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Mach mich scharf!

Titel: Mach mich scharf!
Autoren: L Palmer
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Augen und einen hämischen Zug um ihre Mundwinkel. »Zufrieden?!«, fuhr sie Samantha an.
    Diese nickte überrascht, dass sie einer jungen Frauengestalt gegenüberstand und keiner alten, wie sie angenommen hatte. »Du bist also Meredith.«
    »So ist es. Also, mach es, wie wir es besprochen ...«
    »Ich möchte vorher noch etwas wissen!«
    Mit zu Schlitzen verengten Augen blickte Meredith Samantha skeptisch an: »Was?«
    »Warum bist du ein Geist und warum lebst du hier?«
    »Das ist eine lange Geschichte!«
    »Ich möchte sie hören«, beharrte Samantha.
    »Also gut. Wie du willst. Auch wenn du es nicht glauben magst, aber ich habe Damian geliebt und tue es noch immer.« Prüfend blickte sie Samantha an.
    Diese versuchte, tapfer die Information hinzunehmen. »Gut, und weiter.«
    »Ich habe Damian gewarnt, keine schwarze Magie bei seinem kranken Sohn anzuwenden. Doch er hörte nicht auf mich und so starb der Kleine. Mir blieb mir nichts anderes übrig, als Damian zu verfluchen und, wie du ja weißt, nahm ich daraufhin seine Seele an mich. Nachdem Cynthia gestorben war, wollte ich ihn trösten und versprach ihm seine Seele, wenn er mich zur Frau nähme. Aber er jagte mich nur aus dem Haus!«
    »Warum?«
    »Wahrscheinlich hing er so an meiner Schwester.«
    »Schwester?«, fragte Samantha.
    »Oh, äh, ja. Cynthia war meine Schwester.«
    »Aha. Warum hast du das nicht früher gesagt.«
    »Ich hielt es für nicht weiter wichtig.« Meredith schwebte zu einem großen Sessel und ließ sich darin nieder, ehe sie fortfuhr: »Nach drei Jahren kam ich wieder zu ihm. Inzwischen hatte ich eine Tochter bekommen. Ich redete lange mit Damian, wollte, dass er mich nach seinen drei Trauerjahren endlich zur Frau nimmt. Doch er ging nicht darauf ein. Auch nicht, als ich ihm seine Seele bei der Hochzeit versprach. Er war so stur, wollte mich einfach nicht. So hatte ich nur noch einen Trumpf in der Tasche: meine Tochter. Ich tat so, als hätte ich einen wichtigen Termin in Kendal und ließ meine Tochter bei ihm, in der Hoffnung, Damian würde sich über meine Tochter in mich verlieben. Sie war ein süßes kleines Mädchen. Womit ich nicht gerechnet hatte, dass mein Pferd stürzte und mich mit sich in den Tod riss. Ich verfluchte Damian noch mal, doch durch den Doppelfluch starb ich nicht, sondern spürte, wie ich als milchiges Etwas über meinem toten Körper in der Luft schwebte.« Ihr Gesicht verzerrte sich, als sie murmelte: »Und ich weiß einfach nicht, wo der Ort ist, an dem sich mein Fluch aufhält. Jeder, der es weiß, könnte mich sofort vernichten!«
    »Was meinst du damit?«
    »Ach, es soll dich nicht kümmern. Wo war ich stehengeblieben? Richtig: Ich war ein Geist. So lernte ich mein neues Leben kennen und konnte nun endlich bei Damian sein. Bis heute lebe ich nun schon unter einem Dach mit ihm.« Meredith machte eine kleine Pause, ehe sie hervorstieß: »Damian ist böse! Deshalb sollten wir ihn vernichten. Sobald er seine Seele hat, wird er aggressiv werden, denn die Gefühle um seine gestorbenes Kind und seine Frau werden ihn überrollen. Auch wenn es nicht seine Absicht ist, Hass gegen jemanden zu empfinden, er wird es tun und du wirst in Lebensgefahr sein. Deshalb töte ihn, sobald er ein Mensch ist.«
    Schwer atmend blickte Samantha die Hexe an. Stimmte das, was sie ihr erzählt hatte? Sollte Samantha Damian wirklich töten? Sie spürte, dass eine tiefe Traurigkeit, ja sogar Verzweiflung ihren Körper überfiel, als sie daran dachte, Damian nicht mehr sehen, streicheln und lieben zu können. Samantha erschrak. Sie hatte sich tatsächlich in Damian verliebt!
    »Also, Samantha, jetzt, wo du die Wahrheit kennst, wirst du hoffentlich das Richtige tun. Auf jeden Fall muss es heute passieren, heute musst du Damian seine Seele wiedergeben.«
    Damit löste sich die milchige Gestalt auf und Samantha blieb mit lautem Herzklopfen zurück.
    ***
    »Was ist los mit dir?«, fragte Damian, als er in der Bibliothek an seinem Schreibtisch saß und aus diversen Unterlagen zu Samantha hinübersah. Sie hatte sich mit angezogenen Beinen in einen großen Sessel gekauert. Auf ihrem Schoß lag ein Buch.
    »Warum fragst du?«, wollte Samantha wissen, mied aber seinen Blick.
    »Weil du seit einiger Zeit nach draußen siehst anstatt in dein Buch«, antwortete er.
    »Ach so, ja, ich versuche es zu verstehen.«
    »Aber du hast dir ein Kinderbuch ausgesucht.«
    »Ja ... äh ... ich weiß. Manchmal muss man auch darüber nachdenken«, sagte sie und
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