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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils
Autoren: Dan Shocker
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Fläche
von schätzungsweise tausend Quadratmeter.
    Die Totems standen dicht beieinander, so daß auch sie einen
regelrechten kleinen Wald darstellten, ein Wald aus Baumstämmen
ohne Wipfel.
    Jemand mußte innerhalb kürzester Zeit die alten
Baumriesen gefällt, sie beiseite geschafft und die Totems
hierher gesetzt haben…
    Selbst wenn er das Kollektiv der Eingeborenen
berücksichtigte, die unter Umständen diese Arbeit
vollbracht haben könnten, war es mehr als unwahrscheinlich. Den
Männern von Lolls Stamm standen keinerlei moderne technische
Hilfsmittel zur Verfügung, um ein Gebiet wie dieses in
entgegengesetzter Himmelsrichtung liegendes binnen kürzester
Zeit zu roden.
    Da waren andere Kräfte eingesetzt worden…
    Von dem Totemplatz mitten im Dschungel ging eine merkwürdige,
beklemmende Stimmung aus. Sowohl Carminia als auch Björn nahmen
sie wahr.
    Sie konnten sich ihre Stimmung, ihre Gefühle gegenüber
diesem Ort nicht erklären – sie waren einfach
vorhanden…
    Mit den Blicken suchte Hellmark einen Totem nach dem anderen ab
und trat dann einen Schritt nach vorn, um auch jene zu erfassen, die
weiter hinten im Halbdunkel standen.
    Seine Augen verengten sich. War da nicht ein Totem darunter, bei
der der Guuf-Kopf größer ausgebildet war als bei den
anderen?
    Der Sog packte ihn. Er wurde nach vorn gerissen, landete zwischen
den Totems und hatte das Gefühl, als hätte ihn jemand in
den Rücken gestoßen.
    Er umfaßte instinktiv den Schwertgriff fester, als
müsse er sich im nächsten Moment gegen eine Horde wilder
Feinde zur Wehr setzen.
    Da waren auch Feinde, aber weder Carminia Brado noch er nahmen sie
wahr.
    »Was hat das zu bedeuten, Björn?« Die
Brasilianerin, ebenfalls bewaffnet, stand dicht neben ihm und war wie
er nicht mehr in der Lage, den gerodeten Platz zu verlassen. Es
schien, als hätte jemand eine riesige, unsichtbare Kuppel
über sie gestülpt. Sie konnten bis zum äußersten
Rand der gerodeten Fläche laufen, aber nicht darüber
hinaus. Auch Carminia unternahm instinktiv und konzentriert den
Versuch, nach Marlos zu springen. Es gelang ihr nicht. Die
Fähigkeit, zu teleportieren, das schützende Eiland von
jedem Punkt der Welt aus erreichen zu können, war von einem
Atemzug zum anderen verloren…
    Björn bemerkte mit Erschrecken, daß dieses unsichtbare,
sie umschließende Kraftfeld auch seine Fähigkeit
anknabberte.
    Der Kontakt zu Macabros, der auf jenem fremden, fernen Friedhof
stand, wurde merklich schwächer. Die Eindrücke, die er von
dort empfing, waren wie verschwommene Bilder, bei denen er kaum noch
etwas erkennen konnte.
    Wie Carminias Fähigkeit vergangen war, sich mit Gedankenkraft
nach Marlos zu versetzen, erlosch Hellmarks Gabe, mit Macabros in
Verbindung zu bleiben.
    Das Kraftfeld rings um den »Totemwald« war
geistig-magischer Art. Ein unsichtbares Gespinst, ein Netz, in dem
sie klebten wie die Fliege im Spinngewebe.
    Hellmark zerdrückte einen Fluch zwischen den Lippen. Er
wußte in diesen Sekunden, da das Fremde ihn einhüllte wie
einen Kokon, nicht, was Macabros tat, sah und hörte…
wußte nicht, ob es seinen Doppelkörper überhaupt noch
gab, mit dem er Jim in das »Traumland« begleitet
hatte…
    Sie waren im Moment jeglicher Möglichkeit beraubt, mit der
Umwelt in Kontakt zu treten. Sie saßen in einer geistigen
Falle, außerstande, jemand zu warnen oder einen Tip zu
geben…
    Ihre Situation war ungewiß.
    Sie waren Gefangene, also mußte auch jemand versuchen, aus
ihrer Gefangenschaft Kapital zu schlagen. Sie waren Feinde der Kraft,
die in den Totems aus einer vergangenen Zeit schlummerte. Das konnte
ihren Tod bedeuten. Vielleicht war er schon einprogrammiert in der
Tatsache, daß sie hier wie unter einer unsichtbaren Kuppel
existierten – noch existierten… Der Tod durch Verhungern
und Verdursten war wahrscheinlich, wenn sie hier im
»Totemwald« festgehalten wurden…
     
    *
     
    Das unsichtbare Band zwischen Hellmark und Macabros war
gerissen…
    Hellmark wußte nichts mehr über seinen
Doppelkörper, konnte dessen Bewußtseinsinhalt nicht mehr
zu seinem eigenen machen und hatte keine Ahnung, was sich auf dem
unbekannten Friedhof abspielte.
    Macabros selbst litt unter der Kraft, der Hellmark ausgesetzt war.
Er konnte sich nicht in jenen Bezirk versetzen, in der Hellmark und
Carminia Brado in Not geraten waren. Er agierte aus eigener Kraft,
die jedoch stetig schwächer wurde.
    Da war Jim und der unheimliche »Traum«, in dem der Guuf
leibhaftig auftrat wie
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