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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
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die Galileo uns hier zurückläßt. Und dann hat es einfach ausgesetzt.«
    »Wie du willst.«
    »Paul, wenn auch nur die geringste Chance besteht, werden sie uns niemals aufgeben!«
    »Da bist du leider im Irrtum.« Er knetete seine Hände, und die Knöchel traten weiß hervor. »Sie werden weiterfliegen. Dr. Carey wird sie beeinflussen. Der allmächtige Dr. Carey wird schon dafür sorgen, wenn sich niemand sonst bereitfindet.«
    Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, daß ich die paranoiden Anzeichen nicht bereits früher bemerkt hatte. Ich mußte bei nächster Gelegenheit mit Dr. Carey darüber sprechen.
    »Dave, ich habe dir gesagt, daß ich mich schäme. Ich habe Angst gehabt und mich närrisch benommen, und ich geb's ja zu. Ist das nicht genug?«
    »Ich glaube schon.« Paul sprach die Wahrheit – er war krank vor Scham; aber paßte diese Scham in meine Diagnose? Im nächsten Augenblick wünschte ich alles zum Teufel – der arme Kerl war immerhin ein Mensch, und damit basta. Andererseits haßte er mich natürlich von ganzem Herzen, weil ich ihn bei einer unehrenhaften Handlung erwischt hatte. Ich mußte also vorsichtig sein. Ich sagte: »Gehen wir an die Arbeit.«
    Er stolperte aus der Kabine und setzte seine Grabarbeiten fort. Er handhabte den Spaten wie eine Waffe und trieb ihn wütend in die Erde.
    Am späten Vormittag des vierten Tages erlangte Miranda das Bewußtsein wieder. Das Fieber war in der letzten Nacht bis auf über vierzig Grad angestiegen, und ich hatte einige furchtbare Stunden hinter mir. Gegen Morgen war das Fieber schnell gesunken, und Miranda erholte sich schnell. Ich war vor Freude fast außer mir, denn sie erinnerte sich an alles und verstand mich und fühlte meinen Kuß.
    »Wie lange, Davy? Wie spät ist es?«
    »Du hast sechsundzwanzig Stunden geschlafen. Unser kleiner Komputer hat uns einen eigenen Kalender gebastelt – gerade gestern. Wir haben jetzt Freitag morgen.«
    »Du hast ihnen von mir erzählt?«
    »Ja, und da du dich auf dem Wege der Besserung befindest, hat das gar keine Bedeutung mehr.«
    »Und warum weinst du dann?«
    »Ich habe irgendwie Sand in die Augen bekommen. Übrigens, tut dein Fuß noch weh?«
    »Ein wenig. Jedenfalls fühlt er sich nicht mehr taub an.« Die winzige Wunde war offensichtlich verheilt.
    »Du bist gebissen worden, Miranda. Ich werde mich um das Tierchen kümmern, sobald du wieder auf den Beinen bist. Wir werden den kleinen Teufel schon auftreiben. Bodenproben und so.« Sie konnte kaum lächeln, aber sie versuchte es.
    »Das dürfte auch nichts mehr ändern«, sagte sie, schluchzte plötzlich auf und wandte sich von mir ab. »Ruf bitte Laurette herein, bitte! «
    »Aber was ist denn los, Miranda?«
    »Verstehst du denn nicht? Mein Kind ... Demeter hat mir mein Kind genommen!«
     
     
4
     
    Am nächsten Morgen konnte sich Miranda bereits ohne Hilfe aufsetzen. Sie schrieb ihre Erschöpfung der Anziehungskraft Demeters zu; doch ich wußte, daß sie die Nachwirkungen des Fiebers noch nicht ganz überwunden hatte. Nachdem sie eine Stunde lang ihrem geliebten Sibelius gelauscht hatte, und nachdem wir eine Zeitlang schweigend in der Sonne gesessen hatten, gelang es mir, mit ihr zu sprechen und die Möglichkeit anzudeuten, daß sie gar nicht schwanger gewesen war. Diesen Gedanken wies sie zuerst verzweifelt von sich, doch schließlich konnte ich sie halb überzeugen, daß Demeter nichts mit unserer Enttäuschung zu tun hatte. Ehe sie neben mir einschlief, murmelte sie: »Falscher Alarm, Miranda. Von jetzt an werde ich mich wie ein vernünftiges Säugetier benehmen. Aber das ist eine verdammt schwierige Sache, weißt du ...«
    Sonntag morgen kletterte Miranda in die Kabine der Maschine, wobei sie jede Hilfe ablehnte, und unterhielt sich mit Captain Madison und Dr. Dana. Hinterher strahlte sie eine beinahe vergnügte Ruhe aus.
    Paul Cutter sprach mit mir nur das Nötigste und zeigte dabei eine Höflichkeit, die mir auf die Nerven ging. Er machte es sich zur Angewohnheit, nach meiner »offiziellen« Erlaubnis zu fragen, wenn er seinen Karabiner mitnehmen wollte. Im Augenblick war er wohl nicht gefährlich. Er schien meine Führerschaft akzeptiert zu haben, zumal er wohl vor der Verantwortung zurückschrecken würde, wenn mir etwas zustoßen sollte. Aber dafür war Miranda umso besser geeignet, Befehle zu erteilen. Wenn sie nur erst wieder gesund wäre!
    Gegen Mittag unternahm ich einen Ausflug zu unserem ersten Landeplatz. Mirandas Genesung und ihre
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