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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
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bewachten, durch den
Dämonen aus einer anderen Welt unter Umständen in diese
Dimension eindringen konnten, hatten seine beiden Spielgefährten
kaum noch Zeit für ihn. »Es gibt andere Möglichkeiten.
Zum Beispiel diese…«
    Blobb-Blobbs Worte waren noch nicht verklungen, da schoben sich
auch schon zwei seiner Noppen aus dem kahlen Schädel.
    Im selben Moment glaubte die rothaarige Frau in dem dünnen,
türkisfarbenen Strandkleid, jemand würde ihr einen
Stoß in den Rücken versetzen.
    Sie stolperte und taumelte.
    »He, Blobb-Blobb!« rief sie aufgeregt. »Laß
das!«
    Aber da lag sie auch schon flach, stürzte jedoch nicht in den
Sand, sondern blieb etwa einen halben Meter darüber in der Luft
liegen, als befände sich unter ihr ein Luftkissen, das sie
trug.
    Das unsichtbare Feld, auf dem sie lag, wanderte lautlos über
den Boden.
    »Toll, was?« strahlte der kleine Kerl über sein
ganzes Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. »So kann man sich
wirklich ausruhen und entspannen.«
    Pamela Kilian stöhnte verhalten. Inzwischen hatte sie
längst die Erfahrung gemacht, daß Blobb-Blobb zu den
unmöglichsten Zeiten zu allerlei Unsinn aufgelegt war. Aber sie
konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, daß dies alles
nur mit Hilfe massiver parapsychologischer Kraftströme
ausgelöst wurde, die Blobb-Blobb mehr oder weniger gezielt mit
seinen Para-Fühlern bewirkte. »Ich will nicht im Liegen
spazierengehen«, beschwerte sich die Engländerin,
»sondern aufrecht, wie sich das gehört…«
    »Begreif ich nicht«, schüttelte Blobb-Blobb den
Kopf und bediente sich der Sprechweise und des Slangs des Amerikaners
Alan Kennan, so daß Pamela meinte, der Mann, der sie aus zwei
lebensgefährlichen Situationen gerettet hatte, würde direkt
neben ihr hergehen. »Das ist doch mal ein anderer
Blickwinkel… Spazierengehen am Strand im Liegen… ihr
Menschen seid eine komische Rasse… da fahrt ihr aus eigener
Kraft im Boot aufs Meer, laßt euch auf dem Wasser schaukeln und
genießt die Weite, in die euch euer Blick führt, aber wenn
euch eine solche Möglichkeit an Land geboten wird, fangt ihr an
zu zetern…«
    »Ich zetere nicht. Ich möchte nur aufrecht
gehen.«
    »Wenn das dein Wille ist, dann bitte…«
    Ein unsichtbares Kraftfeld drückte Pamela Kilian in die
Höhe.
    Nun stand sie aufrecht, aber sie berührte noch immer nicht
mit ihren Füßen den Boden.
    Sie erblickte den weißen, unberührten Sand unter sich
und schwebte einen halben Meter darüber hinweg.
    Es kam ihr so vor, als würde sie auf einem unsichtbaren
Laufband stehen, das sie immer weiter von der Stelle wegtrug, wo die
Hütten, Gärten und Felder lagen.
    Die Detektivin bewegte die Beine, trat aber auf der Stelle. Das
unsichtbare Feld unter ihren Füßen glitt dahin, ohne
daß sie es beeinflussen konnte.
    Sie wollte noch etwas sagen, aber die Worte blieben ihr wie ein
Kloß im Hals stecken.
    Sie sah ein gewaltiges Gebilde, das majestätisch am Himmel
entlangzog, sich der Insel von der Seite her näherte und genau
darauf zusteuerte.
    Eine Stadt…
    Sie stand auf einer Plattform, die flammenumkränzt war.
Zahllose Zinnen, Türme und Brücken waren jenseits der
gewaltigen Mauer zu erblicken, diese fremdartige, ungewöhnliche
Erscheinung nahm alle ihre Sinne gefangen.
    Eine Halluzination?
    Pamela merkte, wie ihr heiß und kalt wurde.
    Sofort mußte sie an all die Dinge denken, die Sinne,
Körper und Geist ganz in Beschlag genommen hatte, daß sie
befürchtete, schon den Verstand zu verlieren.
    War das die Nachwirkung?
    Kam nun der Irrsinn?
    Was sie da sah, konnte niemals real sein!
    Am Himmel schwebte eine Stadt heran, senkte sich tiefer und
schälte sich immer mehr aus dem Blau des Firmaments…
    »Gigantopolis! Die Alptraumstadt!«
    Blobb-Blobb schrie es heraus, und auch ihm merkte man das
Erschrecken an.
    Aber er – kannte das Gebilde…
    »Ich muß die anderen verständigen. Alan!«
    Der kleine Kerl geriet ganz aus dem Häuschen und schien zu
vergessen, daß Pamela Kilien noch auf dem unsichtbaren Feld
stand.
    Er zog blitzschnell seine Fühler ein.
    Die parapsychische Energie brach abrupt zusammen.
    Pamela Kilian verlor im wahrsten Sinn des Wortes unvorbereitet den
Boden unter den Füßen und plumpste mit dem Hinterteil in
den Sand.
    Blobb-Blobb bekam das in der Aufregung nicht mit.
    Das Auftauchen der gigantischen fliegenden Stadt schien ihn
völlig verwirrt zu haben.
    Er schlug die winzigen Hände über dem kahlen Kopf
zusammen, flatterte los und sauste durch die
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