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Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige

Titel: Macabros 087: Myriadus, der Tausendfaltige
Autoren: Dan Shocker
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eingemeißelt, der darauf saß.
    Der oberste Thron war leer, der Name darauf lautete: BJÖRN
HELLMARK…
    Dies würde der Platz sein, den er – wenn alles normal
lief in seinem Leben – eines Tages, am Ende seiner Lebenszeit,
einnahm.
    In der Geisterhöhle befanden sich für seine Zwecke
wertvolle Trophäen, die er im Kampf gegen die Dämonen
dieser und anderer Welten errungen hatte.
    Am Fußende des Throns, der seinen Namen trug, stand der
schmale, mit Samt ausgeschlagene Behälter, in dem er stets das
kostbare »Schwert des Toten Gottes« aufbewahrte. Doch nun
war er leer. Das Schwert befand sich in Apokalyptas Besitz und war
vielleicht in der Vergangenheit der Mikroweit, durch die er geirrt
war, verlorengegangen. Für immer?
    Der blonde Mann mit dem kühnen Gesichtsschnitt des Wikingers
nahm auf dem Thron Platz. Dort stand noch mehr. Eine Schachtel aus
edlen Hölzern enthielt die restlichen Augen des Schwarzen Manja.
Dabei handelte es sich um faustgroße, rubinrote Steine, die
aussahen wie ungeschliffene, überdimensionale Diamanten. Noch
vier Exemplare befanden sich in Hellmarks Besitz. Einen hatte er
selbst auf der Welt Zoor des wahnsinnigen Nh’or Thruu opfern
müssen, zwei weitere waren bei dem Versuch, ihn aus dem
Mikrokosmos zu befreien, durch Ak Nafuur und Rani Mahay aufgebraucht
worden.
    In einem weitern Behälter wurden der Trank der Siaris
aufbewahrt und der Schlüssel in die Welt von Komestos II.
    Und es gab noch immer die Dämonenmaske, jenes
rätselhafte braune Gebilde, das man über den Kopf zog, um
damit sein Aussehen zu verändern. Die Maske war aus der Haut
eines abtrünnigen Dämonen gefertigt worden.
    Da war auch noch Velenas Armreif. Er bewirkte für den
Träger und jeden, der diesen berührte, Unsichtbarkeit.
Aller dieser Dinge bedienten sich die Bewohner von Marlos, wenn die
Umstände es erforderten.
    Lediglich das verschollene Schwert und das ›Buch der
Gesetze‹, das ebenfalls in der Geisterhöhle aufbewahrt
wurde, waren Dinge, denen Hellmark sich persönlich widmete.
    Im ›Buch der Gesetze‹, das lange Zeit nicht entzifferbar
und anfangs von Prof. Merthus übersetzt worden war, standen
Gedanken und Prophetien unterschiedlicher Wichtigkeit. Der erste
Aufenthalt Björn Hellmarks in der Vergangenheit Xantilons, jenes
Kontinents, der in grauer Vorzeit durch dämonische
Manipulationen unterging, hatte seine Sprachkenntnisse so weit
verbessert, daß er schließlich auch in der Lage war, jene
großen Passagen zu verstehen, von denen zunächst auch
Merthus glaubte, daß sie unübersetzbar wären.
    In diesem Buch begann Hellmark zu lesen.
    Er war in der Geisterhöhle ungestört. Hier schöpfte
er Kraft, traf seine Entscheidungen und holte sich jene
Trophäen, von denen er meinte, daß sie in dem einen oder
anderen Abenteuer von Wichtigkeit für ihn waren.
    Von hier aus könnt er den Spiegel der Kiuna Macgullyghosh
einsetzen, mit dem es möglich war, gezielt Welten und
Plätze aufzusuchen, die in anderen Dimensionen lagen.
    Von hier aus aber nahm er manchmal auch geistige Verbindung zu Al
Nafuur auf, den geheimnisvollen Zauberpriester aus dem Land Xantilon,
dessen die Zeiten überdauernder Geist in einem Reich zwischen
Diesseits und Jenseits zu Hause war.
    Al Nafuur war der Zwillingsbruder Ak Nafuurs.
    »Wenn du mir einen Rat geben kannst, Al«, sagte Hellmark
leise, »dann tue es. Wenn du weißt, wo sich Apokalypta,
die ›ewige Unheilbringerin‹ in dieser Minute aufhält,
nenne mir den Ort, und ich werde mich aufmachen, das Schwert zu
suchen.«
    Er lauschte in sich hinein. Keine Reaktion. Al Nafuur, irgendwo in
der Unendlichkeit, machte sich nicht bemerkbar.
    In Gedanken rief er den Freund noch einige Male, während er
sich im ›Buch der Gesetze‹ über die Macht, den
Einfluß und die Möglichkeiten der ranghohen Dämonen
um Rha-Ta-N’my informierte.
    Schon damals wußte man eine ganze Menge über sie, und
schlaue Leute hatten geweissagt, wie sich wer entwickeln konnte.
    Gab es einen Hinweis über jenen rätselhaften
›Skrophuus‹ aus dem Mikrokosmos, aus dem Land Horron?
    Seltsam, daß die Dinge, die hinter ihm lagen, ihn noch immer
berührten. Wahrscheinlich hing das damit zusammen, daß die
Erlebnisse noch frisch waren.
    Die Andeutungen, die der Verräter namens Turrak gemacht
hatte, beschäftigten ihn noch immer. Aber Turrak hatte einen
grausamen Tod erlitten. Kurz vor der entscheidenden Wende, die
Hellmark aus dem Mikrokosmos brachte, verlor Turrak sein Leben.
›Skrophuus‹,
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