Mademoiselle singt den Blues - mein Leben

Mitten zwischen großen lackierten Rahmen ein schwerer Silberlüster mit Kristall. Ich wollte ihn im Treppenhaus haben. Alle schrien, das sei verrückt. Aber das ist mir egal, es
sieht sehr schön aus. Ich habe zum Beispiel auch eine Lampe aus einer Maserati-Kühlerhaube, und mein Schreibtisch ist ein Flugzeugflügel aus zusammengeschraubten Aluminiumblechen. Außerdem ein paar Erinnerungsstücke. Das Ganze wird von Kerzen und sanftem Lampenlicht beleuchtet. Dieser Ort hat mich zu den Videos inspiriert, die wir für Kabaret gedreht haben.
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    Was für ein Jahr das wieder war! Ich habe meine Tournee Kabaret abgeschlossen, und ein lieber Mensch hat uns verlassen. Frau Dobmeyer, Inge, sie hatte keine Kinder, aber sie redete mich immer mit »mein Kind« an. Damals, zur Zeit der Rumpelkammer, als ich die Tänzerin der Dob’s Lady Killers war … Die Gruppe hieß nach ihrem Mann Wacki. Sie haben mir viel gegeben, Liebe und oft auch Trost. Sie waren unzertrennlich. Traurig fuhr ich hin, um ihr das letzte Geleit zu geben. Der alte Mann schloss mich in die Arme. Wir konnten uns nicht viel sagen.
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    Was könnte mir jetzt geschehen? Und wenn ich dem Traumprinzen begegnen würde? Wenn ich eine schöne Geschichte erleben würde, wie sie die jungen Mädchen unter sich erzählen? Es war einmal ein junger Mann, der mich einladen wollte, um seinen Geburtstag zu feiern. Mehr als alles andere wünschte er sich, dass ich zu ihm käme und für ihn sänge. In seinem schönen Land.
    Gleich nach der Landung lädt uns der Organisator eines großen Festes zu einem Abendessen in einem Privatrestaurant ein, das einige Kilometer von der Hauptstadt entfernt an einem majestätischen See liegt. An der Tür steht ein junger Mann mit einem Armvoll Blumen. Er schenkt sie mir.

    Entgegen allen Erwartungen ist es ein wunderschönes Abendessen. Unser Gastgeber spricht fließend Französisch, auch Deutsch und natürlich Englisch. Er weiß viel über mich und verschlingt mich mit Blicken. Mir fällt vor allem seine junge und sehr hübsche Frau auf. Sie wirkt ein wenig abwesend, als wäre es ihr peinlich, dabei zu sein. Das Gespräch wechselt von einem Thema zum nächsten, die Stimmung ist fröhlich und gelöst.
    Vom folgenden Tag an, als die Proben für das Fest beginnen, ist er allgegenwärtig und kümmert sich um alles. Der millionenschwere Gentleman ist zum simplen Laufburschen geworden, gern holt er einen Kaffee für den einen und eine Mehrfachsteckdose für den anderen, und natürlich wacht er darüber, dass es mir an nichts fehlt.
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    Es wird Abend, alle Gäste sind auf einer riesigen Wiese versammelt, die in ein großes Restaurant verwandelt wurde: weiß gedeckte Tische, raffinierte Beleuchtung, alles zeugt von gutem Geschmack und Freigebigkeit.
    Ich habe kaum die ersten Töne gesungen, da fängt es an zu regnen. Die Gäste werden von einem Zeltdach beschützt. Ich nicht. Er auch nicht. Er hat seine zauberhafte Frau an die Hand genommen und sich unter den dunklen Wolken direkt vor mich gestellt. Wenn ich durchnässt werde, will er es auch werden! Er ist hinreißend und geradezu rührend.
    Bald verlasse ich die Bühne, er ist noch in der Kulisse, in seinem klatschnassen Smoking steht er da und lacht. Er wirkt so jung, wenn er lacht! Natürlich lädt er die ganze Truppe ein, sich unter die Gäste zu mischen. Zigarren, schwere Weine, er verwöhnt uns. Meine Jungs sind hin und weg.
    Ich auch, muss ich zugeben.

    Am nächsten Morgen geht unser Flugzeug, wir sollen von einem Wagen am Hotel abgeholt werden. Er küsst mir die Hand und wünscht mir eine gute Nacht.
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    Sein Wagen ist es, der mich am nächsten Morgen abholt. Ein knallroter Sportwagen. Es ist nur Platz für ihn und für mich… Die sehr schnelle Fahrt wird zum Hintergrund einer regelrechten Liebeserklärung. Wie zwei Jugendliche tauschen wir unsere Telefonnummern aus. Er sieht so traurig aus, als er mich zum Flugzeug bringt…
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    Einige Tage vergehen. Es ist Anfang Juli und traumhaftes Wetter. Unsere SMS werden immer häufiger. Und auch mitteilungsreicher. Ich zwinge mich, daran zu denken, dass er verheiratet ist, dass er zwei niedliche Töchter hat …
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    Er hat seinen Privatjet auf dem Flugplatz bereitstellen lassen. Er steht mir zur Verfügung. Er wird dort so lange stehen, bis ich an Bord gehe. Dreimal