Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männerkrankheiten

Männerkrankheiten

Titel: Männerkrankheiten
Autoren: Hanna Dietz
Vom Netzwerk:
Alkoholika (Wett­saufen) oder ekliger Dinge (lebende Tiere) ist oftmals fest in männlicher Hand. Bloß nie zugeben, dass man Schiss hat. Bloß keine Schwäche zeigen. Besonders schlimm wird die Mutproben-Manie im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen – hier sind jedes Jahr zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Ob beim Balkonspringen auf Mallorca, S-Bahn-Surfen in Berlin oder Schiffsrumpftauchen in russischen Seen.
    Namedropping, das
    Unter Namedropping versteht man, die Namen von berühmten oder reichen Personen, zu denen man direkt oder indirekt Kontakt pflegt, fallen zu lassen, um sich selbst aufzuwerten. Hartnäckige Namedropper schrecken dabei auch nicht davor zurück, Bekanntschaften vom Schwager der Nachbarin seiner Kollegin als die eigenen auszugeben, solange die Person nur populär genug ist. Namedropping ist eine der erbärmlichsten Formen der Angeberei.
    Numerologische Angeberei, die
    Auch bekannt als Morbus Fibonacci , nach dem mittelalterlichen Rechenmeister Fibonacci, auf den die Entdeckung der unendlichen Folge von Zahlen zurückgeht, die »Fibonacci-Folge« genannt wird. Den Numerologischen Angeber erkennt man daran, dass er möglichst viele Zahlen in einem Satz unterbringen kann, in dem Versuch, andere zu beeindrucken. Ob seine Aktien­depotwerte, die PS-Zahl seines Zweitwagens, die Menge an Geschäftsabschlüssen, die Höhe seines Jahres­bonus, den Preis seines Jacketts, die Bestzeit für zehn Laufkilometer oder die Körpermaße seiner Ehefrau – der Numerologische Angeber hat für alles eine mess­bare Größe parat, denn alles, woran er glaubt, lässt sich mit Zahlen belegen. Gähn!
    Eine Variante des Numerologischen Angebers ist der Mega-Numerologe, der auf alle Zahlen noch mal das Doppelte aufschlägt. Der Fisch, den der Mega-Numerologe angelt, wird in seiner Geschichte einen Meter lang, auch wenn er in Wahrheit gerade mal die Größe eines Rettichs hatte. Die Schneeschicht, die der Mega-Numerologe morgens von der Garageneinfahrt wegschippt, geht ihm in der Nacherzählung bis zum Knie, auch wenn in echt nur eine Lage Pulverschnee wegzufegen war. Der Mega-Numerologe hat stets doppelt so viel gearbeitet, dreimal mehr Liegestütze gemacht und viermal so viele Biere getrunken wie in Wirklichkeit. Es sei denn, er wird von der Polizei angehalten und nach seinem Alkoholkonsum gefragt. Da lässt der Mega-­Numerologe die Zahl der Pils auf seinem Deckel schon mal schnell auf null schrumpfen.
    Sexprotzerei, die
    Die Sexprotzerei ist eine weit verbreitete Männerkrank heit. Die Zahl der Geschlechtspartnerinnen (»Julio Iglesias ist ein Messdiener gegen mich«), die Koitus-Dauer (»Man nennt mich den Marathon-Mann«), der Grad der Befriedigung seiner Partnerinnen (»Bei mir hat sich noch Keine beschwert, höhö«) und natürlich und vor allem die Länge des eigenen Geschlechtsteils (»Such dir im Gemüseladen die größte Gurke aus, dann bekommst du eine Ahnung«) – der Sexprotzer prahlt und prahlt und prahlt. Am liebsten natürlich vor seinen Kumpels. Und das aus gutem Grund.

    WARNHINWEIS an Sexprotze
    ACHTUNG, ACHTUNG!!!
    Fragt niemals – und wirklich niemals! –, wie ihr im Bett wart. Es könnte sein, dass die Frau ehrlich antwortet. Was wiederum zu einem ernsthaften Trauma eurerseits führen könnte!
    Terminologische Angeberei, die
    Auch genannt Professorose .
    Der Terminologische Angeber kann nicht anders, als jeden Satz mit Fachbegriffen zu würzen, um sich wichtigzumachen. Dabei ist es egal, ob sein Fachchinesisch aus einem beruflichen oder privaten Kontext herrührt. Angeln, Computer, Drechseln, Golf, Motorsport, Aktien­geschäfte, Segelfliegen, Juristerei, ja selbst das Basteln von Fensterbildern kann dem Laien als komplizierte Angelegenheit verkauft werden. Dem Terminologischen Angeber ist es egal, wenn sein Gegenüber nicht die Bohne versteht, ja eigentlich beabsichtig er genau das, zumindest unbewusst. Denn so fühlt er sich überlegen wie ein Professor, der dummen Studenten die Welt erklärt. Hier hilft nur: Labern lassen und sich schnellstmöglich aus dem Staub machen.
    Weinkennertum, das
    Der selbsternannte Weinkenner (lateinisch: Vino Angeberitas) zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er einem mit seinem Riechen und Schlürfen und Wichtigtun jeden Spaß am Saufen nimmt. Der Vino Angeberitas geht zum Lachen in den Weinkeller, wo er seine Grand-Cru-Schätze bunkert. Am liebsten trinkt er bei sich zu Hause, weil er dann weiß, welchen Wein er vor sich hat und was die Experten darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher