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Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch

Titel: Magic Girls 01 - Der verhängnisvolle Fluch
Autoren: Marliese Arold
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uns!«
    »Aber es ist ziemlich schlimm …« Elenas Stimme wurde immer leiser.
    »Hast du jemanden umgebracht?«, platzte Nele ängstlich heraus.
    »Oder ist dein Vater ein Mörder?«
    Elena schüttelte den Kopf. »Nein. Man … äh … man beschuldigt ihn, dass er sich mit schwarzer Magie abgegeben hat. Er ist verurteilt worden … Ich bin aber überzeugt, dass er in Wirklichkeit unschuldig ist. Mama und Daphne denken genauso.«
    »Ich auch«, sagte Miranda und griff nach Elenas Hand. »Ich glaube auch nicht, dass Herr Bredov etwas Unrechtes getan hat.«
    Elena lächelte ihre Hexenfreundin dankbar an.
    »Und jetzt sitzt dein Vater wohl im Knast«, meinte Nele. »Aber das hättest du uns doch sagen können, Elena. Wir denken deswegen nicht schlecht von euch, bestimmt!«
    Elena schüttelte den Kopf. »Er sitzt nicht im Knast«, flüsterte sie.
    Jana und Nele wechselten einen Blick.
    »Was ist dann mit ihm?«, fragte Jana.
    »Ihr habt doch den Leguan in unserem Wohnzimmer gesehen«, sagte Elena und hob den Kopf. »Das ist Papa.«
    »Oh!« Jana schluckte. Diese Nachricht musste sie erst verdauen. »Du meinst … äh …«
    »Er wurde zur Strafe verwandelt«, erzählte Elena. »Niemand weiß, wie lange er ein Leguan bleiben muss. Vielleicht für immer. Wir haben durch den Strafprozess unser ganzes Vermögen verloren. Alle Freunde und Bekannte haben sich von uns zurückgezogen, und in der Schule … das war einfach nur die Hölle! Ich hätte auch niemals Zauberei studieren dürfen. Deswegen hatte meine Großmutter schließlich die Idee, ins HEXIL zu gehen.«
    »Ins HEXIL?«, wiederholte Jana verwundert.
    »Ja, so nennt man einen längeren Aufenthalt bei den Menschen«, erklärte Elena. »Wir bleiben voraussichtlich fünf Jahre, und wenn wir zurückkehren, dann wird es uns wahrscheinlich viel besser gehen. Jedenfalls kann ich dann jeden Beruf ergreifen, den ich will, und ich darf auch studieren.« Sie sah von einem zum anderen. »Das gilt natürlich auch für Daphne und Rufus.«
    »Hm«, machte Nele. »Klingt ziemlich übel, was ihr da erlebt habt.«
    Jana nickte. Sie hatte es geahnt. Das Hexenleben hatte nicht nur schöne Seiten. Wahrscheinlich war es komplizierter, als man es sich vorstellen konnte.
    »Jetzt versucht meine Großmutter, meine Mutter zu überreden, dass sie sich mit Männern trifft«, sagte Elena. »Und gestern hat meine Mutter bei uns im Wohnzimmer einen Typen geküsst. Sie haben nicht gemerkt, dass ich im Zimmer war und alles mitgekriegt habe. Und Papa hat es auch mitgekriegt. Er ist vor lauter Eifersucht gegen die Scheibe gesprungen!« Ihre Lippen zitterten. Sie kämpfte mit den Tränen. »Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Meine Großmutter kommandiert uns immer alle herum. Sie ist so stark … Und sie hat meinen Vater noch nie leiden können, selbst … selbst damals nicht, als er noch seine richtige Gestalt hatte.«
    Jana hätte Elena gerne geholfen, doch sie wusste leider auch keinen Rat. Sie machte es wie Miranda und streichelte Elenas Hand. »Du Arme«, sagte sie. »Aber du kannst sicher sein, dass wir zu dir halten. Egal, was auch passiert!«
    Nele nickte. »Wir sind schließlich Freundinnen!«
     
    Auf dem Heimweg im Bus fühlte sich Elena getröstet. Sie war nicht mehr so verzweifelt wie in der Nacht zuvor. Es war ja gar nicht gesagt, dass sich ihre Mutter weiterhin mit dem Professor treffen würde. Miranda hatte gemeint, wenn der schlimmste aller Fälle eintreten sollte – nämlich dass Frau Bredov einen anderen Mann heiraten würde –, dann könnte der Leguan vielleicht bei Nele unterkommen; die Familie liebte doch Tiere. Doch Elena war über diesen Gedanken nur entsetzt. Dann konnte sie auch gleich zu Nele ziehen.
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie man die Wirkung des Waselnussöls aufhebt«, sagte Elena zu Miranda, die gerade aus dem Busfenster sah.
    »Wenn wir schon das Hexendiplom hätten, wäre das kein Problem«, erwiderte Miranda.
    »Wir könnten Daphne fragen«, schlug Elena vor. »Die ist bestimmt nicht scharf drauf, dass Mama einen anderen Mann heiratet. Sie hat sich zwar ziemlich viel mit Papa gestritten, aber ich glaube nicht, dass sie einen Stiefvater will.«
    »Und wenn ein
Mensch
merkt, dass wir Hexen sind …« Miranda blickte Elena an, ohne den Satz zu beenden.
    Daran hatte Elena noch gar nicht gedacht. Nein, es war ganz und gar unmöglich. Sie mussten diesen Professor Strohmann irgendwie vergraulen, und zwar gründlich!
    Der Bus hielt. Die beiden
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