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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils
Autoren: Dan Shocker
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typisches Bild von der Umgebung, die in Jims
Blickfeld lag…
    Das konnte reichen, wenn die Angaben wirklich zutrafen.
    Macabros konzentrierte sich auf das ihm vermittelte Bild, stellte
sich die beiden alten Weiden vor, die die baufällige
Sandstein-Kapelle flankierten, berücksichtigte das erste Grab,
in dem die sterblichen Überreste einer gewissen Edna McFlahan
beigesetzt waren – und sprang…
    Das Innere der Hütte verschwand wie in einer lautlosen
Explosion. Eine neue Umgebung. Seine Sinne nahmen sie voll auf.
    Er stand mit dem Rücken genau zu dem großen, rostigen
Portal der Kapelle. Die Zweige der Weide hingen tief herab und
berührten seine Schultern. Ihm gegenüber lag die erste
Grabstätte eines Friedhofes, von dem er nicht wußte, wo er
sich befand. Da es Dunkelheit war, vermutete er ihn in England,
Irland oder Schottland…
    Nur wenige Schritte von ihm entfernt spielte sich ein eigenartiges
Schauspiel ab.
    Da lag ein frischer Grabhügel, mit Blumen und Kränzen
bedeckt. Und vor dem Grabhügel – stand Jim, der gleiche
Jim, der sich nicht verdoppeln konnte und dessen wirklicher
Körper in dieser Minute auf Marlos weilte. Jim lag in seinem
Bett, schlief und träumte… einen unheimlichen Traum, der
hier Realität wurde.
    Unter den Blumen und Kränzen bewegte sich etwas wie ein
großer Maulwurf.
    Bleiche, lange Finger stachen aus dem noch frischen Grün
hervor. Der Tote befreite sich aus seinem unterirdischen
Gefängnis!
     
    *
     
    Rani Mahay und seine Begleiterin erreichten die von Björn
angegebene Stelle schneller als erwartet. Auf dem Weg nach dort kam
es zu keinem Zwischenfall.
    Dann lag der kleine »Totemwald«, von dem eine
eigenartige Bedrückung ausging, vor ihnen.
    Auch der Inder und Danielle betrachteten zunächst aus
sicherer Entfernung die geschnitzten Pfähle und stellten fest,
daß alle Guuf-Köpfe die gleiche Größe hatten
und der von Björn so verzweifelt gesuchte besondere Totempfahl
sich nicht bei dieser Ansammlung befand.
    Einige Minuten verhielten Rani und Danielle sich still und
registrierten, daß in der Nähe der Totems auch die Natur
den Atem anzuhalten schien.
    Kein Vogel, kein Affe bewegte sich im Geäst, durch die Luft
schwirrte kein Insekt, kein Käfer krabbelte über den Boden.
In einer Gegend, wo die Natur vor Leben strotzte, war sie praktisch
ausgestorben.
    Was war dies, für ein geheimnisvoller Ort? Was bewirkten die
in einer bestimmten Stellung zueinander stehenden Totems?
    Als weiterhin alles ruhig blieb und sich die Totems auch durch die
Nähe der sie beobachtenden Menschen nicht veränderten,
wagten Rani und Danielle es, das Versteck zu verlassen.
    Den Rückzug ließen sie sich offen. Sie waren darauf
eingestellt, beim Auftreten einer Gefahr, der sie nicht begegnen
konnten, sich sofort auf die Insel zurückzuversetzen.
    Doch die Gefahr kam so schnell, daß sie ihr nicht mehr
ausweichen konnten. Als sie sie erkannten, war es für jede
Reaktion zu spät.
    Rani und Danielle kamen hinter dem Dickicht vor und betraten den
wie eine fremdartige Arena wirkenden gerodeten Einschnitt.
    Da war es, als griffen unsichtbare Hände nach ihnen.
    Rani taumelte nach vorn, als trete er plötzlich ins Leere.
Danielle wollte noch nach ihm greifen und geriet im selben Moment in
den gleichen Sog unsichtbarer, unbekannter Kräfte.
    Marlos!
    Der Gedanke kam ihnen gleichzeitig.
    Er hätte sie in der gleichen Sekunde auf die rettende Insel
katapultieren müssen.
    Aber was war das?
    Noch immer dieselbe Umgebung, keine Veränderung.
    Sie befanden sich im äußersten Bereich der Rodung,
hinter ihnen das undurchdringliche Dickicht des Dschungels, in dem
sich nichts bewegte, aus dem kein Laut an ihre Ohren klang.
    Sie selbst konnten sich nur noch auf der gerodeten Fläche und
zwischen den Totems bewegen, ohne imstande zu sein, diesen Bereich zu
verlassen.
    Weder mit körperlicher noch mit geistiger Kraft!
    Sie waren beide Gefangene inmitten der Totems. Es schien, als
hätten sich unbemerkt unsichtbare Wände aufgerichtet, die
sie daran hinderten, diesen verzauberten Ort wieder zu verlassen.
     
    *
     
    Björn Hellmark und Carminia Brado wußten nichts von
diesen Dingen, als sie eine Rodung entdeckten, die etwa zweieinhalb
Meilen vor der Stelle entfernt lag, an der sie den schwerverletzten
Loll gefunden hatten.
    Die gerodete Fläche war etwa so groß wie die, auf der
sich Rani und Danielle befanden.
    Kreisförmig waren die schwarzen, geschnitzten
Totempfähle aufgestellt. Sie umschlossen damit eine
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