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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
Autoren: V.A.
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Bomberpiloten, einen Veteranen des letzten Krieges? Ja, allerdings, er kannte einen. Einen gewissen Warren Casey. Von da an war es ein Leichtes – Verbrecher. Und jetzt, wo ist mein Sohn?«
    Für einen Augenblick fühlte Warren Casey sogar eine müde Zuneigung zu dem anderen. Der Senator hat gearbeitet, um seinen Sohn zu finden, hart und erfolgreich. »Es tut mir leid, McGivern, ich weiß es wirklich nicht.« Casey warf sein Glas gegen den Bildschirm, der zerbrach.
    Fast gleichzeitig sprang er auf die Füße und lief in die Küche. Er hatte seine Fluchtroute schon lange festgelegt, bevor er die Wohnung bezogen hatte.
    Der Müllschlucker war groß genug, um ihn aufzunehmen. Er zwängte sich hinein, ergriff das Seil und schoß abwärts.
    Im Keller öffnete er ein Seitenfach im Schacht. Er griff hinein und zog die Maschinenpistole und zwei Munitionsschachteln hervor. Die eine steckte er in eine Seitentasche, dann lud er das Gewehr und zog das Sicherheitsschloß zurück. Währenddessen eilte er zum Heizungssystem. Er rechnete mit der Tatsache, daß die Sicherheitspolizei noch nicht genügend Zeit gehabt hatte, herauszufinden, daß dies Gebäude seine Zentralheizung und das Lüftungssystem mit dem danebenliegenden Appartementhaus teilte.
    Offensichtlich hatte er recht. Ein Gepäcklift brachte ihn zum Dach des nächsten Gebäudes. Mit etwas Glück konnte er von hier aus zu einem noch weiter entfernten Gebäude gelangen und so entkommen.
    Geduckt betrat er das Dach und warf einen schnellen Blick um sich.
    Fünfzehn Meter entfernt standen drei Sicherheitspolizisten. Sie kehrten ihm den Rücken zu. Zwei von ihnen waren mit automatischen Gewehren bewaffnet, der dritte trug eine Pistole. Sie blickten über das Gelände hinweg nach unten, wahrscheinlich auf die Fenster seiner Wohnung.
    Er legte an, zielte, aber dann überkam ihn wieder die schwere Müdigkeit, der Überdruck; er wollte nicht mehr töten. Er konnte einfach nicht mehr. Er senkte das Gewehr, drehte sich um und entfernte sich leise in der entgegengesetzten Richtung.
    Hinter ihm schrie eine Stimme: »He! Halt! Sie –«
    Er begann zu laufen.
    Der heftige Schlag eines abgefeuerten Schusses erreichte Warren Casey, als er gerade zum nächsten Gebäude springen wollte. Es durchzuckte ihn, Dunkelheit hüllte ihn ein. Und sein letzter Gedanke war: Gott sei Dank! Es ist vorbei!
    Fünfzehn Minuten später blickte Phil McGivern mit gerunzelter Stirn auf die zur Unkenntlichkeit verstümmelte Gestalt hinab. »Sie hätten ihn wohl nicht gefangennehmen können?« sagte er böse.
    »Nein, Sir«, verteidigte sich der Sicherheitssergeant. »Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder schießen oder ihn entwischen lassen.«
    McGivern räusperte sich verächtlich.
    »Seltsam war nur eins«, bemerkte der Sergeant nachdenklich. »Er hätte uns alle drei fertigmachen können. Wir waren die einzigen auf dem Dach. Er hätte uns erschienen und dann fliehen können.«
    »Wahrscheinlich hatte er nicht den Mut dazu«, sagte einer der Männer.
    »O doch«, brummte McGivern. »Der hatte sogar eine Menge Mut.«
     

Musik aus dem All
     
Zhuravleva Valentina
     
     
    An diesem Silversterabend war das Wetter ruhig und klar, wie selten in dieser Jahreszeit. Die Wolken, die während des ganzen vorhergehenden Tages dunkel am Himmel hingen, hatten sich, wie der Vorhang in einem Theater, zerteilt und einen hellen Sternenhimmel freigegeben.
    Kein Lüftchen bewegte die schlanken Tannen, die vom Schnee bedeckt waren und silbrig glänzten – wie die Ehrenwache, die längs der Kreml-Mauer postiert war und das neue Jahr erwartete. Nur hin und wieder wirbelten einige Schneeflocken von den Zweigen und schwebten auf die Passanten herab.
    Aber die meisten Menschen nahmen von der Schönheit dieser Nacht gar keine Notiz. Sie hatten es viel zu eilig. In einer halben Stunde würde das neue Jahr einziehen. Sie waren laut und aufgeregt und mit vielen kleinen Päckchen beladen, ein Strom, der sich immer schneller vorwärtsbewegte.
    Nur ein Mann schien es nicht eilig zu haben. Er hatte die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben; unter dem Hutrand blickten die Augen aufmerksam hin und her. Viele Menschen aus der Menge erkannten sein hageres Gesicht und den kurzgeschnittenen grauen Bart. Deshalb war er in eine schmalere Seitenstraße eingebogen. Dort brauchte er die unzähligen Grüße nicht zu erwidern und auch nicht zu erklären, warum er es vorzog, in der Silversternacht einsam durch die Straßen zu wandern.
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