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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren
Autoren: Dan Shocker
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erregt
hervor.
    »Ja, so nannten sie sich.« Chancell nickte. »Der
Zustand beider war sehr bedenklich…«
    »War?« Carminia fuhr wie unter einer kalten Dusche
zusammen, »sind Sie denn…«, sie brach abrupt ab und
wagte nicht, das schreckliche Wort ›tot‹ auszusprechen.
    »Ich hoffe es nicht. Durch eine Entdeckung des Inders, der
mir noch rechtzeitig einen entscheidenden Tip geben konnte,
entschloß ich mich, sie beide in ärztliche Obhut zu geben.
Ein kleines Hospital in der Provence hat sie aufgenommen.«
    Carminias Herz klopfte bis zum Hals. Was für ein Moment! In
einer Welt, die Platz hatte in einem Stecknadelkopf, hörte sie
von Frankreich, von der Provence. Das alles war wie ein Traum!
    »Weiter!« drängte sie und erhob sich, war voller
Unruhe und registrierte nur beiläufig diese entscheidende
Kraftzunahme. »Wie ist das alles gekommen?«
    Chancell erzählte ihr das Interessanteste.
    »Ak Nafuur hatte den ersten Versuch unternommen, um die
verschollenen Freunde zu suchen, Miss Carminia. Dabei strandete er
auf der Welt Arnagk und wurde hier so krank, daß er völlig
hilflos von uns gefunden wurde. Kurze Zeit später mißlang
es auch Rani Mahay, die Welt Zoor zu erreichen. Er kam ebenfalls auf
Arnagk an. Bei ihm zeigten sich kurze Zeit später ähnliche
Symptome. In der Nacht tauchte die Pyramide in der Nähe des
fraglichen Hospitals auf. Niemand wurde Zeuge, als ich in der
Abgeschiedenheit der stillen Landschaft die beiden Kranken
einlieferte.«
    »Wenn Sie die Möglichkeit haben, mit Ihrer
rätselhaften Pyramide zwischen der Mikro- und der Normalwelt
hin- und herzupendeln, werden Sie wahrscheinlich den Versuch
unternommen haben, sich über das weitere Schicksal der beiden
Männer zu informieren?«
    »Das habe ich getan. Ich komme von dort, Miss Carminia. Ak
Nafuur und Rani Mahay sind spurlos verschwunden. Im Hospital geht das
Gerücht um, daß sich die beiden geheimnisvollen Patienten
aufgelöst hätten wie Luft…«
    »Dann sind sie in Marlos!«
    Carminia Brado konnte sich diese Bemerkung nicht versagen. In
ihren Augen schimmerten Tränen. Sie schämte sich ihrer
nicht. Endlich, nach langer Zeit, hörte sie wieder positive
Nachrichten.
    Aber ein Wermutstropfen verbitterte die Freude. Niemand
wußte etwas von Björn Hellmark. Oder vielleicht doch? Ak?
Rani? Sie hatten sicher nichts unversucht gelassen. In der
Zwischenzeit konnte manches geschehen sein, von dem Chancell einfach
nichts wissen konnte, da er keine Gelegenheit gehabt hatte, nach
Marlos zu gehen und Rani Mahay noch mal zu treffen.
    Durch die niedrige Türöffnung kam ein Mensch, der eine
silberne Haut hatte. Arson!
    »Es geht dir gut«, sagte er leise und eilte ihr
entgegen, als sie aus eigener Kraft von ihrem Bett aufstand.
»Wir scheinen es nochmal geschafft zu haben…«
    »Wir, ja. Jetzt kommt es darauf an, welche Chancen Björn
hatte, ob es überhaupt für ihn welche gegeben
hat…« Sie griff den Ereignissen bereits wieder voraus. Ein
Zeichen dafür, daß die zunehmenden Kräfte sie zu
neuen Aktivitäten anspornten.
    In der zwielichtigen Atmosphäre der Pyramide nahm sie hinter
Arson die schattenhafte Bewegung einer anderen Gestalt wahr. Skash,
der geflügelte Magier, tauchte auf. Sein leuchtend
orangefarbener Umhang bedeckte die Rückenpartie des
Skelettkörpers. Skash war von Kopf bis Fuß eine
Knochengestalt. Die dünnen weißen Knochen der Flügel
schimmerten wie Elfenbein.
    Die Erscheinung schreckte Carminia Brado nicht.
    Zu viele seltsame Begegnungen hatte sie schon erlebt, als
daß eine Gestalt wie Sephoos sie hätte zusammenfahren
lassen. Jemand, der versuchte ihr zu helfen, der sie vorm sicheren
Hungertod bewahrte, den brauchte sie nicht zu fürchten.
    Sie wandte sich an Friedrich Chancell. »Ich habe eine
große Bitte an Sie, Mister Chancell… würde es Ihnen
etwas ausmachen, uns auf dem schnellsten Weg in die Welt zu bringen,
nach der wir uns zurücksehnen?«
    »Nichts lieber als das. Ich muß nur wissen, wohin wir
Sie bringen können?«
    »Der Ort, an den wir beide müssen, kann mit Ihrer
Pyramide sicher nicht angesteuert werden. Es genügt, wenn Sie
uns irgendwo auf der Welt absetzen, wo gerade Nacht herrscht. Wir
werden dann umgehend nach dort gehen, wo man uns bestimmt nicht
erwartet…«
    »Nach Marlos, richtig. Sie sagten es ja«, nickte
Chancell. »Es liegt auf keiner Landkarte der Erde verzeichnet,
wie Rani Mahay mir verraten hat.«
    »Und doch kann man dort prächtig Urlaub machen«,
meinte Carminia. »Sie sollten
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