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Männerkrankheiten

Männerkrankheiten

Titel: Männerkrankheiten
Autoren: Hanna Dietz
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geäußerten Bitten um das Ausziehen der Schuhe im Eingangsbereich nicht nachkommen: Sie können es einfach nicht. Ein Rätsel gibt den Wissenschaftlern aber der Umstand auf, dass die Adhäsionskraft nach dem Herum­laufen im ganzen Haus urplötzlich nachlässt – und der Mann dann ganz ohne Mühe seine Fußbekleidung ab­legen kann.
    Schuh-Streu-Tick, der
    Beim Schuh-Streu-Tick verteilt der Mann seine Schuhe überall im Haus. Egal, ob es einen extra ausgewiesenen Platz dafür gibt (Schuhschrank, Flur) und die Partnerin ihn schon dutzendfach darauf hingewiesen hat – der Betroffene stellt seine Schuhe da ab, wo er sie gerade ausgezogen hat. Das ist aber nicht nur optisch eine Zumutung, sondern kann auch gefährlich werden. Denn der Betroffene sucht sich immer neue, überraschende Stellen, wo er die Schuhe hinterlässt, und baut damit Stolperfallen im ganzen Haus, die der Partnerin und Besuchern leicht zum Verhängnis werden können. Eine Variante des Schuh-Streu-Ticks ist der Einzelne-Schuhe-Streu-Tick, bei dem der Mann die Schuhe nicht paarweise, sondern einzeln im Haus verteilt.
    Der Schuh- Stopf -Tick ist eine zweite Variante, bei der die Schuhe zwar an die richtige Stelle befördert werden, zum Beispiel in den Schrank oder auf den Kellertreppenabsatz, dabei aber nicht ordentlich nebeneinander gestellt, sondern blindlings und mit Kawumm hingepfeffert werden, so dass ein heilloses Durcheinander an Schuhen und Schnürsenkeln entsteht. Der Schuh-Streu-Tick ist eine Krankheit, die Männer jeden Alters befallen kann. Es empfiehlt sich, ihr schon im Kindesalter entgegenzuwirken.
    Schuldabschiebungssucht, die
    Siehe → Einsichtsresistenz .
    Schwanzsteuerung, die
    In der Wissenschaft hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass der Mann – zumindest, wenn er Glück hat – über zwei Hirne verfügt: das im Kopf und das in der Leistengegend. Wenn er Pech hat, dann hat er aber nur Zugriff auf eines der beiden Hirne. Und da siegt bei den meisten Männern eindeutig das in südlichen Körperregionen – das so genannte männliche Großhirn.
    Die Schwanzsteuerung führt dazu, dass der Betroffene nur an Sex denkt oder Sex macht oder daran denkt, wie er Sex macht. Je hübscher die Frau ihm gegenüber, desto weniger Kleinhirntätigkeit findet in seinem Kopf statt. Das liegt natürlich daran, dass sämtliches Blut aus dem Kleinhirn ins Großhirn gepumpt wird, was jede weitere Denkleistung unmöglich macht. Siehe auch → Einfaches Strickmuster .
    Selbstüberschätzung, die
    Die männliche Selbstüberschätzung ist ein weites Gebiet und tritt auf in den Gebieten Attraktivität, Fitnessgrad, Kraft, Können, Intelligenz, Wissen, sexuelle Leistungsfähigkeit, Autofahrerqualitäten und Trinkfestigkeit sowie in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens.
    Das führt z. B. dazu,
    • dass Männer sich plötzlich auf alpine Wanderungen begeben, obwohl sie sonst noch nicht mal die Treppe in den ersten Stock nehmen,
    • dass sie mit 200 Sachen über die Autobahn brausen, obwohl Aquaplaning droht,
    • dass sie sich besoffen hinters Steuer setzen,
    • dass sie niemals auf die Idee kämen, dass ihnen schon mal ein Orgasmus vorgetäuscht wurde,
    • dass sie sich nicht vorstellen können, ihre Frau könnte sie jemals verlassen.
    In Kombination mit dem → Schlechter-Verlierer-Syndrom ist die Selbstüberschätzung besonders fatal: Der Betroffene würde nie zugeben, dass er nicht mehr kann, obwohl seine Zunge schon bis auf die Wanderstiefel herunterhängt, bis er irgendwann kollabiert und von der Bergwacht abgeholt werden muss.
    Serviettenphobie, die
    Siehe auch → Taschentuch-Aversion .
    Liegt eine Serviettenphobie vor, lässt sich der erstaunliche Vorgang beobachten, dass der Mann zwar eine blütenweiße Serviette neben seinem Gedeck liegen hat, diese aber auf keinen Fall benutzt. Selbst wenn er gerade Spaghetti Bolognese isst und sich um seinen Mund herum ein roter Rand gebildet hat, der ihm ein grotesk clowneskes Aussehen verleiht. Das hat nicht nur eine deutliche Minderung seiner Attraktivität zur Folge, sondern auch allerhand unappetitliche Begleiterscheinungen, wie einen total verschmutzten Weinglasrand. Auf den Hinweis, er solle doch die Serviette nehmen, wird er entgegnen »Ah ja«, um sie einmal anzuheben und sich dann mit dem Hemdsärmel den Mund abzuwischen. Ursachen und Therapiemöglichkeiten der Serviettenphobie sind – ähnlich wie bei der Taschentuch-Aversion – noch nicht ausreichend erforscht.
    Was Männer zu
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