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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone
Autoren: Bernd Perplies
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das Siegel hindurch! Dafür hatten die Hüter vor langer Zeit Sorge getragen. »Das, Bennett, ist der Grund für unsere Reise zum Mittelpunkt des Atlantiks. Das ist es, wonach ich die ganzen Jahre gesucht habe …«
    Der Industrielle warf ihm einen sonderbaren Blick zu. »Ich verstehe das nicht, Herr Professor. Wir haben soeben wahrscheinlich die Ruinen des antiken Atlantis entdeckt, und Sie interessieren sich allein für diese Pyramide. Was ist hier los? Sie verschweigen mir doch irgendetwas. Habe ich nicht, nach all dem Vertrauen, das ich Ihnen entgegengebracht habe, ein Anrecht darauf, von Ihnen die ganze Wahrheit zu erfahren? Wir sitzen doch alle im selben Boot.«
    Wellington hob mit tadelnder Miene eine Augenbraue. »Aber Mister Bennett, wir wollen doch nichts überstürzen. Geduld. Nur noch ein kleines bisschen Geduld.« Er wandte sich seiner Begleiterin zu. »Melissa, wären Sie so freundlich, unserem geschätzten Mister Cardiff ein wenig Gesellschaft zu leisten?«
    Er sah das Blitzen in ihren Augen und wie sich ihre Nasenflügel vor Erregung leicht weiteten. Ja, meine Liebe, jetzt geht es los … »Gerne, Herr Professor«, hauchte sie und schob sich an ihm vorbei, wobei ihre schlanke Hand wie zufällig die seine streifte. Er verspürte ein Prickeln, als sie für den Bruchteil einer Sekunde ihrer beider Fäden miteinander verband und ihm auf diese Weise Glück wünschte.
    Mit Glück hat das hier nichts mehr zu tun … »Duncan, sind Sie bereit?«
    »Jederzeit.«
    »Dann beginnen Sie.«
    »Ja, Meister«, bestätigte Duncan. Er gebrauchte den Titel seines Mentors diesmal mit voller Absicht, nachdem er ihm zuvor nur versehentlich über die Lippen gekommen war. Endlich war es so weit. Endlich würden sie für all die Mühen der letzten Jahre belohnt werden. Wenn dieser Tag vorüber war, würden Melissa, Wellington und er mächtiger sein als jedes andere lebende Geschöpf auf Erden. Die Vorstellung versetzte ihn geradezu in einen Rauschzustand.
    So schnell, wie es ihm seine ungelenke Metallhülle erlaubte, bewegte er sich in die Mitte des Säulenrunds. Seine Eisenschuhe schlugen auf die harte, metallartige Oberfläche der in den Boden eingelassenen Scheibe, und er bildete sich ein, dass sie mit jedem Schritt ein dumpfes, hallendes Dröhnen erzeugten, als befände sich ein Hohlraum von immensen Ausmaßen unter seinen Füßen. In Wirklichkeit jedoch war der Raum, der sich jenseits des gewaltigen Siegels befand, das vor Tausenden von Jahren hier angebracht worden war und das sie heute zu brechen gedachten, von so unermesslichen Dimensionen, dass sich jedweder Hall darin verlieren musste – sofern alles, was sie zu wissen glaubten, tatsächlich der Wahrheit entsprach.
    Duncan erreichte das Zentrum des Kreises und begann den Boden abzusuchen. Er hatte sich die Lage und die Form des »Bruchpunkts«, wie sie ihn immer genannt hatten, mithilfe der uralten Zeichnung, die sein Meister im Laufe ihrer Studien aus nur ihm bekannten Quellen bezogen hatte, genau eingeprägt. Und obwohl sich die Energie seines Handstrahlers allmählich zu erschöpfen schien und weite Teile des Siegels vom Meeresboden erobert worden waren, gelang es ihm mit beinahe unheimlicher Leichtigkeit, sich zu orientieren. Er folgte einigen floral anmutenden Linien, bis er auf eine tiefere Rille stieß, die ihn wiederum zu einem Doppelring mit auswärts gerichteten Strahlen führte. »Ich habe die Stelle gefunden, Meister«, meldete er aufgeregt.
    »Exzellent, Duncan. Fahren Sie fort. Wir sind an Ihrer Seite«, antwortete Wellington von Bord der Nautilus aus.
    Unbeholfen schob er mit seinem rechten Fuß den Sand zur Seite, der den Doppelring halb bedeckte. Er wagte es nicht, sich hinzuknien und den Bruchpunkt mit einer der Greifklauen zu säubern, denn er hatte Angst, dass er möglicherweise mit dem schweren Anzug nicht mehr aufzustehen vermochte. Zumindest nicht, ohne nachzuhelfen , ergänzte seine innere Stimme sarkastisch. Er zog den Metallzylinder, den er die ganze Zeit hinter sich hergezogen hatte, zu sich heran und fixierte ihn mit einer der beiden Greifklauen, während er mit der anderen an dem Deckel an der Oberseite des Behälters zog. Ruckartig flog der Deckel auf und trieb, sich langsam überschlagend, im dunklen Wasser davon. Duncan kümmerte sich nicht darum. Er würde ihn nicht mehr brauchen.
    Stattdessen schob er die Klaue der rechten Hand in den Zylinder und holte einen länglichen Gegenstand hervor, der vage an einen mittelalterlichen
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