Macht (German Edition)

Titel: Macht (German Edition)
Autoren: Bertrand Russell

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diese, dass ein Fürst durch Blutvergießen sich eher das Himmelreich verdienen kann als ein anderer durchs Gebet<; er trug auch dazu bei, das Luthertum in beinahe servile Abhängigkeit von weltlichen Instanzen zu bringen.« Einige Seiten weiter zitiert er ein anderes Wort Luthers: »Niemand soll denken, dass die Welt ohne Blut regiert werden könne. Das Schwert soll und muss rot und blutig sein.« Tawneys Kommentar lautet folgendermaßen: »So nimmt die Axt die Stelle des Stabes ein, und die vom Altar vertriebene Autorität findet eine neue und bessere Heimstätte auf dem Thron. Die Aufrechterhaltung der christlichen Moral wird von den diskreditierten kirchlichen Autoritäten dem Arm des Staates übertragen. Während es der Existenz von Einhörnern und Salamandern ungläubig gegenüberstand, fand das Zeitalter Machiavellis und Heinrichs VIII. Nahrung für seine Leichtgläubigkeit in der Verehrung jenes seltenen Ungeheuers, des gottesfürchtigen Fürsten. Derartige Leichtgläubigkeit ist für revolutionäre Epochen bezeichnend.

    15 Die Fugger konnten niemals einem Habsburger widerstehen, wenn er Geld leihen wollte. Sie liehen nicht nur Karl V. Geld, sondern vor ihm dem Kaiser Maximilian und seinen spanischen Abkömmlingen nach ihm. In der Einführung in die »Fugger News Letters« heißt es: »Die spanischen Könige hatten mindestens vier Millionen Dukaten von den Fugger geliehen und niemals zurückgezahlt, und es ist nicht übertrieben, wenn man die Verluste, die sie bei ihren geschäftlichen Transaktionen mit den Habsburgern im Westen und Osten erlitten, auf acht Millionen Gulden schätzt. ... Wenn sie (die Fugger) nicht gewesen wären, hätte die Reformation in Deutschland wahrscheinlich ohne Widerstand gesiegt. Die fähigsten Mitglieder dieses Hauses arbeiteten ein Jahrhundert hindurch, aber ihren unzähligen Erben blieb nichts als ein ungewöhnlich kostspieliger Haufen von Pergamenten und von Hypotheken belastetem Grundbesitz.«

    16 Der Vater des neuen Kalifen Moawiyah.

    17 Zu diesem Thema lese man das interessante Kapitel »Skeptischer Nebel über Russland« in Lyons »Assignment in Utopia«. Nachdem er von der Begeisterung erzählt hat, mit der der Beginn des Fünfjahresplans begrüßt wurde, sowie von der allmählichen Ernüchterung, als die versprochenen Erleichterungen nicht verwirklicht werden konnten, sagt er: »Ich sah, wie der Zweifel wie ein dicker, feuchter Nebel sich über Russland ausbreitete, in Fleisch und Geist von Mann und Frau eindrang. Er erfüllte die Herzen der Führer nicht weniger als die der Massen mit Kälte. Menschen, die in der Öffentlichkeit ihre Zeit damit verbrachten, den Optimismus hochzupeitschen sprachen privat mit Bitterkeit über die Planlosigkeit des Plans, über die furchtbare Vergeudung von Substanz und Energie, die Verzerrung einer nationalen Wirtschaft, von deren Gliedern manche aufgetrieben und andere eingeschrumpft waren. Zweifel über die Wirksamkeit der Begeisterung drückten sich in der immer wachsenden Zahl von Geldbelohnungen und in harter Bestrafung andererseits aus ... Drakonische Maßnahmen wurden fast jede Woche getroffen, um den Durchschnittsarbeiter zu disziplinieren und zu unterdrücken. Einer von ihnen machte sich durch einen Tag Abwesenheith
    strafbar: er verlor seine Stelle, seine Brotkarte und seinen Wohnraum, was einer Verurteilung zu langsamem Tode gleichkam.« In einem anderen Kapitel schreibt er: »Leute in einer Diktatur sind, wie man richtig gesagt hat, ihr Leben lang zur Begeisterung verurteilt. Es ist ein schreckliches Urteil. Gern würden sie sich in ihrem Elend verbergen und ihre Wunden in der Einsamkeit pflegen. Aber sie wagen es nicht; Schweigen steht unmittelbar neben dem Verrat. Todmüde wie Soldaten nach langem Marsch müssen sie schneidig zur Parade bereitstehen.«

    18 Simpson, The Rise of Louis Napoleon.

    19 Buch V, Kapitel 52, 53.

    20 Der verstorbene W.A.S. Hewins, der bei der Bekehrung Joseph Chamberlains zur Tarifreform eine wichtige Rolle spielte, sagte mir, dass seine Vorfahren glühende Katholiken gewesen seien, aber dass sein Gefiihl sich dem Empire zuwandte, wie das ihre der Kirche ergeben gewesen war. Das war eine typische Entwicklung.

    21 Ich schließe rein sportliche Kämpfe aus, die innerhalb einer einzelnen Regierungsautoritat organisiert werden können.

    22 Es gibt jetzt modernere Beispiele.

    23 Geschrieben 1937!

    24 Zu diesem Thema siehe Tavvney, Religion und the Rise of

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