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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ist es leid geworden, uns einfache Leute zu bedienen«, spottete das Wiesel.
    Kenneth lachte derb. »Vielleicht wird sich ihre Haltung ändern, wenn wir alle Gelegenheit hatten, ihr zu zeigen, wie angenehm es sein kann, dem gemeinen Volk zu dienen. Sobald wir ein ordendiches Stück Weg zurückgelegt haben, werden wir ihr die Augen öffnen.«
    »Ho!« Der andere Mann schlug sich auf den Schenkel. »Warte nur, bis sie gesehen hat, wie groß dein ...«
    »Das reicht«, fiel Kenneth ihm ins Wort. »Ich möchte schließlich nicht, dass sie vor Sehnsucht umkommt. Sie wird noch Zeit genug bekommen, sich mit meinen männlichen Attributen vertraut zu machen - und danach natürlich auch mit deinen!«
    Daraufhin blickte er sich nach ihr um, und die unverhohlene Lüsternheit, die sie in seinem Blick erkannte, verursachte Linnet eine Gänsehaut. »Vielleicht wird sie ja so begeistert sein von unserem Charme, dass sie uns meinem nichtswürdigen Bruder vorzieht.«
    Ohne seinen ungemein beunruhigenden Blick von ihr zu wenden, erhob Kenneth sich langsam. Linnet zwang sich, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, als er auf sie zukam. Unter den Falten ihres Umhangs schlossen ihre kalten Finger sich jedoch um einen kleinen, lederbezogenen Flakon.
    Um das Fläschchen, von dem sie schon fast vergessen hatte, dass sie es bei sich trug, denn es war eingenäht in eine kleine Stofftasche unter den vielen Schichten ihrer Röcke.
    Ein Flakon mit unverdünnter Baldrianessenz.
    Ihre einzige Hoffnung, zu entkommen.
    Da blieb Kenneth auch schon vor ihr stehen, und ohne ein Wort zu ihr zu sagen, stieß er mit der Spitze seines Stiefels gegen ihre Hüfte. Als sein Fuß sich in den Falten ihres Umhangs verfing, seinen Saum dabei hochzog und ihre Knöchel und Waden der kalten Nachtluft preisgab - und säm tl ichen lüsternen Augen, die sie vielleicht gerade angafften -, vergaß Linnet all ihre Bemühungen, ruhig zu erschienen, und blickte sti rn runzelnd zu Kenneth auf.
    »Lass mich in Ruhe, du Schwein«, zischte sie, und ihre Hand schloss sich noch etwas fester um das Fläschchen. »Wenn du wagst, mich anzurühren, werde ich dich bei der ersten Gelegenheit entmannen!«
    Gekicher und anzügliche Bemerkungen kamen von den Männern, die noch wach waren. Kenneths Gesicht lief rot an. »Jemand wird dich lehren müssen, deine scharfe Zunge im Zaum zu halten! Ich möchte wetten, dass mein Bruder dich nicht richtig eingeritten hat!«, fauchte er, und nur mühsam unterdrückte Wut klang schwer in jedem seiner Worte mit.
    Er beugte sich vor. »Das ist ein Versehen, das ich mit Vergnügen korrigieren werde. Und in seinem Bett... sobald ich ihn von dem Besitz vertrieben habe, der mein gewesen wäre, wenn diese Hure von seiner Mutter nicht die Zuneigung unseres Vaters gestohlen hätte.«
    Linnet presste die Lippen zusammen und funkelte ihn nur wütend an.
    Ihr Schweigen schien seinen Ärger noch zu schüren, denn er packte sie am Arm und riss sie grob auf ihre Füße. Seine Finger bohrten sich in ihr Fleisch, und mit einer Kopfbewegung deutete er auf den ungewaschenen Schweinehund, der vorhin seinen Becher geschwenkt hatte.
    »Hol uns Wein.« Seine Worte waren schroff, sein Blick beängstigend.
    Aber Linnet hielt ihm ruhig stand. »Ich kann nichts holen, wenn du nicht meinen Arm loslässt.«
    Er tat es, aber vorher sah er sie aus schmalen Augen an. »Benimm dich, Lad y . Ich habe schon weniger lästigen Frauenzimmern als dir Manieren beigebracht.«
    Linnet klopfte demonstrativ ihren Ärmel an der Stelle ab, wo Kenneth ihn berührt hatte. Dann ging sie hoch erhobenen Kopfes zu dem unordentlichen Stapel Proviant hinüber, der direkt hinter dem Kreis der schlafenden Männer lag. Dort bewahrten ihre Entführer auch ihren sauren Wein auf, und nicht weit entfernt davon waren ihre Pferde angebunden.
    Pferde, die so edel aussahen, dass sie eigentlich nur gestohlen sein konnten. Nicht, dass es Linnet gekümmert hätte ... sie hatte schließlich auch vor, eins zu stehlen.
    Sobald sie den Wein mit Baldrian versetzt hatte und Kenneth genug von dem einschläfernden Gebräu getrunken hatte, um in einen tiefen Schlaf zu fallen.
    »Beeil dich«, rief er ihr zu. »Wir haben mächtig Durst.«
    Linnet lächelte.
    Mächtig Durst? Das kam ihr sehr gelegen.
    Mit dem Rücken zu den Männern nahm sie einen irdenen Krug von dem unordentlichen Stapel. Kaum berührten ihre Finger das Gefäß, wurde sie von einem unguten Gefühl beschlichen, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben, als sie
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