Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
ein Verrückter und zeigt immer wieder nach Süden. Soviel ich herausgefunden habe, will er die Gruppe in diese Richtung weiterführen, bis ein neuer Wald mit mehr Früchten gefunden wird.«
    »Süden? Hören Sie, John, tausend Meilen nördlich liegt ein wunderbares Tal. Kühleres Klima, mehr Wasser. Dort finden die Horowitz nicht nur Feuerstein, sondern auch Erzadern.«
    »Bestens, aber der Häuptling will nach Süden.« Carmody zögerte. »Sie wollen also, daß wir nach Norden gehen? Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Wahrscheinlich Ärger. Ich kann Ihnen keinen Befehl geben, Carmody. Es hängt von Ihnen ab.«
    »Das Tal im Norden bedeutet Fortschritt für sie, und eines Tages muß ich ohnehin die Führung übernehmen. Außerdem wollen wir wissen, ob sie einer Technologie fähig sind. Der Zweck heiligt die Mittel. Ich bin kein Jesuit, aber das Argument klingt logisch.«
    Ohne noch weiter mit Holmyard zu sprechen, marschierte er auf den Häuptling zu und sagte:
    »Whoot!« Er deutete nach Norden. »Dorthin gehen!«
    Whoot hörte auf, auf die anderen einzureden. Er legte den Kopf schief und sah Carmody an. Sein Gesicht wurde rot. Zwei- oder dreimal klapperte er aufgeregt mit dem Schnabel, dann ballte er die Fäuste. Die Muskeln an seinen Armen schwollen an, sicherlich kein sehr beruhigendes Zeichen. Carmody war davon überzeugt, daß der Horowitz ihm mit seinen scharfen Fußklauen das Herz aus dem Leibe reißen konnte. Aber er wußte auch, daß der Vogel nur halb soviel wog wie er, denn seine Knochen waren leicht und hohl. Und, das Wichtigste, Whoot besaß nicht seine Kampferfahrung, die er sich auf einem Dutzend verschiedener Welten erworben hatte.
    Der Kampf war daher zwar erbittert, aber nur von geringer Dauer. Mit einem einzigen Handkantenschlag gegen den Hals beförderte er den Häuptling in das Land der Träume und stellte sich dann breitbeinig über ihn. Er wartete, bis der Besiegte wieder zu sich kam, deutete nach Norden und sagte:
    »Du kommst mit.«
    Sie marschierten in einzelnen Gruppen bis zu einem Wäldchen, das einige Kilometer weiter nördlich lag. Whoot ging ziemlich zum Schluß und ließ traurig den Kopf hängen. Als er aufgefordert wurde, auch eine Schale mit Wasser zu tragen, entsann er sich seiner verlorenen Stellung. Er boxte den Unverschämten einfach nieder und bewahrte so sein Prestige. Er stand zwar unter Carmody, aber immerhin noch über den anderen.
    Tutu schien ihm nicht böse zu sein, im Gegenteil, sie blieb ständig an seiner Seite. Er nannte alle Gegenstände, denen sie begegneten, beim Namen und ließ sie die Worte wiederholen, bis sie alle auswendig hersagen konnte. Und dann imitierte sie zum erstenmal sein Lachen.
    Als sie gegen Abend einen größeren Wald erreichten, ließ er Tutu ein Feuer anzünden und machte sich dann auf den Weg in die Dunkelheit, um Holmyard eine Meile weiter nördlich zu treffen.
     
    Er nahm dankbar die Zigarette, die ihm der Wissenschaftler anbot. »Nun, wie fühlen Sie sich?« Holmyard tippte vorsichtig gegen das Ei auf Carmodys Brust. »Sie werden nicht nur einem Horowitz das Leben schenken, sondern in gewissem Sinn der Vater dieser Rasse werden.«
    »Ich fühle mich recht seltsam«, gab Carmody zu. »Eine schwere Last bedrückt mich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich beeinflusse ihre Entwicklung für die nächsten tausend Jahre, vielleicht für mehr. Auf der anderen Seite kann meine ganze Arbeit umsonst sein.«
    »Sie müssen behutsam zu Werke gehen. Hier, ich habe Ihnen die Sachen mitgebracht, die Sie anforderten. Munition, Zucker, eine Taschenlampe, Salz, Papier, Bleistifte und eine kleine Flasche Whisky.«
    »Was, Whisky? Soll ich ihnen Feuerwasser zu trinken geben?«
    »Nein«, kicherte Holmyard belustigt. »Für Ihren privaten Gebrauch gedacht. Sicher werden Sie hin und wieder eine geistige Stärkung notwendig haben.«
    »Bisher fühle ich mich wohl. Relativ wohl.«
    Sie unterhielten sich über die Aufgabe, die im kommenden Jahr vor ihnen lag. Holmyard versicherte, daß immer ein Mann am Funkgerät sitzen würde, damit die Verbindung nicht unterbrochen wäre.
    Die übrigen Teilnehmer der Expedition erforschten inzwischen den Planeten, sammelten Proben und stellten Untersuchungen an.
    »Sagen Sie, Holmyard, könnten Sie nicht zu dem Tal fliegen und mir noch Feuerstein besorgen? Legen Sie ihn so, daß wir ihn finden. Ich will ihnen beibringen, wie man Waffen und Werkzeuge herstellt. Also auch Erze nicht vergessen.«
    »Gute Idee. In einer Woche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher