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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett
Autoren: Marliese Arold
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jetzt fühlte. Bis vor Kurzem hatte Elena kein Englisch gehabt, und sie musste all das nachholen, was die anderen in der Klasse schon seit Jahren konnten. Elena wirkte ziemlich unglücklich, als sie da an der Tafel stand.
    »Let’s see«, begann Frau Treller und lächelte erwartungsvoll.
    Kopfkonferenz
, flüsterte es plötzlich in Janas Gedanken. Gleichzeitig spürte Jana einen leichten Schmerz an den Schläfen. Sie sah sich verwirrt um und begegnete Mirandas Blick. Miranda sah sehr konzentriert aus.
    Du musst helfen, Jana, wisperte Mirandas Stimme in Janas Kopf. Entschuldige, dass ich so einfach in dein Gehirn eindringe, aber du musst Elena helfen! Wenn du die richtige Antwort weißt, leite ich sie an Elena weiter.
    Jana war verwirrt. Kopfkonferenz? Hieß das, dass Miranda gerade eine Gedankenverbindung zwischen Jana und den beiden Hexen geschaffen hatte – eine Art Kopf-Telefon zu dritt? Es behagte Jana überhaupt nicht, dass sich Miranda einfach so in ihren Gedanken herumtrieb. Konnten Hexen denn
alles
?
    Andererseits tat ihr Elena leid. Sie brauchte wirklich dringend Hilfe. Frau Treller hatte bereits die erste Aufgabe gestellt.
    »Was heißt: An Sonntagen wird keine Post zugestellt?«
    »Bei uns zu Hause schon«, antwortete Elena. »Das heißt … äh … nicht immer …«
    »Ich möchte, dass du den Satz
übersetzt
, Elena«, sagte Frau Treller.
    - Mist, was muss ich jetzt sagen?
Das war Elenas Stimme, leise und wie aus weiter Ferne.
Ich hab keine Ahnung …
    - Los, Jana, du weißt doch die Antwort.
Mirandas Stimme klang viel kräftiger und näher, so als stünde sie direkt neben Jana.
    »There’s no delivery on Sundays«, murmelte Jana automatisch. Sie merkte, dass sie die Lippen bewegt hatte, und wiederholte den Satz in Gedanken.
    Vorne an der Tafel sagte Elena die Antwort.
    Frau Treller nickte zufrieden. »Was heißt: Eine Briefmarke auf den Brief kleben?«
    To stick a stamp on the letter
, diktierte Jana sofort in Gedanken. Sie brauchte überhaupt nicht zu überlegen. Sie beherrschte die Vokabeln fast wie im Schlaf – ihre Mutter war nämlich Englischlehrerin.
    Mit Janas Hilfe konnte Elena etliche Fragen beantworten. Doch dann fing Jana an zu schwitzen. Ihr wurde heiß und kalt, als hätte sie Fieber. Der Schmerz in ihren Schläfen nahm zu.
    - Es tut weh, Miranda …
    - Sorry, Jana …ich bin gleich wieder draußen … Nur noch ein bisschen …
    Plötzlich war die Verbindung unterbrochen. Jana fühlte sich frei. Der Schmerz ließ nach. Wieder begegnete sie Mirandas Blick. Miranda zuckte hilflos die Achseln.
    Von nun an konnte Elena keine Frage mehr richtig beantworten, so sehr sie sich auch bemühte.
    »I’m disappointed with your results«, sagte Frau Treller und zückte ihr Notenbuch. »Ich muss dir leider eine Vier geben. Dabei hast du so gut angefangen. Ich verstehe das nicht. Mich würde wirklich interessieren, nach welcher Methode du deine Vokabeln lernst.«
    »Ich lerne nur die Wörter, die mir gefallen«, antwortete Elena und zuckte hilflos die Achseln.
    Die Klasse lachte.
    Elena wurde knallrot. Dann durfte sie sich endlich setzen.
     
    »Kopfkonferenz gehört zur höheren Zauberei«, erklärte Miranda, als Jana sie in der Pause fragte, wie sie in ihre Gedanken eingedrungen war. »Ich beschäftige mich erst ein halbes Jahr damit und bin noch nicht sehr gut darin. Es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe, Jana. Das wollte ich wirklich nicht, aber es liegt wahrscheinlich daran, dass ich als Anfängerin in solchen Dingen noch sehr ungeschickt bin.«
    »Schon gut«, erwiderte Jana. »Ich bin anfangs total erschrocken, als ich dich plötzlich in meinem Kopf gehört habe. Kannst du auch in meinen Gedanken rumschnüffeln? Weißt du, was ich gerade denke?«
    Miranda verneinte. »Gedankenlesen ist sehr schwierig. In einem fremden Kopf herrscht ein Riesenlärm – das totale Stimmengewirr. Wie auf einem Flughafen. Um einen bestimmten Gedanken zu finden, müsste ich schon gezielt danach suchen.«
    »Und wie geht das?«, fragte Nele interessiert. »Wie funktioniert es? Ich meine, wie MACHST du das, Miranda?«

    »Nun …« Miranda zögerte. »Es ist, als stünde ich in einer großen Halle. Wie gesagt, so ähnlich wie auf einem Flughafen. Wir sind neulich mit unserem Hexilbeauftragten auf einem Flughafen gewesen, weißt du. So was kannten wir vorher nämlich nicht …«
    »Und dann?«, bohrte Nele, um auf das Thema zurückzukommen. »Du stehst also in einer Art Halle. Wie geht es weiter?«
    »Ich
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