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Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Titel: Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht
Autoren: Jo Zybell
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Amphibious Base Little Creek. Auf dem Weg zum Office des Kommandanten begegneten ihnen knapp ein Dutzend Uniformierte, Männer und Frauen. Viele sahen zu Boden, als sie vorbeigingen, nur wenige bekamen einen Gruß über die Lippen.
    Er war nicht wirklich überrascht, als Xij ihm ins Ohr flüsterte: „Was für eine beklemmende Atmosphäre herrscht denn hier?“ Genau denselben Eindruck hatte auch er gewonnen, zuckte aber mit den Schultern. „Wir hätten das Ende des Sturms vielleicht besser auf dem Kahn abgewartet“, fuhr Xij fort.
    Matt war geneigt, ihr recht zu geben, sagte aber nichts. Jetzt war es ohnehin zu spät, einen Rückzieher zu machen. Bloom führte sie in sein Office, schloss die Tür hinter sich und bot ihnen einen Platz an einer Art Konferenztisch an, über dem eine Landkarte der Chesapeake Bay hing. „Commander Matthew Drax also und Xij Hamlet, so, so. Und sie kennen Mr. Black und Präsidentin Cross.“
    „Ich nicht“, antwortete Xij trotzig. „Ich war noch nie in Waashton.“
    Geduld war noch nie Matts Stärke gewesen. „Wie wäre es, wenn Sie Washington anfunken und Mr. Black informieren, dass sein alter Freund Matt Drax ihn besuchen will?“, forderte er Colonel Bloom auf.
    Nicht Washington, sondern seine Ordonanz funkte Bloom an und bestellte Tee. „Etwas Warmes wird Ihnen gut tun, Miss Hamlet, Commander Drax. Wegen der atmosphärischen Störungen können wir momentan leider keine Funkverbindung nach Waashton herstellen, aber wenn das Unwetter morgen weitergezogen ist, haben wir alles wieder im Griff. Sie kommen aus Mexiko, sagten Sie? Verdammt weiter Weg.“
    „So ist es, Sir.“ Matt gab sich nun ziemlich schmallippig für seine Verhältnisse. „Und wir wollen nichts weiter, als dem Weltrat einen Besuch abzustatten.“ Draußen heulte der Orkan und Donner krachte.
    „Man kommt doch nicht einfach nur so zur Stippvisite mit einem Boot aus Mexiko herauf“, fuhr Colonel Bloom fort. „Irgendwas haben Sie doch auf dem Herzen, stimmt’s?“ Bloom beugte sich über den Tisch und fixierte Matt mit unverhohlener Neugier. „Erzählen Sie mal, Commander Drax. Mir können Sie vertrauen.“
    Am liebsten würde ich dir jetzt ganz vertrauensvoll in den Arsch treten , lag Matt auf der Zunge, doch zum Glück klopfte es an der Tür. Bloom rief „Herein!“ und seine Ordonanz trat ein, ein rothaariger Bursche Mitte zwanzig mit kleinen rötlichen Augen. Er hielt sich an einem Tablett fest, auf dem Tee aus einer Kanne dampfte und drei Tassen standen. Matts Blick fiel erst auf sein Namensschild – Sergeant Simpson Kelly, las er dort – und dann auf die trichterförmige Zigarette, die im Mundwinkel des Rothaarigen qualmte. Der Rauch roch süßlich und schwer, jedenfalls nicht nach üblichem Zigarettenrauch. Eine Kiffette?
    „Commander Drax und Miss Hamlet waren tagelang auf See, Sergeant“, sagte der Colonel. „Schenken Sie ihnen bitte Tee ein.“ Und dann wieder an Matts Adresse: „Was genau also wollen Sie von Mr. Black, Commander Drax?“
    „Das wird er ihm schon selbst sagen!“, schaltete sich nun Xij in das Verhör ein, und zwar auf derart giftige Weise, dass Bloom zurückzuckte und die Lippen zusammenpresste. Der Sergeant grinste – das erste Grinsen, das Matt auf dieser Basis wahrnahm – und schenkte Tee ein. Und Xij sagte: „Ich bin müde, Matt, ich will schlafen.“
    „Müde, aha.“ Colonel Bloom räusperte sich. „Selbstverständlich, Miss Hamlet. Ein Nachtquartier für Commander Drax und Miss Hamlet, Sergeant Simpson.“ Der Sergeant grinste, obwohl seine Augen aussahen, als hätte er stundenlang geheult; eine Bindehautentzündung, schätzte Matt. „Führen Sie unsere Gäste ins Obergeschoss des Offiziershauses.“ Und wieder an ihn und Xij gewandt: „Bitte folgen Sie dem Sergeant, Commander. Wir reden morgen weiter.“
    Matt und Xij erhoben sich. „Ich schätze, das Gewitter wird bis dahin abgezogen sein und Sie können Washington verständigen, Colonel?“, fragte Matt. Bloom nickte hastig.
    Hinter dem grinsenden und rauchenden Sergeant her verließen Matt und Xij das Office des Kommandanten.
    Apache Bloom wartete, bis sich die Tür hinter dem Sergeant und den unverhofften Gästen schloss, wartete auch noch, bis ihre Schritte verklangen, dann griff er in die Innentasche seiner Uniformjacke und holte ein rundes Gerät aus schwarz glänzendem, halborganischen Material heraus, nicht viel größer als ein Brillenglas. Er aktivierte es, hielt es an seine Lippen und raunte in
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