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Macht Musik schlau?

Macht Musik schlau?

Titel: Macht Musik schlau?
Autoren: Lutz Jäncke
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Ablehnquoten für dort eingereichte Arbeiten sind sehr hoch (ca. 80 %). Zeitschriften, die kein
Peer-Review-
System haben, sind mit «Vorsicht zu genießen», ebenso Zeitschriften mit niedrigem wissenschaftlichem Qualitätsstandard. Vor allem im Kontext dieses Buches ist es von besonderer Bedeutung darauf hinzuweisen, denn zum Thema dieses Buches finden sich in allen möglichen Publikationsformen Beiträge. So ist z.B. das Internet voll mit Webseiten, welche die fördernde Wirkung von Musik auf das Lernen und Gedächtnis thematisieren. Manmuss auch ein wenig «gewappnet» sein, wenn man sich mit Buchpublikationen auseinandersetzt. Es existieren einige Buchpublikationen, in denen experimentelle Befunde publiziert worden sind, die keinem strengen
Peer-Review-
Verfahren ausgesetzt waren. Insofern muss man immer genau hinschauen, wo die Befunde publiziert worden sind. Im Grunde genommen kann man festhalten, dass eine nichtkontrollierte oder wenig kotrollierte Publikation immer weniger Gewicht haben sollte, als streng begutachtete Veröffentlichungen.
    Die Geschichte dieses Buches
    Das Buch beginnt mit dem «Mozart-Effekt» , der wie kaum ein anderer Befund in den letzten 20 Jahren gerade bei Nichtfachleuten für Furore gesorgt hat. Im Grunde ist ein Großteil der Aufmerksamkeit, welche die experimentelle Musikforschung genießt, auf diesen «Effekt» zurückzuführen. Der Originalartikel wird in der wissenschaftlichen Literatur zwar relativ häufig besprochen (von 1992 bis 2007 ca. 140mal) hat aber bemerkenswerterweise mehr «Erfolg» beim Laienpublikum. Insofern ist eine differenzierte Betrachtung dieses «Effektes» durchaus angebracht.
    In Kapitel 3 werde ich mich den Längsschnittstudien widmen, in denen überprüft wurde, ob ein formales Musiktraining über einen längeren Zeitraum hinweg günstige oder vielleicht auch negative Einflüsse auf verschiedene Kognitionen oder Schulleistungen haben kann. Eigentlich sind Längsschnittstudien wichtige Erkenntnisquellen, um mögliche Transfereffekte zu überprüfen. Es sind allerdings nicht viele Arbeiten diesbezüglich publiziert worden. In diesem Kapitel bespreche ich auch die im deutschsprachigen Raum so intensiv diskutierte Bastian-Studie.
    Die meisten Arbeiten, welche zum Thema publiziert worden sind, sind Querschnittuntersuchungen ( Kap. 4 ). Mit diesem Untersuchungsansatz werden Musiker mit Nichtmusikern hinsichtlich verschiedener Leistungsmaße verglichen. Man misst beide Gruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt und nicht wiederholt. Mit diesem Versuchsansatz sind einige methodische Probleme verbunden, die ich auch ansprechen werde.
    Passives Hören von Musik ist sicherlich eines der interessantesten Themen. Immer wieder wird diskutiert, ob man während des Musikhörens besser oder schlechter lernt ( Kap. 5 ). Oft wird auch die Frage diskutiert, ob passives Musikhören einen Einfluss auf Autofahren oder die Bewegungsgenauigkeit bei verschiedenen Bewegungen hat.
    In Kapitel 6 wird ein zentraler Aspekt dieses Buches behandelt. Hierbei geht es um den Zusammenhang zwischen Musik und Emotionen . Unter welchen Umständen bestimmte Emotionen durch das Hören von Musik ausgelöst werden, wird in diesem Kapitel dargestellt werden. Dabei werden auch Querbezüge zu den Inhalten anderer Kapitel gezogen, denn letztlich haben die Emotionen auch erhebliche Einflüsse auf das Lernen und das Gedächtnis.
    Wie das Gehirn Musik verarbeitet, ist das Thema des siebten Kapitels. Hierbei werden neue Erkenntnisse aus den kognitiven Neurowissenschaften verarbeitet.
    Es folgt dann ein Kapitel, in dem die Veränderbarkeit (in der Fachsprache als Plastizität bezeichnet) des Gehirns in Abhängigkeit des Musiktrainings thematisiert wird. Hierbei werden auch durchaus kontroverse Themen und Interpretation angeschnitten. Insbesondere wird in diesem Kapitel auch die Frage erörtert, ob vielleicht Wolfgang Amadeus Mozart eher als ein «Produkt» intensiver Lernbemühungen aufzufassen ist.
    Neuerdings wird Musik sehr stark mit sprachlichen Fertigkeiten in Verbindung gebracht. Die derzeit bekannten Zusammenhänge zwischen Musik und Sprache werden in Kapitel 11 mit dem Titel Musik und Sprache thematisiert. Hierbei werden auch mögliche Anwendungsmöglichkeiten von Musik zur Verbesserung von Sprachfunktionen angedacht.
    In Kapitel 12 , Musik und Alter , wird die These vertreten, dass auch
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