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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission
Autoren: Marliese Arold
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Die verschüttete Flüssigkeit kehrte in Leons Becher zurück. »Kein einziger Tropfen ist verloren.«
    »Danke!«, sagte Leon.
    »Keine Ursache. Aber ernsthaft, Leon, könntest du mir nicht die Menschenwelt zeigen?«, fragte Agneta. »Ich bin so neugierig und will einfach mehr über die Menschen wissen. Ich könnte dich und deine Familie doch begleiten, was ist denn schon dabei? Wir könnten am Strand liegen und den Wellen zusehen, während deine Frau und deine Kinder Sandburgen bauen …«
    »Ich glaube … äh …«, Leon geriet vor Verlegenheit ins Stottern, »… es ist nicht gerade üblich, die Freundin in den Familienurlaub mitzunehmen.«
    Agneta setzte sich kerzengerade hin. »Na, das nenne ich aber mal voreilig, mein Lieber! Hast du mich gerade ›deine Freundin‹ genannt? Eigentlich keine schlechte Vorstellung, wenn ich so darüber nachdenke …« Ihre Stimme hatte auf einmal einen etwas rauchigen Unterton.
    Eusebius verschluckte sich und fing an zu husten. Leon klopfte ihm auf den Rücken und vermied dadurch, Agneta zu antworten.

    Die Äste knackten im Feuer. Leon schenkte sich und Eusebius noch einmal Hexenprickler nach, aber der Abend hatte mit Agnetas Bemerkung eine etwas seltsame Wendung genommen. Nach einer Weile musste Eusebius nur noch gähnen.
    »Ich glaube, ich gehe schlafen. Mir fallen gleich die Augen zu. Gute Nacht.« Eusebius stand auf und wankte leicht. Der Hexenprickler war ihm zu Kopf gestiegen.
    |143| »Ich übernehme die nächste Wache«, sagte Leon und stocherte mit einem Ast im Feuer herum.
    »Gut, dann kann ich ja auch schlafen gehen«, meinte Agneta, aber sie rührte sich nicht, sondern blieb auf der Decke sitzen.
    Eusebius kroch ins Zelt und schlüpfte in seinen Schlafsack. Bevor er einschlief, dachte er intensiv an Miranda. Er hoffte sehr, dass sie gerade seinen Ring trug und am Glühen des Steins sah, dass er sie nicht vergessen hatte.
     
    Eusebius wurde erst wach, als ihn jemand rüttelte.
    »Aufstehen!«, hörte er Leons Stimme. »Jetzt bist du an der Reihe, Wache zu halten.«
    Eusebius brauchte eine Weile, bis er richtig zu sich kam. Er hatte gerade geträumt, dass er mit Miranda am Lagerfeuer saß und sie in den Armen hielt. Sie hatten sich versöhnt … Eusebius fuhr sich automatisch über die Lippen. Er glaubte, noch immer ihre Küsse zu spüren. Ob sie wieder den Ring küsste? Der eine Kuss neulich – kurz nach dem Streit – war wunderschön gewesen, so zärtlich und voller Innigkeit … Eusebius seufzte und schälte sich langsam aus dem Schlafsack.
    »Ist denn etwas Ungewöhnliches passiert, während du Wache gehalten hast?«, wollte er dann wissen.
    Leon wirkte erschöpft. Fahrig griff er nach seinem Schlafsack. »Kann man so sagen«, murmelte er vor sich hin.
    Eusebius wurde hellhörig. »Was ist passiert?«
    »Agneta«, antwortete Leon. »Die ist mir passiert …«
    Der junge Hexer stutzte. »Ich fürchte, ich verstehe nicht.«
    »Ich verstehe auch nicht, wie es passieren konnte«, gestand Leon. »Wir haben uns geküsst.«
    Eusebius war mit einem Schlag hellwach. »Aber … du bist doch glücklich verheiratet, Leon.«
    |144| »Das dachte ich auch«, sagte Leon leise. »Aber jetzt bin ich mir auf einmal nicht mehr sicher.« Er atmete tief durch die Nase. »Der Kuss war … überwältigend. Er hat Saiten in mir zum Klingen gebracht, die ich längst vergessen hatte.« Er machte eine kurze Pause. »Ich fürchte, ich habe mich in Agneta verliebt.«
    Eusebius fehlten die Worte. Obwohl er eigentlich Wache halten sollte, setzte er sich noch einmal auf den Boden neben Leons Schlafsack. Dieser Sache musste Einhalt geboten werden. Dringend. Bevor Leon noch mehr Fehler machte …
    »Verdammt, Leon«, bat Eusebius, »das bist nicht du, der da redet! Hast du denn den Verstand verloren? Überleg doch mal, was für Konsequenzen das haben kann, wenn du dich auf ein Abenteuer mit Agneta einlässt!«
    »Ein Abenteuer mit Agneta«, wiederholte Leon versonnen. »Wenn ich nur darüber nachdenke, wird mir ganz heiß …«
    »Leon!«, zischte Eusebius vorwurfsvoll.
    Leon blinzelte. Sein Gesicht wurde ernst, die Augen nahmen einen gequälten Ausdruck an. »Du hast völlig recht. Ich mache mich zum Narren.« Er fuhr sich nervös durchs Haar. »Aber dieser Kuss … So etwas habe ich noch nie erlebt.«
    »Sei vernünftig, Leon! Wenn die Zauberregierung herausfindet, dass du mit einer Kollegin ein Verhältnis hast, dann bist du deinen Job los. Und wenn Jolanda merkt, dass du etwas mit Agneta
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