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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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befanden.
    Vielleicht hier unten in den Zellen, vielleicht oben… Es war
nicht ausgeschlossen, daß es auch noch andere Verliese gab, die
er noch gar nicht kannte.
    Während er von einer Tür zur anderen eilte, und auch
einen Blick durch die Gucklöcher der gegenüberliegenden
warf, hörte er das Rascheln und Schmatzen des
Schlangenkörpers von jenseits des Korridors.
    Doch daran störte er sich nicht mehr. Der Gang war lang, und
er konnte sich absetzen für den Fall, daß die
Polypen-Schlange sich auf die Suche nach ihm machte.
    Unter Umständen konnte er sogar in eine Zelle fliehen.
Während er eine Tür nach der anderen inspizierte, stellte
er fest, daß an den Seiten kleine schlüsselähnliche
Metallstäbe hingen, deren Spitzen genau der Form der
Schlüssellöcher entsprach.
    Jede Tür mußte extra aufgeschlossen werden. Es gab
keinen Universalschlüssel.
    Nicht alle Verliese waren besetzt, viele standen leer.
    Und dann kam er an eine Tür, hinter der sich jemand befand,
den er kannte.
    Er hockte zusammengekauert in der hintersten Ecke, um Arm- und
Fußgelenke waren stählerne Manschetten gelegt, so
daß der Unglückliche sich keinen Meter weit von der
Reliefwand entfernen konnte.
    Der Mann, der schwach und krank dort saß, hatte eine Haut,
die mattsilbern schimmerte.
    Es war Arson, der Mann mit der Silberhaut!
     
    *
     
    Björn Hellmark hatte das Gefühl, es würde sich eine
eisige Hand in sein Herz krallen.
    »Arson!« wisperte er unwillkürlich. Doch der lange
verschollene Freund, der sich auf die Suche nach ihm gemacht hatte,
konnte diesen Hauch hinter der schweren, massiven Zellentür
nicht vernehmen.
    Für den Mann von Marlos gab es kein Zögern.
    Er hatte eine der Personen gefunden, die er suchte. Egal in
welchem Zustand sich der Freund befand, er würde ihn keine
Sekunde länger als nötig in Molochos’ Krallen
lassen!
    Er wußte, daß er mit der Befreiung Arsons ein
unkalkulierbares Risiko einging. Wenn der fehlende Arson entdeckt
wurde, war die Hölle los.
    Aber andererseits war da seine, Hellmarks, Flucht in den Korridor
und sein Sturz in den Schacht, es war Tatsache, daß das
›Schwert des Toten Gottes‹ ihm abhanden gekommen und wieder
mal in Molochos’ Besitz geraten war. Er konnte direkt zwar
nichts damit anfangen, da es nur für die Hand eines einzigen
geschmiedet worden war, für Björn Hellmark, der in einem
früheren Leben der legendäre, kämpferische und
draufgängerische Kaphoon gewesen war.
    Doch Molochos war einer Sorge enthoben. Wenn Hellmark nicht das
›Schwert des Toten Gottes‹ einsetzen konnte, lief er keine
Gefahr, von seinem Todfeind getötet zu werden.
    Hellmark griff nach dem Schlüssel, der ebenfalls an der
Türseite hing, und steckte ihn in das Schloß.
    Er wollte ihn umdrehen.
    Es ging nicht!
    Da begriff er, weshalb an jeder Tür ein eigener
Schlüssel hing.
    Zu jedem gehörte die richtige Hand! Nur eine ganz bestimmte
Person konnte den Schlüssel bedienen und die Tür
öffnen.
    Er wandte ruckartig den Kopf, als er vorn an der Mündung des
Korridors eine schattengleiche, raschelnde Bewegung wahrnahm.
    Die Polypen-Schlange!
    Mehrere ihrer Gliedmaßen glitten in den Durchlaß, und
Hellmark sah, daß die Schlangen in der Lage waren, ihre
äußere Form zu verändern. Damit sehr viele in den
Durchlaß kamen, streckten sie sich und wurden dann dünn,
und so konnten zwanzig von ihnen gleichzeitig in den Korridor
eindringen. Dabei machte sich auch der Zentralkörper weich und
nachgiebig, nahm eine eigenwillige und völlig unmögliche
Gestalt an, um die zwanzig Pilotwesen gleichzeitig abstoßen zu
können.
    Sie waren Teile, Glieder von ihm - und doch selbständig.
    Wenn dieses Wesen nicht dämonischer Herkunft war – und
der Zwischenfall mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹
ließ diesen Verdacht zu –, dann war es eine Laune der
Natur, allerdings einer Natur, wie es sie nicht auf der Erde gab. Die
Polypen- oder Kraken-Schlange mußte auf einem fremden und
fernen Stern entstanden sein. Vielleicht hatte Apokalypta sie auf
ihren Reisen schon mitgebracht, vielleicht war sie das Geschenk eines
Dämons, vielleicht hatte Macabros sie eingeführt…
etwas Genaues wußte er nicht.
    Zeit zum Überlegen blieb nicht.
    Er schaffte es gerade noch, den Schlüssel schnell und
unbemerkt an seinen Platz zu hängen und dann die eigenartigen
Dinge zu beobachten, die sich da taten.
    Die kleineren Schlangen verließen den Körper.
    Sie kamen daraus hervor wie Maden aus einem
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