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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden
Autoren: Dan Shocker
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Streifen
an. Sie haben uns ein schönes Kuckucks-Ei ins Nest legen wollen.
Der Film ist völlig wertlos…«
    »Kuckucksei? Wertlos?« echote Teary. »Was soll denn
das heißen? Ist der Film schlecht belichtet? Dann kann ich
natürlich nichts dran ändern, das habe ich nicht
gewußt und…«
    Der entwickelte Film wurde ihm kurzerhand ins Gesicht geworfen.
»Der Film ist sogar sehr gut belichtet. Aber es ist nicht der
Streifen, den Sie von McCloud bekommen haben…«
    »Aber… aber das muß ein Irrtum
sein…«
    »Sehen Sie sich ihn selbst an. Sehen so Irrtümer
aus?«
    Alles Leugnen hatte keinen Sinn. Er merkte, daß er mit
seiner Ausrede nicht weiterkam. Sie glaubten ihm nicht.
    »Sie haben uns betrogen. Geben Sie uns das Geld
zurück…«
    »Ich werde den Film beschaffen. Gebt mir einen vollen Tag
dazu Zeit…«, sagte er rauh.
    »Wir hätten den Film noch in dieser Nacht
gebraucht.« wurde ihm geantwortet.
    »Warum so eilig?«
    »Es gibt Dinge, die dulden keinen Aufschub.«
    Sie sahen ihn ernst an. In den kalten Augen las er Gefahr, und ihn
fröstelte.
    »Ich werde die Sache aus der Welt schaffen. Ich habe eine
Dummheit gemacht, tut mir leid. Kann jedem mal passieren.«
    »Es gibt Dinge, die sollten einem besser nicht
passieren…« Hart wurden ihm die Scheine aus der Hand
gerissen. Es ärgerte ihn, daß man ihm das viele Geld
abnahm, und es ärgerte ihn noch mehr die Art und Weise, wie man
das tat. »Ihr behandelt mich wie einen
Verbrecher…«
    Zwei der schwarzgekleideten Männer rückten an seiner
Seite. Der Dritte, der die ganze Zeit am Steuer gesessen hatte,
startete den Wagen und wendete ihn auf der schmalen Zufahrt.
    Ein ungutes Gefühl stieg in Tim Teary auf.
    Er versuchte nochmal alles in Ruhe zu erklären, gewann aber
den Eindruck, daß keiner ihm zuhörte.
    Der Cadillac rollte vor an die Kreuzung. Zu beiden Seiten
herrschte Dunkelheit. Kein anderes Fahrzeug kreuzte ihren Weg.
    Der Mann in Schwarz gab Gas und fuhr mit hoher Geschwindigkeit
über die nächtliche Straße.
    Es ging Richtung Kilkan, jenem Ort, an dessen westlicher
Peripherie sein Gasthaus stand.
    Es ging also nach Hause.
    Teary atmete unmerklich auf.
    Der Gedanke war absurd, aber einen Augenblick hatte er das
Gefühl, als wollten sie ihn ermorden. Ermorden - wegen eines
banalen Films…
     
    *
     
    Macabros fuhr, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm
her.
    Die Bilder, die durch die Worte des Man in Black heraufbeschworen
worden waren, verfolgten ihn.
    Der menschenopfernde Druide im Haus McClouds war McCloud, den es
so nicht mehr gab. Er war wie ein Vampir, wie ein Wolfsmensch, zu
einer reißenden, menschenverachtenden Bestie geworden.
    McCloud alias Cophai hatte seine Macht bereits bewiesen.
    In jener ersten Nacht war sein Anschlag auf Harry Carson nicht
geglückt. Da hatten sich paranormale Kraftströme in der
Schlafkammer des Freundes ausgetobt. Schon sie jedoch waren als
Mordanschlag zu werten. Jetzt, nachdem er die Hintergründe
besser kannte, gab es daran keinen Zweifel mehr.
    Der zweite Versuch, Harry in die Hand zu bekommen war gelungen.
Der Freund war von ihm getrennt worden, und wenn die Hinweise des
Schwarzen stimmten, dann befand sich Carson in diesem Augenblick in
höchster Lebensgefahr.
    Unwillkürlich preßte Macabros seinen Fuß fester
auf das Gaspedal. Der Cadillac rauschte durch die Nacht. Auf der
Asphaltstraße Richtung Bay kam er noch schneller
vorwärts.
    Hin und wieder warf Macabros einen Blick in den Innenspiegel. Der
gefesselte und geknebelte Mann in Schwarz lag noch immer reglos auf
dem Rücksitz.
    Jede Minute, die verging, kam ihm vor wie eine Ewigkeit.
    Er fuhr wie von Furien gehetzt, nutzte die ganze Breite der
Straße und fuhr manchmal in den Kurven wie ein Rennfahrer, ganz
links, um mit der Geschwindigkeit nicht herunter zu müssen. Es
war gut, daß die Straße um diese Zeit nur von ihm benutzt
wurde. Andere Fahrzeuge kamen ihm nicht entgegen.
    Zeit…
    Wie dehnbar und relativ war dieser Begriff!
    Er hatte erlebt, daß er unendliche Entfernungen in
Gedankenschnelle durcheilte, während hier kleinste Entfernungen
einen gewaltigen Zeitaufwand bedeuteten.
    Die Gesetze der Erde, die der Natur… hier war er ihnen voll
unterworfen.
    Und den Zoll, den er unter Umständen dafür zu zahlen
hatte, war Harry Carsons Leben…
     
    *
     
    Der andere Cadillac, mit vier Personen besetzt, fuhr nicht weniger
schnell.
    Er kam – auf derselben Straße – aus
entgegengesetzter Richtung. Doch auch sein Ziel war
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