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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten
Autoren: Dan Shocker
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ein
Kleiderschrank und hatte eine prachtvolle Glatze. Die Begleiterin an
seiner Seite wirkte jung und mädchenhaft und war ausgesprochen
reizend.
    Das waren Rani Mahay, der Koloß von Bhutan, und Danielle de
Barteaulieé, eine Französin, die mit der Dämonenwelt
und Rha-Ta-N’my schon ihre eigenen Erfahrungen gemacht
hatte.
    »Na, ihr drei Ausgeflippten?« fragte der Inder heiter.
»Wollt ihr noch immer hierbleiben – oder habt ihr die Nase
voll?«
    Allgemeiner Protest erhob sich.
    »Jetzt fangen wir erst richtig an«, ließ Pepe sich
vernehmen. »Mit der Schiffschaukel sind wir noch nicht
gefahren.«
    Rani kramte aus seiner Tasche einige Münzen und steckte sie
den Jungen zu. »Das könnt ihr noch verbrauchen. Aber dann
geht’s zurück! Bobby wird bestimmt auch schon ungeduldig
erwartet. Einer muß ihn noch nach Hause bringen, und das sind
immerhin ein paar tausend Meilen…«
    Sie grinsten sich an, und Jim boxte seinem neuen Freund in die
Seite.
    Sie waren im Staat Kalifornien, am Stadtrand von San Francisco, wo
dieser Rummel durchgeführt wurde. Daß Bobby Failman hier
war, war ein Wunder für ihn und mehr als ungewöhnlich.
Ungewöhnlich war auch seine Reise von England bis hierher
gewesen.
    Sie hatte ihn keinen Pfennig gekostet und war innerhalb von
wenigen Sekunden über die Bühne gegangen.
    Jim hatte Bobby Failman mit nach Marlos genommen, und von dort aus
waren sie dann nach San Francisco ›gesprungen‹. Wer
längere Zeit auf der unsichtbaren Insel lebte, entwickelte die
wunderbare Fähigkeit der Teleportation, was bedeutet, daß
man sich mit Hilfe seiner Gedanken an jeden beliebigen Punkt der Erde
versetzen kann.
    »Und du wurdest dazu abkommandiert, uns zu überwachen,
wie?« fragte Pepe den Inder und seine Begleiterin. »Wo sind
Björn und Carminia?«
    »Auf Marlos.«
    »Carminia schält Kartoffeln, und Björn poliert die
Skelett-Schädel in der Geister-Höhle?« grinste der
dunkelhäutige Junge.
    Er kam – ebenso wie Jim – manchmal auf komische
Gedanken. Was er gelegentlich so anzettelte, wurde oft von Whiss und
erst recht von Blobb-Blobb, dem kleinsten und frechsten Bewohner der
Insel, übernommen.
    Whiss und Blobb-Blobb waren außer Jim, dem Guuf, die
exotischsten Bewohner der Insel.
    Die beiden waren so etwas wie Vater und Sohn. Whiss war etwa so
groß wie ein Rabe, war aber in allen Details ein Miniaturmensch
mit einigen körperlichen Merkmalen, die ein Mensch nicht
hatte.
    So gab es auf seinem Kopf elf kleine schwarze Noppen, die er bei
Bedarf ausfahren konnte wie Teleskop-Antennen. Und so etwas wie
Antennen waren diese Gebilde auch. Mit ihnen ›funkte‹ er
seine Para-Kräfte in die Atmosphäre. Zwischen den
Schulterblättern wuchsen zarte, seidig schimmernde Flügel,
und er hatte außerdem die Gabe, jedes Geräusch und jede
menschliche Stimme täuschend ähnlich nachzuahmen.
    Blobb-Blobb war sein Nachwuchs. Er war nur drei Zentimeter
groß, seinem ›Ausbrüter‹ ähnelte er aufs
Haar wie ein Ei dem anderen. Sein loses Mundwerk und sein stetes
Aufgelegtsein nach irgendwelchem Schabernack hatte ihm den Beinamen
des ›kleinsten und frechsten‹ Bewohners der Insel Marlos
eingetragen.
    Jim, Pepe und Bobby Failman kamen überein, spätestens in
einer halben Stunde den Platz zu verlassen und auf die Insel
zurückzukehren.
    Je eine Fahrt mit der Schiffschaukel und mit dem Riesenrad wollten
sie sich noch gönnen.
    Rani und Danielle wollten ebenfalls einen Bummel über den
Platz machen und dabei ein wenig Zerstreuung suchen.
    Zerstreuung war ein Wort, das sie kaum noch kannten. Die
Fußangeln, die ihnen die bösen Mächte dieser Welt
stets in den Weg legten, ließen ihnen dazu kaum Zeit.
Rha-Ta-N’my und ihre Schergen lagen auf der Lauer, um die
Menschen, die es wagten, sich ihren unheimlichen Plänen in den
Weg zu stellen, massiv zu bekämpfen.
    Selbst hier auf einem Rummelplatz, wo die Leute heiter und
ausgelassen waren, konnte wieder ein gutgetarnter Feind lauern. Die
Magie einer grauen Vorzeit und die Boten eines dämonischen
Reiches schliefen nicht und hatten überall auf der Welt
Helfershelfer.
    Björn Hellmarks Freunde und Vertraute, die sich das
Aufspüren und Vernichten der Feinde aus dem Reich der Finsternis
auf ihre Fahnen geschrieben hatten, rechneten jederzeit mit einem
Angriff auf Leib und Leben.
    Daß auf diesem Rummelplatz allerdings die Weichen zu einem
unglaublichen Schicksal für sie gestellt waren, ahnten sie
allerdings nicht.
    Rani und Danielle schlenderten weiter,
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