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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
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der
›Omega-Seelen‹. Dies habe ich noch herausgefunden…
damals… ob es tausend oder fünftausend oder hunderttausend
Jahre sind, die seitdem vergingen, weiß ich
nicht…«
    »Welche Hinweise gibt es, um Maronn zu finden?«
    »Man muß die Aktivitäten von Menschen und seltsame
Ereignisse beobachten und ihnen auf den Grund gehen«,
erklärte Doc Shadow. »In Maronn kann man – dessen bin
ich sicher – mehr über das Rätsel des Letzten, das
kommen wird, erfahren… Wenn es um Entscheidungen geht, die die
›Omegas‹ betreffen, wird gleichzeitig auch Rha-Ta-N’my
mit im Gespräch sein. Das Geheimnis von Maronn ist das Geheimnis
der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my.«
    Jedes Wort, das der Unsichtbare sprach, prägte sich wie ein
Mal in ihr Bewußtsein.
    Rha-Ta-N’my war die Todfeindin der Menschen und allen
Lebens… Und sie war es im besonderen von Björn
Hellmark.
    Wo er eine Möglichkeit sah, ihr näher zu kommen und ihr
gefährliches Geheimnis zu lüften, war er zu hohem Einsatz
bereit.
    »Ich bin bereit, Doc, mit dir Maronn zu suchen. Ich werde
alle Informationsquellen, die mir zugänglich sind, anzapfen.
Vielleicht wirst du aus Aktivitäten und Vorfällen in der
Welt etwas ablesen können, wozu uns noch die Erfahrung
fehlt.«
    »Das kann ich sicher. Wenn ich einen Hinweis entdecken
sollte, bin ich allerdings nicht mehr in der Lage, selbst in jene
Sphäre einzudringen, in der Maronn liegt.
    Das wäre dann deine Sache.«
    »Ich gehe den Weg.«
    »Das bedeutet, daß du mein Dasein annehmen mußt,
während ich in deinem Körper Jagd auf die
›Omegas‹ mache… Ich weile nicht mehr unter den
Lebenden, ich bin aus eurer Sicht tot. Und zu einem Toten, Björn
Hellmark, mußt du werden…«
    »Ich war es schon mal«, erinnerte Björn an das
Geschehen auf dem New Yorker Friedhof, das erst zwei Tage
zurücklag. Bei dieser Gelegenheit hatte er sich ebenfalls bereit
erklärt, mit Doc Shadow zu tauschen.
    Shadow, dessen Leben durch einen furchtbaren Zauber praktisch
gewaltsam beendet worden war, verspürte Sehnsucht danach,
stundenweise wieder unter den Lebenden zu weilen. Dies war nur
möglich, wenn jemand – freiwillig – sich bereit
erklärte, in dieser Zeit als Geist in jenes Reich einzugehen,
aus dem Doc Shadow kam und das allgemein als das »Jenseits«
bezeichnet wurde.
    »Ja, das ist richtig«, klang die Stimme des Unsichtbaren
auf. Der nachdenkliche und ernste Unterton war nicht zu
überhören. »Doch da dauerte der Tausch nur wenige
Minuten und war überschaubar. Für den Fall, daß wir
Maronn aufspüren und du bereit bist, diesen rätselhaften
Ort zu erforschen, wird dein Aufenthalt im Jenseits, im Reich der
Geister, mehrere Stunden währen.«
    »Um so besser für dich«, entgegnete der große
blonde Mann mit dem sonnengebräunten Gesicht und den kühnen
Zügen des Abenteurers. Und er sagte es scherzhaft. »Dann
kannst du deinem Wunsch, wieder zu leben und dich mit einem
Körper zu bewegen, länger frönen.«
    »Das ist für mich ungefährlich und bedenkenlos,
solange ich keine direkte Begegnung mit einem
›Omega-Menschen‹ habe. Für dich aber wird der
Körpertausch zu einem unkalkulierbaren Risiko, Björn…
Gesetzt den Fall, du dringst nach Maronn vor und wirst in eine jetzt
für uns alle unberechenbare Situation geschleudert. Der
Körpertausch darf und kann niemals länger als
vierundzwanzig Stunden dauern, Björn. Währt er auch nur
eine einzige Sekunde länger, ist eine Rückkehr nicht mehr
möglich. Dann wirst du für immer als Geist im Jenseitigen
spuken, und ich werde hier im Diesseits deinen Körper
besitzen.«
    Betroffen blickten sich die im Kreis Versammelten an.
    Jeder wußte, was die Worte des Unsichtbaren bedeuteten.
    Das Geistwesen, das sich als Doc Shadow bezeichnete, war neu in
ihr aller Dasein getreten. Sie alle wußten nur wenig über
den Unsichtbaren.
    Unbegrenztes Vertrauen aber war unerläßlich, um sich
auf das einzulassen, was er Björn Hellmark vorgeschlagen
hatte.
    »Kein Unternehmen gegen die Kräfte des Bösen ist
ohne Risiko«, sagte der Herr von Marlos nach einer
gedankenschweren Pause. »Wenn es eine Chance gibt, dem
Rätsel Rha-Ta-N’my nur auf diese Weise näher zu
kommen, Doc, gehe ich das Risiko ein… Vierundzwanzig Stunden
sind eine lange Zeit. Da kann viel geschehen… Aber wir reden
schon über Dinge, die noch nicht akut sind. Noch wissen wir
nicht, wo Maronn liegt und welche Bedeutung es hat. Tun wir doch
zuerst das Naheliegende, Doc: finden wir heraus, wer sich
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