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Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)

Titel: Magier des dunklen Pfades 1 - Die Suche (German Edition)
Autoren: Peter Hohmann
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„Es ist ihre Entscheidung. Und ich kann sie verstehen. Sie hat nicht mehr lange, und sie will sich nicht belasten. Das hat sie mir gesagt. Besser, eine Liebe zu ersticken, die einen noch schneller ins Grab bringt, als sie weinend und hilflos zu ertragen …“
    Plötzlich wollte Arlo aufstehen und Lorgyn in den Arm nehmen. Aber er blieb sitzen: Sicher würde Lorgyn das befremdlich finden, auch wenn er auf der Rückfahrt von Gruvak in Arlos Frack geweint hatte. Heute war er zu verändert, zu unnahbar. „Das … das tut mir leid für dich, ehrlich“, murmelte Arlo schließlich. „Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Lorgyn winkte ab. „Danke. Mir ist nicht mehr zu helfen. Ich bin ja selbst schuld.“
    Neugierig, wie er war, hätte Arlo gern gewusst, was Lorgyn damit meinte, ließ es jedoch auf sich beruhen. Er wollte nicht in frischen Wunden herumstochern und sie noch weiter aufreißen – und Lorgyn im schlimmsten Fall vergraulen. Der verschlossene Magier war der einzige Mensch in diesem verfluchten Tal, der sein Freund war.
    Nein, dachte er traurig, nicht nur in diesem Tal – sondern überhaupt!
    Plötzlich kam wieder dieser Druck in der Brust, und fast presste er ihm ein paar Tränen aus den Augen.
    „Ich habe eine Bitte“, sagte Arlo, bevor er es sich anders überlegen konnte. Verstohlen wischte er sich über die Augen.
    Lorgyn musterte ihn, zum ersten Mal aufmerksam und nicht so teilnahmslos wie bisher. „Was brennt dir auf der Zunge?“
    Arlo kratzte sich am Kinn. „Nun, es geht …“ Er seufzte. Wahrscheinlich konnte Lorgyn die Leier schon nicht mehr hören, doch ihn, Arlo, beschäftigte es eben.
    Nein, nicht beschäftigen – es treibt mich in den Wahnsinn!
    „Wegen der Sache im Tempel …“ Er beobachtete Lorgyn genau, wartete auf ein verächtliches Zusammenziehen der Augenbrauen, auf eine abschätzige Geste.
    Lorgyn saß einfach nur da und schaute ihn an.
    „Also, ich bitte dich …“
    „… dass du die Aufzeichnungen an dich nimmst, wenn mir etwas zustößt“, beendete Lorgyn den Satz und lächelte.
    Matter Blick und erloschenes Feuer hin und her – Lorgyns Verstand arbeitete weiterhin einwandfrei.
    „Genau“, schnaufte Arlo. „Wäre mir ungemein wichtig. Das bin ich Hunak einfach schuldig. Nichts davon, weder das Tagebuch noch die Notizen, dürfen in die Hände der Kirche fallen. Und falls du irgendwann mal nach Argotha kommst, gehst du in Hunaks Haus und verwischst dort die Spuren. Und wenn du willst, schreib das Buch. Wenn nicht, dann …“ Arlos Stimme versagte.
    Lorgyns Augen richteten sich nach innen, als ob er in seine Seele blickte, ganz tief hinein, bis zum Grund. „Versprochen“, sagte er, und dann grinste er, das alte Grinsen, als das Feuer noch gebrannt hatte. „Aber wieso denkst du, dass sie nur hinter dir her sind?“
    „Die Fährte von Hunak zu mir ist eindeutig.“
    „Zumindest die Wache hat gesehen, dass es zwei Einbrecher waren. Und die Verbindung von dir zu mir ist kaum schwieriger zu erkennen – schon gar nicht, wenn Genthate sich um die Aufklärung des Einbruchs bemüht. Er kennt Hunak. Er kennt dich. Und er kennt mich. Mitgehangen, mitgefangen …“
    Arlo knetete die Hände ineinander. „Hast du überhaupt keine Angst? Dass sie dich auch schnappen, meine ich? Irgendetwas sagt mir, dass Genthate der neue Hohepriester wird. Und dann sind wir geliefert.“
    „Wie geht es mit der Auswertung von Hunaks Aufzeichnungen voran?“, fragte Lorgyn.
    „Ich habe dich gerade gefr…“
    „Wie geht es mit der Auswertung von Hunaks Aufzeichnungen voran?“
    Erstaunt sah Arlo seinen Freund an. Was war denn jetzt los? Er sah in Lorgyns Augen.
    Kein Feuer.
    Nur Kälte.
    Ein Schaudern tröpfelte Arlos Rücken hinab. Zum ersten Mal jagte Lorgyn ihm Angst ein.
    „Es … ist mühsam“, sagte er stockend. „Trotzdem komme ich … ganz gut voran.“
    „Und?“
    Verunsichert schlug Arlo die Augen nieder und legte seine Aufzeichnungen vor sich.
    „Gut, was habe ich herausgefunden?“, murmelte er und sammelte sich. Wie von selbst kam die Euphorie zurück, wenn er an seine Arbeit dachte. Dafür – und für nichts anderes – war er bestimmt. Sollte er hingerichtet werden, würde er Genthate bitten, dass er dabei von seiner Arbeit erzählen durfte, und er würde glücklich sterben. „Ein paar Dinge dürften dich sehr interessieren – denn es geht um Magie. Je mehr ich erfahre, desto stärker die Rolle, die den Magiern zufällt. Offenbar gab es zwei Arten von Zauberern beim
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