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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)
Autoren: Andrea Koßmann
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grunzt Pia albern und fuchtelt mit ihren frisch lackierten Nägeln in der Luft, als wäre sie ein Monster. »Und ich habe Huuuuuunger! « Dann grinst sie breit. »Ich habe übrigens wirklich Hunger.«
    War ja klar, dass dieser Satz irgendwann von ihr kommen musste. Denn wann hat sie eigentlich mal keinen Hunger? Als die Engel sie damals im Himmel fragten, was sie auf Erden werden wolle, hat sie sicher vergnügt gerufen: »Hungrig!« Und weil die Engel das so putzig fanden, haben sie es direkt so eingerichtet, dass sich Pias Wunsch erfüllen sollte – ohne dass sie allerdings jemals zunehmen würde.
    Das ist die einzige Erklärung für ihre elfengleiche Figur. Und dabei ist sie genauso alt wie ich. Nein, stopp – sie ist sogar ein paar Monate älter als ich. Aber Pölsterchen auf den Hüften oder Cellulite? Fehlanzeige.
    Neidvoll begutachte ich Pia. Ihre lange blonde Mähne versteckt sich zwar gerade unter dem Turban, aber ihre 90–60–90-Maße kann man unter ihrem Jogginganzug sehr gut erahnen. Zugegeben, eigentlich tendieren Pias Maße eher in die Richtung 85–70–92, aber wer will schon kleinlich sein, zumal ich selber von diesen Abmessungen zentimeterweit entfernt bin. Was würde ich dafür geben, einmal im Leben so auszuschauen? Wenn wir uns, so wie jetzt, gemütlich auf der Couch lümmeln, komme ich mir neben Pia manchmal wie ein gestrandeter Wal vor. Ein netter kleiner Wal, ja, aber eben keine Nixe.
    Wobei: Können Wale eigentlich Cellulite bekommen? Ich schon. Wenn ich mich kritisch unter die Lupe nehme, habe ich fast das Gefühl, dass mein ganzer Körper von einer leichten (!) Orangenhaut überzogen ist. Außer vielleicht am Ohrläppchen.
    Na ja, vielleicht übertreibe ich ein wenig. Aber trotzdem. Schön ist das nicht. Ehrlich nicht.
    Manchmal glaube ich, dass sich die kleinen Engel damals bei Pia einfach verausgabt haben. Und als es dann darum ging, mich zur Erde zu schicken, haben sie zwar beschlossen, mir auch ein Abo auf ewigen Hunger mit auf den Weg zu geben, konnten sich aber nicht mehr dazu aufraffen, das Zunehm-Abo abzubestellen. Und so kämpfe ich ständig gegen die Kilos. Kaum sind sie weg, kommen sie schon wieder.
    Das Leben ist einfach hart und ungerecht. Warum sonst sollte es so schwer sein, überflüssige Pfunde zu verlieren, während sich ganz und gar nicht überflüssige Männer wie Tom in Sekundenbruchteilen verabschieden können?
    Sport könnte natürlich sowohl gegen das ein oder andere Trennkost-à-la-Isa -Kilo und gegen die leichten Dellen helfen. Ich bin an sich ja auch sehr sportlich! Zumindest wäre ich es, wenn ich den richtigen Sport für mich finden würde. Eigentlich stelle ich gar nicht so hohe Ansprüche an den Sport. Er sollte nur drei Dinge können: Mich nicht zum Schwitzen bringen, mich nicht außer Atem kommen lassen und mich durchtrainiert aussehen lassen.
    Solange ich keinen Sport gefunden habe, der mir all dies bieten kann, bleibe ich eben Kopfsportlerin.
    Isa, bist du eigentlich sportlich? , könnte mich irgendwann mal jemand fragen. Und dann könnte ich antworten: Ja, sehr! Aber mehr so intern!
    »Worauf hast du denn Appetit? Ich habe gerade nicht sehr viel im Haus«, frage ich.
    Gerade nicht sehr viel im Haus ist eigentlich untertrieben, denn ich gestehe, dass ich keine Super-Hausfrau bin, die den Kühlschrank immer proppevoll hat, um jedem Überraschungsgast gleich ein Fünf-Gänge-Menü auftischen zu können.
    »Wie wär’s mit …« Pia tut so, als würde sie angestrengt nachdenken. »… Pizza?«, fragt sie dann lachend.
    »Stimmt. Hatten wir ewig nicht!«, antworte ich amüsiert.
    Das letzte Wochenende ist schließlich schon viel zu lange her, und Pizza ist immerhin nahrhaft und gesund! Vor allem, wenn man eine Vierjahreszeiten-Pizza nimmt, denn da ist total viel Gemüse drauf. Als Ausgleich zu den Kalorien der Salami und des Kochschinkens. So fürs Gewissen. Das Fett der Wurst wird quasi durch das Gemüse wieder relativiert, und das Ganze wird mit einem Hauch von Käse überzogen, der wiederum die Kalorien selber aufisst, um sie uns zu ersparen. Käse ist ganz schön clever! Vor allem, wenn er heiß und zerlaufen ist.
    Okay, es darf auch mal ein bisschen mehr Käse sein. Aber nie, nie, nie sollte man um eine doppelte Portion bitten. Was zu viel ist, ist zu viel. Außer in Ausnahmesituationen, versteht sich.
    Nebenbei bemerkt: Warum sollte man sich für eine Geschmacksrichtung entscheiden, wenn man gleich vier auf einmal haben kann?
    »Okay, zweimal Isa
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