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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals
Autoren: Erica Spindler
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Rachel.“
    „Du erschießt mich ja ohnehin.“ Wieder begann Rachels Hand mit ihrer langsamen Suche.
    „Stimmt.“ Es klingelte vier Mal, dann sprang irgendwo im Haus der Anrufbeantworter an.
    „Wusstest du, dass Sal meine Mutter umbringen wollte?“
    Erica lachte. „Natürlich. Das war einunddreißig Jahre lang sein einziges Sinnen und Trachten. Nichts und niemand hätte ihn davon abbringen können, nicht mal du“, fügte sie mit einem verächtlichen Blick auf Rachel an.
    „Und warum hast du ihn dann seinen Plan nicht in die Tat umsetzen lassen, wenn du doch meine Mutter so sehr gehasst hast?“
    „Daran hatte ich gedacht. Ich dachte, ich lasse ihn sie töten und dann würde ich ihn töten. Aber dann hätte die Polizei keinen Hauptverdächtigen gehabt und wäre bei den Ermittlungen vielleicht bei mir gelandet.“
    „Also hast du gewartet, bis meine Mutter die Leiche findet, um dann anzurufen und einen Vorfall zu melden. Du hast sie in die Falle gelockt.“
    Erica umschloss die Waffe fester. „Sie hat sich selbst in die Falle gelockt, als sie sich zu einem Treffen mit Sal einverstanden erklärte. Ich habe nur ihre Dummheit ausgenutzt.“
    „Und warum bist du mit Nicos Wagen gefahren?“
    „Das war nicht geplant, aber mein Wagen war in der Werkstatt, und das war auch mein Fehler. Hätte ich meinen BMW nehmen können, dann hätte der Priester nichts gemerkt.“
    Rachel schüttelte langsam und verwundert den Kopf. „Und du warst heute Morgen im Fernsehen so am Boden zerstört. Als ich dich sah, wie du schluchzend zu deinem Wagen gelaufen bist, hat es mir das Herz gebrochen.“
    Erica lächelte. „Danke, Rachel. Ich bin auf meine Darbietung auch sehr stolz.“
    „Du bist ein Monster. Ich weiß nicht, wie du dich jeden Morgen im Spiegel betrachten kannst, wie du jeden Sonntag zur Kirche gehen kannst. Du hast einen Mann in einem Gotteshaus umgebracht, Erica. Ist dir das wirklich so egal?“
    „Wie ich schon sagte: Der Wille zum Überleben ist eine wunderbare Motivation.“
    „Du sprichst von Habgier, nicht wahr?“
    Erica zog den Abzug nach hinten. „Sprich dein letztes Gebet, Rachel.“

42. KAPITEL
    Frustriert warf Gregory das Mobiltelefon auf den Beifahrersitz. Wo zum Teufel war Erica? Er hatte sie drei Mal zu Hause angerufen, aber nur ihr Anrufbeantworter schaltete sich ein.
    Und wo war Rachel bei diesem Wetter? Warum war sie nicht auf dem Weingut? War sie verrückt, ihm solche Angst einzujagen?
    Gregory kniff die Augen zusammen, um die Straße erkennen zu können. Obwohl es neun Uhr am Morgen war, war der Himmel wolkenverhangen, die Straße war rutschig und gefährlich. Diese Fahrt war völlige Zeitverschwendung, aber vielleicht war Erica ja doch zu Hause und ging nur nicht ans Telefon. Wer konnte ihr das schon verdenken?
    Die Sichtverhältnisse waren so schlecht, dass er beinahe die Abfahrt zu Dassante Farms übersah. Was er aber nicht übersah, war Ericas schwarzer BMW, der vor dem Haus stand. Und auch nicht Rachels roten Cherokee gleich daneben.
    Rachel wusste, dass sie keine zweite Chance bekommen würde. Sie musste schnell und präzise vorgehen.
    Ihre Finger berührten die schwere Kristallkaraffe. In einer einzigen schnellen Bewegung musste sie sie Erica entgegenschleudern.
    „Hör zu, Erica“, sagte sie in der Hoffnung, sie abzulenken. „Das ist doch lächerlich. Du kannst mich hier nicht erschießen. Die Polizei wird sofort wissen, dass du es warst.“
    „Bis das geschieht, bin ich schon weit weg.“
    „Sie werden über die Fluggesellschaft herausbekommen, wohin du geflogen bist.“
    Erica lächelte wieder arrogant. „Das werden sie nicht, weil ich nicht in Zürich bleiben werde. Es ist alles geplant, Rachel, so wie deine Mutter damals auch alles geplant hatte.“
    „Und das Geld lässt du einfach im Stich?“ fragte sie und versuchte, ungläubig zu klingen.
    Ericas Körper zuckte, als sie lautlos lachte. „Mach dir meinetwegen keine Sorgen. Sal hat viel Geld beiseite geschafft. Geld, das er über die Jahre aus der Firma genommen hatte. Nico und ich wussten nicht, wie viel es war, bis wir nach Sals Tod seinen Safe öffneten. Und weißt du, was dabei wirklich witzig ist? Jahre zuvor hatte Mario Nico verdächtigt, er würde Gelder veruntreuen, dabei war es Sal, der das Geld nahm und am Finanzamt vorbeischleuste.“
    Ihre Augen leuchteten vor Habgier. „Drei Millionen Dollar, Rachel. Ich schätze, ich hätte warten können, bis Sals Testament eröffnet wird, aber ganz ehrlich gesagt,
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