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Maeve

Maeve

Titel: Maeve
Autoren: Jo Clayton
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wurde umgebracht! Gwynnor, wie kannst du überhaupt zuhören! Dein Vater auch. Sie haben ihn umgebracht! Sie haben die Cerdd geraubt. Wo sind unsere Leute?”
    Gwynnor blickte sie überrascht an, nickte dann seine Zustimmung. Ihre Hand legte sich auf seinen Arm. Er konnte sie vor Schmerz und Zorn zittern fühlen.
    Lushan schüttelte seinen Kopf, seine Augen waren hart. „Ihr könnt das nicht mir oder der Gesellschaft vorwerfen. Manhanu hat sie geraubt, als er von dem Parasiten besessen war.”
    Die Synwedda drückte ihre Hand fest auf Sioneds Arm herunter. „Die Kinder Maeves werden befreit und zurückgebracht werden. Die Toten müssen in der Erde ruhen. Laß sie ruhen.” Sie schnellte einen Finger zu Gwynnor hin. „Dein Leben sollte sich entfalten, nicht in sich selbst zusammenschrumpfen. Vergifte deine Kinder nicht mit deinem gegenwärtigen Zorn.” Sie wandte sich wieder Han Lushan zu. „Du wirst die geraubten Cerdd suchen und zurückbringen.”
    Er war entspannt und lächelte, aber seine Augen waren kalt.
    „Ich sehe keinen Profit darin, sie zu behalten.” Er klopfte mit seinen Fingern auf den Tisch. „Als Gegenleistung für meinen Aufwand an Zeit und Mühe würde ich gern die Cerdd zum Marktdorf zurückkehren und den Markt wieder eröffnet sehen.”
    Synwedda nickte. „Ich werde Nachricht geben.” Sie wandte sich an Sioned und Gwynnor. „Hinsichtlich dieser Angelegenheit erwarte ich auch eure Kooperation”, sagte sie fest.
    Gwynnor nickte, obwohl er Sioneds Finger sich in seine Armmuskeln graben fühlte. „Da ist noch etwas anderes. Der Drieu Dylaw.” Er heftete die Blicke seiner dunkelgrünen Augen auf Lushans Gesicht. „Wir haben keinen Einfluß auf das, was er macht.”
    Lushan zuckte mit den Schultern. „Wir werden mit ihm verhandeln.”
    Die beiden Cludair standen auf. Qilasc beugte den silbernen Kopf. „Es gibt für uns keinen Grund, länger zu bleiben. Was wir tun wollten, ist getan. Der Wald ruft.”
    Tipylexne umrundete den Tisch und berührte Aleytys’ Schulter.
    „Mögen deine Tage gesegnet sein, Lawilwit, Weise. Und mögest du finden, wonach du suchst.”
    Sie berührte die Hand, die auf ihre Schulter herunterdrückte.
    „Manchmal frage ich mich selbst, ob ich wirklich weiß, was das ist.”
    „Du wirst es wissen.”
    Er drehte sich um und verließ — einen Schritt hinter Qilasc —
    in stiller Würde den Garten.
    Gwynnor stand auf. „Es ist Zeit, daß wir aufbrechen, wenn wir vor der Dunkelheit nach Hause kommen wollen.” Er verbeugte sich leicht vor Lushan. „Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich dich kompromißlos bekämpft. Du gehörst nicht hierher. Darüber habe ich meine Meinung nicht geändert. Aber ich habe gelernt, die Realität der Macht zu akzeptieren. Du hast die Macht.” Er zuckte mit den Schultern. „Wenn die Zusammenarbeit mit dir den Cerdd das Leben erleichtert, hast du meine Unterstützung.” Er zog Sioned hoch, fühlte ihren Unwillen und Widerstand dagegen, Lushan seiner Bestrafung entgehen zu lassen. „Ich bin sicher, dir ist klar, daß es einige Zeit dauern wird, die Cerdd dazu zu bringen, deinen Absichten zu trauen.”
    „Absichten. Phah! Es ist eine geschäftliche Angelegenheit.”
    Gwynnor fühlte, wie sich Sioned versteifte. „Sei still, Liebes”, murmelte er. Er zog sie vom Tisch weg, ging mit ihr davon. Am Bogendurchgang angekommen, drehte er sich um. „Geht klar, Lushan. Ein Cerdd kennt den Wert seiner Güter. Wir können handeln.” Er starrte einen langen Augenblick auf Aleytys, winkte ihr dann zu und zog Sioned mit sich in den Gang hinein.
    Aleytys gähnte und reckte sich in ihrem Stuhl. Sie schaltete auf Interlingua um und berichtete Grey träge, was geschehen war.
    „Ein weiteres Kapitel geschlossen. Ich glaube, jetzt ist es auch für uns an der Zeit, zu gehen.”
    Lushan schlenderte zu ihnen herüber.,,Jäger-Genossenschaft?”
    „Ja. Sie haben einen Gleiter da draußen?” Er nickte Richtung Westen, wo der Ausgang des Gebäudes lag.
    „Auf der Landungsbrücke. Sie wollen mitgenommen werden?”
    „Richtig.”
    „Sie?”
    „Sie gehört zu mir.”
    Lushan starrte Aleytys an. „Ich wünschte, das hätte ich früher gewußt.” Er berührte ihr Haar, wo es über ihre Schulter fiel.
    „Jägerin. Phantastisch. Also doch McNeis?”
    „Mein Gott, du gibst nicht auf. Nein, Lushan, ich bin keine McNeis. Wirklich nicht. Ich hoffe, du verstehst es diesmal.” Sie trat von ihm weg. „Grey, ich muß in der Sternenstraße noch kurz
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