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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett
Autoren: Marliese Arold
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so gedrängt hatte.
    Miranda lächelte verschmitzt. »Jetzt macht sich Kevin natürlich Hoffnungen.«
    »Verflixt, das habe ich nicht gewollt«, fluchte Elena. Sie hatte das Gefühl, da in eine Sache hineinzuschlittern, mit der sie gar nichts zu tun haben wollte. »Ich werde zu Kevin gehen und ihm sagen, dass ich nur zufällig meine rote Jacke angezogen habe … und … äh … dass ich schon einen Freund habe!«
    Miranda schüttelte den Kopf. »Ganz schlechte Idee«, sagte sie. »Vergiss nicht – du weißt ja offiziell gar nicht, dass es Kevin war, der den Brief in deine Schultasche geschmuggelt hat. Ohne Hexerei hätten wir das nicht so schnell herausgefunden.«
    »Stimmt«, sagte Elena. Sie war ratlos. Diese dumme rote Jacke …
    »Ich weiß was«, sagte sie dann, kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. In Gedanken stellte sie sich vor, wie ihre Jacke die Farbe änderte. Ein Farbzauber war nicht ganz einfach. Elena versuchte, das Rot der Jacke in Grün umzuwandeln. Sie merkte, wie sie vor lauter Konzentration die Luft anhielt. Das war schlecht, denn dadurch konnte sich der Zauber in ihrem Körper stauen und plötzlich geballt ausbrechen – wie bei einer verstopften Zahnpastatube, aus der bei heftigem Drücken erst gar nichts und dann viel zu viel Creme herausquillt … Das veränderte natürlich auch die magische Wirkung.
    Elena bemühte sich, ruhig und gleichmäßig zu atmen, während sie die Jacke im Kopf umfärbte. Dann schlug sie die Augen auf.
    »Ach je!«
    Miranda hob nur spöttisch die Augenbrauen. »Chic!«
    Elenas Jacke war jetzt grün und orange, ein wildes Dschungelmuster aus Schlangenlinien, die sich kreuzten. Die Jacke sah grässlich aus.
    Elena schluckte heftig. »Furchtbar.«
    »Entsetzlich«, bestätigte Miranda. »Aber wenigstens ist die Jacke jetzt nicht mehr rot.« Sie hakte Elena unter und gemeinsam gingen die beiden Mädchen über den Schulhof zum Klassenzimmer.
    »Soll ich am Samstag das Waselnussöl einsetzen?«, fragte Jana ihre Freundin Nele im Flüsterton, gerade als Miranda und Elena in die Klasse kamen. »Das ist meine einzige Chance, Tom zu erobern. Ich muss es einfach tun. Oder was meinst du?«
    Nele aber war abgelenkt. Sie platzte laut heraus, als sie Elenas grellbunte Jacke sah. »Wow, Elena! Neues Teil? Ist echt gewagt.«
    Elena wurde knallrot. »War eine Panne.« Sie rollte die Augen, setzte sich an den Tisch hinter Jana und Nele und flüsterte: »Ich hab mich verhext, dabei hat sich die Jacke leider verfärbt.«
    »Ist mir auch schon passiert«, antwortete Jana leise. »Nicht mit Hexerei, sondern in der Waschmaschine. Meine weißen Jeans sollten eigentlich lila werden. Katastrophales Ergebnis! Die Hose war total fleckig! Ich konnte sie nur noch wegwerfen!«
    In diesem Moment klingelte es zum Unterrichtsbeginn, und pünktlich mit dem Klingelton betrat Frau Treller das Klassenzimmer, wie immer.
    »Good morning, girls and boys!«
    »Good morning, Mrs Treller«, antwortete die Klasse im Chor.
    Jana hörte, wie Elena hinter ihr leise stöhnte. Sie drehte sich um.
    Elena deutete auf das Mathebuch, das auf ihrem Tisch lag. »Heute ist
Freitag
, oder? Oh verdammt! Und ich habe die Bücher und Hefte für
Donnerstag
eingepackt.«
    »Ist das für dich ein Problem?« Nele drehte sich ebenfalls zu Elena um und grinste sie an. »Du kannst doch ganz einfach he...!«

    »Pssst«, warnte Jana. Es war nicht gut, gleich zu Beginn der Unterrichtsstunde aufzufallen, denn Frau Treller suchte sich meistens ein Opfer, um Vokabeln abzufragen. Jana beherrschte die Englischvokabeln zwar im Schlaf, aber Nele war oft nicht vorbereitet. Sie lernte die Vokabeln mehrerer Lektionen gewöhnlich am Stück, und zwar erst kurz vor einer Klassenarbeit. »Tagsüber habe ich keine Ruhe zum Lernen und abends bin ich einfach zu müde«, redete sich Nele immer heraus. Das stimmte nur zum Teil. Jana wusste, dass Nele zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester hatte und dass es bei ihr zu Hause oft ziemlich lebhaft zuging. Aber Nele ließ sich auch nur zu gerne ablenken. Sie sah nicht ein, warum sie eine halbe Stunde lang Vokabeln in ihren Kopf zwängen sollte, wenn man in derselben Zeit viel spannendere Dinge tun konnte.
    Frau Trellers Blick glitt über die Schülerinnen und Schüler der 8a.
    »Elena«, rief sie dann. »Mal sehen, ob du heute deine schlechte Leistung von neulich ausbügeln kannst.«
    »Pechtag«, murmelte Elena, stand auf und ging zur Tafel.
    Jana konnte sich gut vorstellen, wie Elena sich
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