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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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weit fortzubringen, bevor Kenneth wieder zur Besinnung kam und feststellte, dass sie verschwunden waren.

19
     
    Duncan zügelte sein Pferd, als er Sir Marmaduke, der als Späher vorausgeritten war, einen nahen Hügel hinuntergaloppieren und zu ihnen zurückjagen sah, als sei ihm der Teufel persönlich auf den Fersen.
    Eine solche Eile verhieß nichts Gutes, und es widerstrebte Duncan, ihm entgegenzureiten und die schlechte Kunde früher zu hören als nötig war.
    Dann war der Sassenach bei ihm und brachte sein Pferd abrupt vor Duncans zum Stehen. »Sie sind nicht bei ihnen«, berichtete er atemlos und fuhr sich mit dem Ärmel über seine feuchte Stirn.
    Die Worte trafen Duncan mit der Wucht eines gut gezielten Fausthiebs in den Magen. Er starrte Sir Marmaduke prüfend an und suchte nach einem Zeichen, einem Beweis, dass sein Freund sich geirrt hatte.
    Doch leider fand er keinen solchen Anhaltspunkt.
    Sir Marmaduke saß sehr gerade im Sattel, einen steinernen, grimmigen Ausdruck in seinem narbigen Gesicht. Auch die bebenden Flanken und das schweißbedeckte Fell seines Pferds zeugten von der Wahrheit seiner Worte und bewiesen, in welcher Eile er mit seinen schlimmen Nachrichten zurückgekehrt war.
    Duncans Herz - dasselbe, von dem er beinahe wünschte, es nie wiedergefunden zu haben, des Kummers wegen, das es ihm nun brachte - verkrampfte sich in seiner Brust.
    »Bist du sicher?«
    Der Sassenach nickte, und Duncan wusste plötzlich, wie es war, zu sterben.
    Wut, Zorn und panische Angst - schlimmere Angst, als er bisher je gekannt hatte - verzehrten ihn. Grauen erfasste ihn, bis er beinahe daran zu ersticken glaubte, und ein roter Nebel trübte seine Sicht und blendete ihn beinahe.
    Als der Nebel sich klärte, empfand er nichts mehr. Weder den Schmerz seiner noch immer frischen Wunden, noch die Qual, die ihm das Herz zerriss.
    »Wie weit?«, fragte er tonlos ... kalt.
    »Nur ein kurzer Ritt. Die Hurensöhne schlafen noch, und mit ein paar erfahrenen Männern kann ich sie mühelos überwältigen.«
    »Du?« Duncan richtete sich in seinen Steigbügeln auf und beugte sich zu seinem Freund hinüber. »Glaubst du, ich würde es anderen Männern überlassen, die Entführung meiner Frau und meines Kinds zu rächen? Und tatenlos danebenstehen? Beim Blute Christi, sie könnten schon tot sein, während wir hier noch stehen und reden!«
    Marmaduke presste die Lippen zusammen und wendete sein Pferd, um die grimmig dreinblickenden MacKenzie-Krieger anzusehen. »Es ist ein wahres Wunder, dass euer Herr es bis hierher geschafft hat, ohne aus dem Sattel zu fallen.« Er warf Duncan einen vorwurfsvollen Blick zu. »Seine Wunden bluten wieder, und sein Zorn, so gerechtfertigt er auch sein mag, dämpft seinen Schmerz. Falls erweiterreitet oder sogar kämpft, werden wir ihn vielleicht verlieren.«
    Duncan sah seine Männer an und wartete.
    Niemand sprach.
    »Ich wurde gebeten, vorauszureiten und Kenneths Lager ausfindig zu machen«, fuhr Marmaduke unverzagt fort, und seine Stimme nahm einen beschwörenden Tonfall an. »Ich habe es getan. Lady Linnet und Robbie sind nicht dort.«
    Gebieterisch hob er eine Hand, als zornige Ausrufe unter den Männern laut wurden. »Das muss aber nicht bedeuten, dass ihnen etwas zugestoßen ist. Ich schlage vor, einige von euch begleiten mich, um Rache an diesen Unholden zu nehmen. Die anderen, einschließlich Duncan, sollten Zurückbleiben und nach ihnen suchen.«
    Wieder war die Antwort Schweigen.
    »Fergus«, rief er, »du bist ein weiser alter Mann. Was sagst du?«
    Wieder wartete Duncan. Nur hielt er dieses Mal den Atem an. Fergus tat für gewöhnlich nichts lieber, als ihm zu widersprechen. Aber der Alte richtete sich noch gerader auf im Sattel, straffte seine knochigen Schultern, und ein grimmiger, entschlossener Blick erschien in seinen scharfen Augen.
    »Nun?«, beharrte Sir Marmaduke.
    Fergus ließ sein Pferd einige Schritte vortreten, und dann spuckte er auf den Boden. »Ich sage, du bist ein guter Redner und ein anständiger Mann, aber ein Schotte bist du nicht.«
    Brüllend und klatschend brachten die Männer ihre Zustimmung zum Ausdruck, und Duncan ließ den angehaltenen Atem erleichtert wieder aus.
    »Gut, damit ist das also entschieden«, gab sich Sir Marmaduke geschlagen. Duncan glaubte, ihn etwas über >eine Bande sturer Narren< murmeln zu hören, bevor er der gesamten Truppe grollend den Befehl gab, ihm zu folgen, sein Pferd antrieb und in die Richtung davongaloppierte, aus der er gekommen
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