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Männerkrankheiten

Männerkrankheiten

Titel: Männerkrankheiten
Autoren: Hanna Dietz
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höchstens
betrogen.«
    Schlusswortmanie, die
    Die Schlusswortmanie zeichnet sich dadurch aus, dass der Betroffene partout das letzte Wort haben will. Dabei kann er im Verlauf eines Streits sogar Einsicht vortäuschen, so dass die Sache geklärt zu sein scheint. Die Schlusswortmanie führt aber leider dazu, dass der Betroffene am Ende doch noch irgendeine dämliche Bemerkung fallen lässt. Und sofort geht der Streit wieder los, nur diesmal auf einem höheren Level…
    Typischer Verlauf eines Streits mit einem Schluss­wort-Maniker:
    Sie: »Komm, lass uns nicht mehr streiten. Es war eben ein Missverständnis.«
    Er: »Stimmt. Du hast recht.«
    Sie: »Ist also wieder alles okay zwischen uns?«
    Er: »Ja.«
    Sie küssen sich.
    Er: »Und das nächste Mal sagst du einfach deutlicher, dass ich die Kinder fahren soll.«
    Sie (genervt): »Das habe ich doch gemacht! Und du hast auch ja gesagt!«
    Er: »Ich habe ja gesagt auf die Frage, ob ich dir zu­höre. Ich konnte doch nicht wissen, dass danach wieder so ein Endlos-Sermon folgt!«
    Sie (ihn nachäffend): »Ich habe dir erzählt, was unsere Kinder unternehmen. Ich konnte doch nicht wissen, dass dich das nicht interessiert.«
    Er: »Jaja, du bist ganz alleine die allerbeste Mutter auf der ganzen Welt, und niemand macht es so toll wie du.«
    Sie: »Bist du jetzt fertig?«
    Er: »Ja.«
    Sie: »Gut. Dann könntest du jetzt den Tisch decken, das Essen ist gleich fertig.«
    Er: »War ja klar, dass du schon wieder anfängst, mich rumzukommandieren.«
    Usw.
    Schmarotzertum, das
    Das Schmarotzertum ist weit verbreitet unter einer bestimmten Sorte Mann, die sich nicht selten der alterna­ti­ven Szene zugehörig fühlt oder aus einem anderen arbeits­scheuen Lager stammt. Das Schmarotzertum weist eine mittlere bis lange Inkubationszeit auf. Zunächst versteht es der Betroffene nämlich, seine Krankheit zu kaschieren und sich liebenswürdig und zuvorkommend zu verhalten, bis er sich mit selbst gepflückten Blumen (aus Nachbars Vorgarten) und eigens zusammengebastelten Liebesversen einen festen Platz im Herzen (und in der Wohnung) seiner Liebsten erobert hat. Dann geht der Schmarotzer dazu über, sich tagelang am Sofa festzu­saugen, Bett und Bad zu blockieren und Biervorrat und Kühlschrank zu plündern. Bei ausbleibender Gegenmaßnahme wird er bald nicht mehr im Traum daran denken, selbst für irgend­etwas in Aktion zu treten. Will die Partnerin ihn loswerden, muss sie feststellen, dass der Schmarotzer hartnäckig seinen einmal eingenommenen Platz verteidigt. Oft hilft dagegen nur das Aushungern und der Austausch des Haustürschlosses.
    Schmutzblindheit, die
    Die Schmutzblindheit ist eine angeborene Sehschwäche in Bezug auf Dreck und Unordnung aller Art: Egal ob Haare im Waschbecken, schmutziges Geschirr oder Berge von dreckiger Wäsche – der Mann kann diese Bilder schlichtweg nicht erkennen. Er ist regelrecht »blind« für Objekte mangelnder Hygiene und demzufolge nicht in der Lage, dem Schmutz entgegenzuwirken.
    Forscher gehen davon aus, dass dem Mann entsprechende Rezeptorzellen auf der Netzhaut fehlen bzw. im Sehzentrum des Hirns diese Art Information nicht ver­arbeitet werden kann. Die Schmutzblindheit ist auch dafür verantwortlich, dass Männer sich völlig entspannt der Zeitung widmen können, obwohl der Frühstückstisch noch nicht abgeräumt oder die Einfahrt voller Herbstlaub ist oder der Nachwuchs mit Matschepampe paniert auf dem weißen Sofa herumklettern will.
    Die Ursache für die Schmutzblindheit ist noch unbekannt, liegt aber vermutlich in der Sammler- und Jäger­historie des Mannes begründet: Es spielte eben keine Rolle, ob verwelkte Blätter auf dem Waldboden lagen und Ungeziefer in den Bäumen herumkrabbelte – Haupt­sache, das Mammut ist tot.
    Was Männer zu Schmutzblindheit sagen:
    Carsten T., 56 Jahre
    »Wie, Schmutz? Was soll das sein? Hab ich noch nie gesehen. Ach so, das ist das, was meine Frau immer wegmacht. Na, dann geht es mich doch nichts an.«
    Horst W., 42 Jahre, über das selten benutzte Gästebett: »Da hat seit zwei Jahren keiner mehr drin geschlafen. Die Bettwäsche ist also frisch!«
    Schnappatmung, die
    Die Schnappatmung setzt bei vielen Männern ein, wenn sie in Anwesenheit ihrer Partnerinnen eine Tussi in knappen Klamotten sehen. Normalerweise würde der Mann jetzt einen sexistischen Kommentar über Figur und Bettqualitäten dieser Tussi abgeben. Aber im letzten Moment fällt ihm seine anwesende Partnerin ein und er verkneift sich
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