Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
getobt hatte, und bei der die Belagerung der Rûpt aufgebrochen und Modrus Gezücht in Panik geflohen war, von diesem Kampf gab es nur noch wenig Spuren zu sehen. Denn das Schlachtfeld war mit dem unauffälligen Dezemberschnee bedeckt, und nicht einmal die riesigen Aschehaufen von den anschließenden Feuerbestattungen der Gefallenen schimmerten durch. Nur die runden Erdhügel unter dem Weiß verrieten, wo die Daelsmannen ihre Toten beerdigt hatten.
    Die fünf ritten an diesem blutgetränkten Schlachtfeld vorbei, über einen Berghang hinweg. Geschlitzte Brillen schützten ihre Augen vor dem blendenden, unberührten Gleißen des Schnees in der Wintersonne, die ihnen jedoch nur wenig Wärme spendete.
    »Sag«, Beau warf Tipperton einen Seitenblick zu, »wie weit ist es bis Dael?«
    »Dreißig, vielleicht fünfunddreißig Werst über Land«, antwortete Tipperton. »Kürzer wäre es, wenn wir fliegen könnten.«
    Bei diesen Worten schaute Beau unwillkürlich in den Himmel empor. Nirgendwo waren Vögel zu sehen, nur Federwolken hoch über ihnen, die nach Süden zogen. »Pah. Selbst wenn ich ein Vogel wäre, fände ich es zu kalt zum Fliegen. Nein, Tip, ich halte mich lieber an mein Pony, auch wenn uns die Reise fünf oder sechs Tage kosten wird.«
    »Fünf oder sechs Tage, Beau, so lange dauert es bis nach Dael. Wir werden vierzig bis fünfundvierzig Tage lang nach Dendor benötigen, und das auch nur, wenn wir unterwegs nicht auf Schwierigkeiten stoßen.«
    »Fünfundvierzig Tage …?«
    »Es sind zweihundertsechzig bis zweihundertsiebzig Werst, Wurro.«
    »Meiner Seel, also fast achthundert Meilen?«
    »Das sagt Bekki jedenfalls, Beau.«
    Bekki knurrte. »Es sind zweihundertsechzig Werst und zwei Meilen und noch ein paar Schritte auf der Route, die wir nehmen, und das auch nur, wenn alle Schritte so verlaufen, wie wir sie geplant haben.«
    Beau nickte und zählte dann an den Fingern seiner behandschuhten Hand ab. Nach einer Weile gab er zu: »Du hast recht, Tip. Wenn wir sechs oder sieben Werst am Tag schaffen, brauchen wir tatsächlich mehr als fünfundvierzig Tage.« Beau schüttelte den Kopf. »Eine lange Zeit, die wir uns von Feldrationen ernähren müssen.«
    »Ach, Beau, nur Mut«, erwiderte Tipperton. »Wir kommen unterwegs an zwei Städten vorbei.«
    Beau schüttelte den Kopf. »Darauf können wir uns nicht verlassen, Tip, solange die Rûpt hier überall rumlaufen. Ich meine, sieh dir an, wie lange wir gereist sind, als wir Ardental verließen, bevor wir wieder eine gute, warme Mahlzeit bekommen haben. Bis zum Grimmwall, darunter hinweg und durch die Gûnarring-Schlucht und hinauf bis nach Darda Galion.«
    Tipperton schüttelte den Kopf. »Du vergisst das Murmeltier und das Kaninchen, die wir auf den Ebenen von Valon gebraten haben.«
    »Na gut, und? Was heißt das schon? Eine warme Mahlzeit auf tausend Meilen? Das nenne ich nicht gerade eine ausgewogene Ernährung.«
    Tipperton hob ergeben die Hände. »Wir haben in Darda Galion und in Caer …«, Tips Miene wurde traurig, aber er schaffte es weiterzusprechen, »Lindor gut gespeist.«
    Beau warf seinem traurigen Freund einen kurzen Seitenblick zu und deutete dann mit dem Daumen über seine Schulter. »In Minenburg Nord auch.«
    Tipperton lächelte unter Tränen, als er Beaus Blick erwiderte. »Ja, das stimmt.« Dann seufzte er und wischte sich die Tränen mit den Handschuhen von den Wangen. »Tut mir leid, Beau, aber immer, wenn ich an Caer Lindor denke, fällt mir alles wieder ein.«
    »Ich weiß, Wurro«, erwiderte Beau. »Ich weiß. Ist schon gut.«
    Sie ritten in trübsinnigem Schweigen eine Meile weiter. Ein kalter Wind fegte von hinten heran, sie hüllten sich fester in ihre Mäntel.
    Schließlich kamen sie zum Ausgang des Tales, wo die Straße nach Osten abbog. Sie folgten ihr in dieser Richtung und hinterließen auf dem unberührten Schnee Spuren. Plötzlich zogen dicke Wolken über sie hinweg.
    Phais sah hinauf und setzte ihre Schneebrille ab. »Ich glaube, da zieht ein Sturm auf.«
    »Meiner Treu«, erwiderte Beau. »Sollten wir lieber umkehren? Immerhin sind wir noch nicht weit von der schützenden Minenburg entfernt.«
    Phais sah Loric an, der den Kopf schüttelte. »Wir haben Winterzeit, Beau, und ganz gleich, wann wir aufbrechen, es wird schneien … Es sei denn, Ihr möchtet bis zum Frühling warten.«
    »O nein«, erklärte Beau rasch und unterstrich seine Weigerung mit einer Handbewegung. »Wir sind in dieser Mission schon viel zu lange
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher