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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone
Autoren: Bernd Perplies
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werden bleiben«, presste er zwischen den Zähnen hervor. Seine Züge hatten von einer Sekunde zur anderen einen Ausdruck erbarmungsloser Härte angenommen, das Profil scharf und die Mundwinkel heruntergezogen, und der Blick seiner rauchgrauen Augen bohrte sich wie die Klinge eines Eisschwerts in Bennetts Schädel.
    Das Gesicht des Industriellen begann rot anzulaufen, und Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er wollte sich wehren, doch Wellington vollführte eine kompliziert aussehende Geste mit der rechten Hand und beraubte Bennett mithilfe mehrerer Fäden seiner Bewegungsfreiheit.
    Panik keimte in Bennetts Augen auf. »Wer … sind … Sie?«, keuchte er mühsam. »Sie sind doch … kein … Meeresforscher.«
    Wellington richtete sich kerzengerade auf und zog sein Opfer in die Höhe. »Wer ich bin, fragen Sie? Nun, ich will es Ihnen sagen. Ich bin Victor Mordred Wellington, Lordmagier des Ordens des …«
    Weiter kam er nicht.
    Eine Schockwelle roher, ungezügelter Magie traf ihn und ließ ihn wie vom Blitz getroffen zusammenzucken. Gleichzeitig fiel ein Strahl gleißenden Lichts durch das Aussichtsfenster, so als sei direkt neben dem Tauchboot, tief unter der Meeresoberfläche, ein Stern aufgegangen. Geblendet kniff Wellington die Augen zusammen.
    Der Lautsprecher der Außenverbindung erwachte zum Leben. »Wir haben es geschafft, Meister. Wir haben es wirklich geschafft«, brüllte Hyde-White mit unüberhörbarer Begeisterung in der Stimme.
    Wellington ließ von Bennett ab, sodass dieser zu Boden fiel, dann eilte er mit zwei raschen Schritten zum Aussichtsfenster. Ein Gefühl unbändiger Freude überkam ihn. Sein Körper war wie elektrisiert, fühlte sich an, als werde er mit jedem Herzschlag neu geboren. Einen Moment lang überließ sich Wellington der Wahrsicht und keuchte lustvoll auf, als er das anmutige Wirbeln und Tanzen der Fäden im Strom des Lichts gewahrte. »Schauen Sie nur, Bennett!« Seine Stimme bebte vor Ergriffenheit. »Das hier … Das hier ist wirkliche Magie …« Er senkte den Kopf, um in die Tiefe, in die Quelle selbst, zu blicken, und ein Schauder lief ihm den Rücken hinunter. Dort unten brodelte es noch so viel stärker … Die Lichtsäule war nur der Herold der zweiten Schöpfung, die sich in Kürze mit unvorstellbarer Kraft Bahn brechen würde.
    Er drehte sich um und sah Bennett aus glänzenden Augen an. Dieser hatte sich, auf das Rückenpolster der Sitzgelegenheit gestützt, mühsam wieder erhoben, rieb sich den schmerzenden Hals und sah Wellington mit mattem Blick an. Sein Widerstand war gebrochen. »Was wird nun geschehen?«
    »Wir steuern die Nautilus in die Lichtsäule hinein. Es wird eine … erhebende Erfahrung werden.«
    Der Industrielle schluckte und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Das können Sie nicht von mir verlangen. Das dürfen Sie nicht. Es wird unser aller Tod sein.«
    »Mister Bennett, Sie reden über Dinge, von denen Sie nichts verstehen«, erwiderte Wellington mit der milden Strenge eines Lehrers gegenüber dem unwissenden Schüler. »Der heutige Tag wird niemandes Tod sein, sofern Sie mich nicht dazu zwingen, Miss Esperson auf der Brücke Ihre Männer umbringen zu lassen und dann das Tauchboot eigenhändig zu steuern.«
    »Das würden Sie wirklich tun, nicht wahr?«
    Wellington ersparte ihnen beiden die Antwort.
    »Und Sie versprechen mir, dass der Nautilus und meiner Mannschaft nichts geschehen wird?«, hakte Bennett nach.
    Wie ein Priester faltete der Magier die Hände vor der Brust. »Mister Bennett, die ungezügelte Magie erschafft Leben, verleiht ihm neue Form. Sie zerstört nicht«, dozierte er.
    Sein Gastgeber schien mit sich selbst zu ringen, dann nickte er. »Also gut. Was bleibt mir auch anderes übrig?« Er trat an das Sprechgerät. »Mister Cardiff.«
    »Cardiff hier«, ertönte die aufgeregte Stimme des Ersten Offiziers. »Sehen Sie das, Sir? Dort draußen geschieht etwas Unfassbares.«
    »Wir sehen es.« Bennett räusperte sich, und sein Blick huschte zu Wellington, der stumm am Aussichtsfenster wartete. »Mister Cardiff … ich möchte, dass Sie die Nautilus näher an das Licht heranbringen.«
    »Näher, Sir?« Der Erste Offizier klang ungläubig.
    »Steuern Sie das Boot in die Lichtsäule.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Das … das kann nicht Ihr Ernst sein, Sir.«
    »Tun Sie es, Mister Cardiff. Langsame Fahrt voraus, bis …«
    »Nein«, unterbrach Wellington ihn. Er spürte, wie sich tief unter ihren
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