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Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht
Autoren: V.A.
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zu sich nahm.
    Auch Gregg beschäftigte sich mit ihr. Aber er hatte noch nicht genügend Zeit mit ihr verbracht, um sie wirklich zu ändern. Ich persönlich war der Ansicht, daß er das sowieso nie zustande bringen würde. Sie war wirklich zu ungebildet. Trotzdem konnte man gut mit ihr auskommen, und nach einer gewissen Zeit spielte ich sogar mit dem Gedanken, sie zu heiraten.
    Inzwischen besuchte ich noch einmal die Schule. Es war eine verdammt schwere Zeit – ich hatte fast vergessen, wie schwer es war. Aber schließlich hatte ich mir früher nie rechte Mühe gegeben, und dann war es auch schon so lange her.
    Eigentlich hatte ich das alles, wie Gregg ganz richtig bemerkte, schon einmal durchgemacht – und das half eine Menge. Und ich muß schon sagen: heutzutage haben sie wirklich ausgezeichnete Techniken und Hilfsmittel in den Schulen! Und nach einer Weile verstand ich den Kram und begann wieder selbstbewußt zu werden. Wenn ich mal nicht mehr weiter wußte, unterhielt sich Gregg mit mir, und danach ging alles viel leichter.
    Ich besorgte mir neue Kleidung und freundete mich mit meinen Klassenkameraden an. Die meisten waren noch sehr jung, aber da ich mich immer etwas zurückhielt, kam ich ganz gut mit ihnen aus. Und, wissen Sie – ich begann auch das, worüber sie sprachen, irgendwie zu fühlen – mit einer Art Gemeinsamkeitsgefühl. Ich schaute mich um unter diesen großgewachsenen, gut aussehenden jungen Leuten und lauschte ihren Gesprächen über die Sterne und die Zukunft. Und dann sah ich mich selbst an und sagte mir: »Junge, du bist ein Teil von all dem.« Und ich erkannte auch, was ich, wie Gregg sagte, durch meinen Minderwertigkeitskomplex früher alles versäumt hatte.
     
    Sie sagten, Leena käme gut voran. Sie ging auch in die Schule, aber sie war ein paar Klassen unter mir und brauchte noch einige Zeit, als ich schon meine Prüfung machte. Deshalb besprachen wir vier es miteinander, Leena und ich, Peer und Gregg. Wir kamen überein, daß ich mich schon auf den Weg zu einer neuen Welt machen sollte. Wenn Leena dann später nachkam, könnte sie den gleichen Bestimmungsort zur Emigration wählen.
    Leena behagte der Gedanke des Wartens nicht sehr. Zuerst schmollte sie ein bißchen, gab dann aber nach. Ich selbst war ganz versessen darauf, endlich wegzukommen. Diese ganzen letzten Monate hatten mich so richtig in Emigrationsstimmung versetzt. Ich war glücklich, als endlich der Tag nahte, an dem ich in die große Abteilung außerhalb des Raumhafens ging, wo diejenigen, die die Stadt verließen, alle Paß- und Zollformalitäten erledigen mußten und wo das Reiseziel bestimmt wurde. Gregg hatte sich lange mit mir unterhalten, und ich fühlte mich wohlauf.
    Es war gar nichts Besonderes dabei. Ich zeigte mein Abgangszeugnis und die Beglaubigungsschreiben vor. Der Mann am Pult blätterte sie durch und fragte mich, ob ich irgendeinen Prüfer bevorzugte.
    »Celt Winter«, sagte ich. Diesen Namen hatten Peer und Gregg mir genannt. Sie hatten mir erzählt, daß dieser Mann ein Freund Greggs sei, dem Gregg über mich erzählt hatte und der sich für mich interessierte. Es sah so aus, als hätte er nicht viel Freizeit, denn er hatte uns nie besuchen können daher sollte ich ihn als Prüfer wählen, damit er mich wenigstens noch einmal vor meiner Abreise sehen konnte.
    Der Büroangestellte überflog eine Liste und drückte ein paar Knöpfe. Auf dem Bildschirm in seinem Tisch erschien eine Nachricht.
    »Celt Winter hat sich gerade ein paar Minuten freigenommen«, sagte der Angestellte. »Möchten Sie warten, oder soll ich Ihnen jemand anders geben?«
    Ich zögerte. Es tat mir leid, diesen Winter enttäuschen zu müssen, aber ich war zu aufgeregt, um jetzt dazusitzen und Daumen zu drehen, bis er zurückkam. Ich spürte wie der Mann am Pult mich anblickte und auf Antwort wartete, und wurde nervös.
    »Ach, ist ja egal«, sagte ich. »Geben Sie mir irgendeinen, der gerade frei ist.«
    »Sven Coleman«, sagte er, »Tisch 462.« Er gab mir ein kleines Plastikschildchen und schickte mich durch eine Tür rechts von seinem Schreibtisch.
    Ich ging hindurch und kam in eine große Halle mit vielen Tischen, an denen Prüfer saßen. Die meisten hatten junge Leute, wohl auch Prüflinge wie ich, bei sich.
    Ich ging zwischen den Tischen hindurch, bis ich zu Reihe vierundsechzig kam. Zwei Plätze weiter zu meiner Rechten winkte mir ein junger Mann mit schwarzem Haar und einer langen geraden Nase.
    Ich gab ihm mein
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