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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation
Autoren: V.A.
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Insel vor der Küste. Auf einer Lichtung zwischen den Hügeln standen einige Blockhäuser.
    Die beiden Männer führten Webb in das nächste Gebäude und in einen Raum, dessen Einrichtung aus sechs Stühlen und einem Tisch bestand. Am Fenster wartete ein großer hagerer Mann mit scharfen Gesichtszügen und schmalen Lippen. Webb hielt den Plastiksack in der Hand.
    »Das ist er, Boß«, sagte einer der Männer.
    Die beiden verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich.
    Der Schwarzhaarige am Fenster betrachtete Webb forschend. Seine tief in den Höhlen liegenden dunklen Augen schienen Webb durchbohren zu wollen. Dann sprach er endlich.
    »Ich heiße Crego. Für dich bin ich Captain Crego, verstanden? Ich habe keine Zeit für ein langes Palaver. Kannst du mit deinen Bioelementen ein Feld erster Ordnung aufbauen und Nahrungsmittel aus Felsen herstellen?«
    »Ja, aber nichts Besonderes. Vor allem Stärke und Zucker.«
    »Wie lange dauert der Aufbau?«
    »Vier, fünf Tage. Ich brauche Werkzeuge und Material.«
    »Du bekommst, was du brauchst. Auf einen Mann wie dich habe ich schon lange gewartet.«
    »Für wen soll ich hier arbeiten?« erkundigte Webb sich.
    Crego setzte sich und schob ihm einen Stuhl zu.
    »Ich traue keinem, der in der Raumpatrouille gedient hat«, erklärte er. »Eins von euch Kerlen ist mir unsympathischer und widerlicher als der andere. Deine Geschichte kommt mir irgendwie komisch vor. Erzähl sie mir von Anfang an.«
    Webb runzelte die Stirn. »Ich gehöre nicht mehr zur Raumpatrouille«, sagte er. »Ich bin desertiert. Aber ich kenne eine Menge feiner Kerle in der Patrouille, die ...«
    Crego machte eine wegwerfende Handbewegung. »Los, erzähl schon«, forderte er Webb auf.
    Webb schilderte die Ereignisse der letzten Monate. Dabei erwärmte er sich allmählich für dieses Thema, sprach immer lauter und schlug sogar mit der Faust auf den Tisch. Crego nickte gelegentlich und verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln.
    »Könnte ungefähr stimmen«, meinte er dann. »Das sind alles Dinge, die einem Schwachsinnigen wie dir ähnlich sehen.«
    Webb starrte ihn mürrisch an.
    »Okay, jetzt erzähle ich dir, mit wem du es hier zu tun hast«, fuhr Crego fort. »Ich stehe an der Spitze einer Freien Gesellschaft von etwa hundert Männern. Wir haben ein kleines Schiff, das für den Hyperraum ausgerüstet, aber alt und unzuverlässig ist. Deine verdammte Patrouille hat letztes Jahr unseren Stützpunkt auf Regius zerstört, und wir erholen uns erst allmählich von diesem Schlag.«
    Webb nickte zustimmend. »Das war die Konoye . Ich habe davon gehört.«
    »Richtig, aber eines schönen Tages zahlen wir es der Konoye oder einem anderen Schiff gründlich heim. Wir haben uns die Koordinaten – auf welche Weise, spielt keine Rolle – eines Asteroiden verschafft, der voller Weidmann-Matrizen steckt. Die ursprünglichen Entdecker warten noch darauf, daß die angeheuerten Biotechs von der Erde eintreffen. Aber wir kommen ihnen mit deiner Hilfe zuvor und kassieren gründlich ab. Das ist die Gelegenheit, auf die wir lange genug gewartet haben.«
    »Klingt nicht übel, schätze ich«, meinte Webb unsicher. »Wie groß ist mein Anteil?«
    »Vorläufig bekommst du ein halbes Prozent. Später vielleicht mehr, wenn ich mit dir zufrieden bin.«
    »Na, mit einem halben Prozent von zwei oder drei Weidmann-Matrizen komme ich leicht bis Conover«, sagte Webb mit gespielter Unbekümmertheit.
    Crego lachte spöttisch. »Das ist ein kleiner Irrtum, mein Freund. Du hast dich einer Freien Gesellschaft angeschlossen und gehörst lebenslänglich dazu. Wie lange das dauert, hängt auch von dir selbst ab. Du weißt bereits zuviel.«
    Webb schwieg betroffen. Seine Magenmuskeln verkrampften sich schmerzhaft. Crego sprach weiter.
    »Das bedeutet allerdings nicht, daß du Conover nie wieder zu Gesicht bekommst. Deiner Schilderung nach müßte sich dort ein gutes Versteck einrichten lassen, vielleicht sogar ein Stützpunkt. Außerdem können wir die Siedlung plündern.«
    »Die Leute sind arm«, sagte Webb hastig. »Der Flug dorthin hat sie ihr letztes Geld gekostet.«
    »Vielleicht gibt es dort wenigstens ein paar hübsche Frauen. Die Kameraden sind auch damit zufrieden. Gib die Koordinaten her.«
    Webb sprang auf. »Nein!« knurrte er.
    Crego erhob sich langsam und zog seine Flammpistole. Auf den schmalen Lippen erschien ein verächtliches Lächeln.
    »In deiner verdammten Patrouille herrscht doch angeblich strenge
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