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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
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ausgediente Bomber? Der Himmel mochte wissen, was so in den Gehirnen der Männer vor sich ging, die ihr Leben am Schreibtisch verbrachten und nie den Himmel sahen. Dabei hatte Symonds angedeutet, daß dieses erst der Anfang war. Weitere Sendungen würden bald eintreffen. Und neue Leute.
    Herries fand die Werkbank und Werkzeug. Er mußte sehr vorsichtig sein, denn er verspürte keine Lust, im Gefängnis zu landen. Er nahm das Brecheisen und blieb vor einer der Kisten stehen. Sie bestand aus dickem Holz und war mit starken Schrauben zusammengehalten. Das war gut. Mit dem richtigen Schlüssel konnte man ihr zu Leibe rücken. Es würde länger dauern, aber auf der anderen Seite würden keine Spuren zu sehen sein. Natürlich war es immer noch möglich, daß man die Kisten abgesichert hatte. Niemand wußte, wie weit die Vorsicht der verantwortlichen Männer ging.
    Na, und wenn schon! dachte Herries. Wenn ich in die Luft fliege, ist auch nicht viel verloren.
    Er zog den Regenmantel aus und begann mit der Arbeit.
    Er kam nur langsam voran. Nachdem er einige Stahlbänder abgeschraubt hatte, kam eine ganz normale Kiste zum Vorschein, die leicht zu öffnen war. In ihr lag etwas, gut verpackt und in Stoff eingewickelt. Seitlich stand eine geschwungene Metallfläche hervor.
    Was, zum Teufel, sollte denn das bedeuten?
    Herries nahm das Brecheisen und zwängte es zwischen die Holzlatten. Die Nägel gaben quietschend nach. Erschrocken verharrte Herries und lauschte, aber er hörte nur den Regen. Er mußte stärker geworden sein. Es war heiß. Er begann, den Lappen von dem Gegenstand zu wickeln.
    Erst als er damit fertig war, konnte er erkennen, was da vor ihm in der Kiste lag. Aber er begriff es nicht sofort. Sein Gehirn weigerte sich, die Tatsache zu registrieren und weiterzugeben.
    Es dauerte lange Sekunden.
    Ein Pflug!
    »Aber sie wissen ja nicht einmal, was sie im zwanzigsten Jahrhundert damit anfangen sollen ...!« stammelte er verdutzt und fassungslos.
    Seine Hände wickelten den Pflug wieder ein und reparierten den Schaden, den sie vorher verursacht hatten. Es war so, als gehörten die Hände nicht mehr Herries, so automatisch bewegten sie sich. Er verstand überhaupt nichts mehr. Natürlich konnten die anderen Kisten die verschiedensten Dinge enthalten, keine Pflüge oder landwirtschaftlichen Maschinen. Aber er wäre jede Wette darauf eingegangen, daß Traktoren und Erntemaschinen in ihnen waren. Und Säcke mit Saatgut.
    Was wurde hier gespielt?
    »Nun?«
    Herries wirbelte herum. Der Schein der anderen Lampe traf ihn wie ein blendender Speer.
    Er griff nach dem Gewehr. Eine trockene Stimme hinter dem Licht sagte:
    »Ich würde Ihnen jetzt keine Gewaltanwendung empfehlen.«
    Herries ließ das Gewehr fallen. Hart polterte die Waffe auf den Boden.
    Symonds schloß die Tür und trat ein. Er trug nur Hose und Hemd. Nicht einmal eine Krawatte.
    »Ich hatte die Posten instruiert, mir sofort zu melden, wenn etwas Außergewöhnliches geschah, auch wenn es nicht verdächtig schien. So erfuhr ich, daß Sie Posten bezogen.« Er deutete auf die Kiste. »Würden Sie so freundlich sein, sie wieder zu verschließen?«
    Herries befolgte den Rat. Er fühlte in sich eine grenzenlose Leere. Seine Finger zitterten, während er die Schrauben festdrehte.
    Symonds stand dicht hinter ihm und hielt die Lampe. Nach langen Minuten fragte er:
    »Warum sind Sie eigentlich hier eingebrochen?«
    Ich könnte ihn jetzt töten, dachte Herries. Er trägt nicht einmal eine Waffe. Warum breche ich ihm nicht das Genick und flüchte in den Urwald. Einige Tage hielte es ich dort aus. Aber vielleicht ist es besser, wenn ich mich gleich selbst erschieße.
    Sorgfältig suchte er die richtige Antwort, obwohl das nun nicht mehr so wichtig schien.
    »Schwer zu beantworten«, meinte er schließlich.
    »Die einfachsten Dinge sind immer schwer auszudrücken.« Herries sah sein Gegenüber erstaunt an und wunderte sich darüber, noch erstaunt sein zu können. Symonds' Gesicht war im Halbdunkel. Nur seine Brillengläser schimmerten. »Drücken wir es so aus«, sagte Herries. »Es gibt sogar in der Selbstverteidigung gewisse Grenzen. Wenn mich ein Mörder angreift, habe ich das Recht, mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Aber natürlich darf ich mir nicht ein gerade vorbeilaufendes Kind greifen, um es als Schild zu benutzen.«
    »Sie wollten sich also davon überzeugen, daß die Kisten nichts Illegales enthielten?« erkundigte sich Symonds
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