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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
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Schreckens fragte sie sich, wo sie war. Dann fiel es ihr wieder ein, und sie lächelte.
    Kein Geräusch war zu hören. Alles war nahezu gespenstisch still: ein gedämpftes, unheimliches, lautloses Schweigen. Der fremde Raum war von sanftem weißem Licht durchflutet. Die schweren pflaumenblauen Samtvorhänge, nicht vollständig geschlossen, ließen einen hellen Streifen auf die glänzenden Bodendielen fallen.
    Ein Lichtstrahl auf einem Schlafzimmerboden.
    Sie drehte den Kopf und lächelte schläfrig in das dicke Federkissen. Es war der Morgen des ersten Weihnachtstags, es schneite, und sie war weder zu Hause noch allein.
    Zaghaft schob sie ihren Fuß über das breite Bett, bis er Joels nacktes Bein berührte. Sich ausstrecken und die Haut des anderen fühlen.
    Mitzi seufzte vor lauter Wonne.
    Joel schlief neben ihr. Sie gönnte sich den Luxus zu beobachten, wie er atmete, im Schlaf von Natur aus hinreißend schön, wie nur wenige Menschen nach Ende der Kindheit. Wenn sie einatmete, atmete er aus.

    Möge diese Liebe niemals enden …
    Es war in jeder Hinsicht rundherum so, wie sie es sich erträumt hatte. Es entsprach in jeder Hinsicht ihrer Vorstellung von Romantik – wie in dem Song »Amoureuse«.
    Vorsichtig, um Joel nicht zu wecken, schlüpfte sie aus dem Bett und erwartete einen Kälteschock. Erstaunlicherweise war es im Zimmer herrlich warm, sodass sie nackt zum Fenster tappte und eine Ecke des dicken Vorhangs anhob.
    Hazy Hassocks hatte sich über Nacht in ein Winterwunderland verwandelt. Der Anblick war atemberaubend. Der Tag brach gerade an, orangegelbes Licht strömte über das hügelige Weiß, noch immer trudelten Schneeflocken sanft vom Himmel und ließen sich nieder. Eiszapfen hingen wie riesige Stalaktiten von allen Fensterbrettern des Faery Glen, und der von Norden her kommende Wind wehte nach wie vor eisigen Frost durch das Dorf.
    Im Erdgeschoss schliefen all ihre Freunde und Verwandten zweifellos noch unter den Stapeln von Decken und Federbetten, die Otto und Boris zur Verfügung gestellt hatten. So hatten Doll und Brett sich ihre Hochzeitsnacht wahrscheinlich nicht vorgestellt. Man hatte ihnen zwar mit Rücksicht auf den besonderen Anlass und die Schwangerschaft ein Zimmer angeboten, sie hatten jedoch dankend abgelehnt und mit allen anderen bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert.
    Nun, mit fast allen anderen.
    Joel murmelte etwas im Schlaf. Sie drehte sich um und sah ihn an. Himmel, war er hinreißend. Er räkelte sich behaglich, legte den Arm über ihr Kissen und schlief weiter. Das steht ihm auch zu, dachte Mitzi und errötete bei der Erinnerung an die Wonnen der Nacht.

    Und ehe er erwachte, müsste sie sich im Badezimmer einschließen und einige Spuren verwischen. Wo war ihre Handtasche? Ach … wie war sie denn da hinaufgekommen? Geworfen? Getreten? Mannomann …
    Fröstelnd, eher aufgrund der arktischen Szenerie draußen als wegen der tatsächlichen Raumtemperatur, griff sie sich Joels Pullover von dem wilden Kleiderhaufen auf dem Fußboden. Er war weich und liebkoste ihren nackten Körper wie eine Umarmung. Als provisorisches Negligé – ein Wort, das zu einer Nacht solcher Lust und Leidenschaft vorzüglich passte – war er genau richtig.
    Im Badezimmer, wieder unbekleidet und nach vollendeter Köperpflege, betrachtete Mitzi gequält ihr Spiegelbild.
    Die Liebesromantik der vergangenen Nacht bei Kerzenlicht und Champagner und lodernder Leidenschaft mochte wundervoll gewesen sein – doch nichts, aber auch gar nichts, vermochte in dem grellen Licht des verschneiten Morgens die Spuren der Verwüstung zu kaschieren.
    Da sie keine Zahnbürste dabeihatte und auch keinen Kulturbeutel oder Notreserven an Feuchtigkeitscreme, hatte Mitzi sich mit der Hafermehlseife des Faery Glen geschrubbt, ihre Zähne mit einem Wattestäbchen gereinigt und die verschmierte Wimperntusche mit dem nassen Zeigefinger entfernt. Sie hatte ihr feuchtes Haar nach dem Duschen aus dem Gesicht gestrichen, und in dem erbarmungslosen Badezimmerspiegel wurden alle Runzeln und Falten und südwärtigen Senkungen ihres Körpers übermäßig hervorgehoben und bloßgestellt.
    Liebe Güte! Am Po hatte sie Zellulitis auf der Zellulitis!
    Sie begutachtete ihren Körper aus allen Winkeln und zuckte schließlich die Schultern. Für ihr Alter und nach der
Geburt von zwei Kindern gar nicht so übel. So war sie eben. Zwar würde sie sich immer große Mühe geben, ihren Körper zu pflegen und zu cremen, aber das Alter würde
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