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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup
Autoren: Dan Shocker
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Zeit
loslösen und hinausschleudern in die dritte Dimension der
Menschenwelt. Bisher war es nur möglich, die Kräfte in
einem umrissenen Bezirk entstehen zu lassen.
    Sie wurden von den starken, elektrischen Kräften, die bei
einem Gewitter entstanden, voll wirksam, und in dem Augenblick, da
sich beide ›Naturerscheinungen‹ berührten, kam es zu
einer Art Kulminationspunkt. Die Kräfte wirkten miteinander, und
für kurze Zeit entstand ein Loch zwischen Dwylup und der
Menschenwelt…
    Aus der Not hatten die Monster der Jenseitsstadt eine Tugend
gemacht.
    Als sie keinen Weg mehr sahen, über magische Spiegel in die
Menschenwelt zu kommen, eröffneten sie sich kurzerhand einen
anderen Zugang. Der entwickelte sich langsam zu einer tödlichen
Gefahr…
    Hellmark spannte mit aller Kraft seine Muskeln an. Er arbeitete
daran, seine Fesseln zu sprengen. Aber die saßen fest wie
angegossen. Wenn es ihm nur gelänge, die Dämonenmaske aus
der Tasche zu ziehen! Dies wäre noch eine Waffe gewesen, eine
Bresche in die Reihen der Unheimlichen zu reißen…
    »Manchmal werden Wünsche wahr, wenn man nur richtig
daran glaubt…«, sagte da eine leise Stimme in seinem
Bewußtein. Im ersten Moment war er der Überzeugung,
daß es sich nur um Al Nafuur, seinen Geistführer aus dem
Reich zwischen Leben und Tod handeln könne. Aber dann begriff
er. Das war Whiss! Obwohl sie schon so lange zusammen waren, lernte
er immer wieder neue Seiten an dem ungewöhnlichen Kerl kennen.
Jetzt erwies er sich als Telepath.
    »Ich bin’s, richtig. Und jetzt geht’s rund, bevor
die anderen merken, was los ist. Brrr, sie sehen ja scheußlich
aus… Man kann ihren Anblick kaum ertragen… Wenn ich mich
noch länger hier aufhalte, vertrockne ich wie ein
Kaktus…«
    Hellmark bemerkte, wie seine Fesseln plötzlich nachgaben. Die
Monster ringsum merkten davon nichts.
    Ein Blick aus den Augenwinkeln… Auch Rani Mahay, der von
seinem kleinen Freund ebenfalls die telepathische Botschaft erhalten
hatte, bewegte plötzlich seine Hände. Die Knoten seiner
Fesseln hatten sich durch Whiss’ parapsychische Kräfte
gelöst.
    Hellmark und Mahay sahen sich nur an. Dann handelten sie.
    Björn zog blitzschnell die Dämonenmaske aus der Tasche.
Dies alles mußte geschehen, ehe die versammelten Monster
begriffen, was geschah, und sie ihre dämonische Hypnosemauer
wieder errichten konnten, die sie in ihrer Bewegungs- und
Aktionsfreiheit einschränkte.
    Ruckzuck kamen seine Hände in die Höhe, und er
stülpte die wie ein Damenstrumpf aussehende Maske über
seinen Kopf.
    Da veränderte sich sein Aussehen.
    Für menschliche Augen entstand ein Totenschädel, der
belebt war. Für die Augen der Dämonen und Monster aber war
es ein unbeschreiblicher Anblick, der Bewegung in ihre Reihen kommen
ließ, als Hellmark auf die Beine sprang.
    Die beiden Monster-Priester in seiner unmittelbaren Nähe
zerschmolzen. Große, beulenartige Tropfen lösten sich aus
den Leibern und klatschten auf den Boden.
    Wimmern und Jammern erfüllte den domartigen Tempel.
Entstellte Fratzen umgaben die beiden Freunde, die ihren Fluchtweg
Richtung Ausgang sofort einschlugen, um die Benommenheit und Zeit der
Auflösung der Monster voll auszunutzen.
    Die Dämonenmaske erwies sich mal wieder als eine
äußerst wirksame Waffe gegen die Geschöpfe der
Finsternis, gegen die Geschöpfe, die dem Leben
widersprachen.
    Hellmark und Mahay wurden nicht aufgehalten. Keiner wagte nach
ihnen zu greifen. Wo Björn mit der Dämonenmaske auftauchte,
entstand in den Reihen der Unheimlichen eine Lücke. Andere
suchten ihr Heil in der Flucht.
    »Sie werden wieder von vorn beginnen, wenn man sie nicht
endgültig schlägt«, sagte da eine helle, gut
verständliche Stimme über ihnen. Der kleine Whiss jagte mit
heftigen Flügelbewegungen mit ihnen dem Ausgang entgegen. Drei
seiner elf ›Antennen‹ waren ausgefahren, und man sah ihm
die Anstrengung an, der er sich unterwarf, um die Dinge zu einem
guten Abschluß zu bringen. »Der Knochenwald, von dem sie
soviel erzählt haben, gefällt mir nicht… sie
können ihn jederzeit wieder gebrauchen. Dagegen sollte man etwas
tun, wenn man kann…« Er redete überhastet und japste
nach Luft, als wäre er am Ende seiner Kraft.
    Die Freunde erreichten den fischmaulartigen Tempelausgang. Das
›Heiligtum‹ der Monster war erfüllt von Heulen und
Schreien. Es hörte sich furchtbar an.
    »Wenn es uns jetzt gelingt, mit heiler Haut
davonzukommen«, stieß Hellmark hervor, während er
sein
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