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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren
Autoren: Dan Shocker
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es mal ausprobieren, wenn Sie nach
einer Serie von Abenteuern die Nase voll haben und sich nach Ruhe
sehnen. Auf Marlos ist es erfreulicher, auszuspannen als hier auf
Arnagk…«
    Chancell lachte leise. In seinen dunklen Augen blitzte der Schalk.
»Ich werde ein gutes Wort bei Sephoos deshalb einlegen. Er hat
einen Narren an Arnagk gefressen, weiß der Teufel, was er hier
so liebt – vielleicht kann ich ihn aber doch nochmal
umstimmen…«
     
    *
     
    Sie mußte unbedingt Rani Mahay sehen und sprechen!
    Mit einem Mal war jede Minute, die noch verstrich, zuviel.
    Carminia Brado und Arson gingen zwischen Chancell und Sephoos
durch die Pyramide. Die Durchlässe und Tore waren alle aufrecht
stehende, spitzwinklige Dreiecke.
    Sie erreichten das Pyramidenzentrum.
    Auch hier schwebte an der Decke ein riesiges Auge, das alles zu
sehen schien.
    Skash hob die skelettierte Rechte. Die Lichtstärke ringsum
veränderte sich.
    Der Übergang von dieser in die andere Welt erfolgte fast
unmerklich.
    Ein dunkles Rot hüllte sie alle ein.
    Carminia spürte ein leichtes Ziehen in den Gliedern. Es
schien ihr, als würde sie sich nach langer, gekauerter Stellung
aufrichten und ihre Glieder dehnen.
    Der Boden unter ihren Füßen wurde durchsichtig. Unter
ihnen lag die Welt.
    Nacht!
    Eine riesige Stadt… Wie beleuchtete Kugeln an einer Schnur
wirkten die Lichter in den Häusern und Straßen.
    Unter ihnen herrschte reger Verkehr. Autoscheinwerfer, rote
Rücklichter… eine einzige Schlange, die sich in steter
Bewegung befand und Richtung Süden wälzte.
    Die Pyramide schwebte genau über einem Highway.
    »Man wird uns sehen«, flüsterte Carminia Brado
unwillkürlich.
    Chancell schüttelte den Kopf. »Nein. Das alles
können wir beruhigt Skash überlassen. Die Pyramide kann in
diesem Zustand und dieser Tiefe sicher von niemand wahrgenommen
werden, während wir umgekehrt alles sehen…«
    »Wo befinden wir uns?«
    »Es handelt sich um eine amerikanische Großstadt. Auf
dem nordamerikanischen Kontinent ist es jetzt kurz vor
Mitternacht…«
    Die Pyramide schwebte lautlos über die Stadt, erreichte die
Peripherie und überquerte einen riesigen Sportplatz. Der
Grasboden jenseits der Umzäunung schien ihnen
entgegenzukommen.
    Die Pyramide ging tiefer. Dann setze sie auf. »Wir sind da,
und Sie können hingehen, wo immer Sie wollen«, sagte
Friedrich Chancell. »Ich habe zuletzt noch eine kleine Bitte an
Sie…«
    »Ich erfülle sie Ihnen gern.«
    »Wir werden eine Zeitlang hier auf Ihre Rückkehr warten.
Ich möchte gern wissen, was aus Ak Nafuur und Rani Mahay
geworden ist…«
    »Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag, Mister Chancell.
Kommen Sie mit…«
    Chancell wechselte einen Blick mit den toten Augen des
Magiers.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Miss Carminia. Gern… nur
eine kurze Stippvisite, um mit Mister Mahay ein paar Worte zu
sprechen. Dann muß ich ganz schnell wieder zurück. Skash
hat ein Experiment vor…«
    Friedrich Chancell führte die Geretteten vom Pyramidenzentrum
weg zum Ausgang, der sich, wie von Geisterhand bewegt,
öffnete.
    Die Nachtluft war kühl und feucht.
    Nach der gleichmäßigen Treibhauswärme auf Arnagk
und der willkommenen Temperatur im Innern der Pyramide war diese
frische Luft, fast unangenehm.
    Carminia Brado zog fröstelnd die Schultern hoch.
    In den nahen Bäumen und Büschen außerhalb des
Sportfeldes bewegte der Wind raschelnd die Blätter.
    Carminia und Arson atmeten tief die kühle, frische Luft in
ihre Lungen.
    »Ein Hauch der Erde. Es ist ein Gefühl, als ob man neu
geboren würde«, flüsterte die hübsche
Brasilianerin. Ihr Blick schweifte über das Sportfeld und die
flachen, dunklen Gebäude, in denen sich um diese Zeit niemand
mehr aufhielt. »Gehen wir…«
    Mit diesen Worten faßte sie instinktiv nach Chancells Hand.
Carminia konzentrierte sich auf die Insel. Im nächsten Moment
verschwamm die Umgebung. Die Umzäunung des Sportfeldes wurde wie
in milchigen Nebel getaucht – dahinter schälten sich
langsam die Umrisse einer anderen Welt hervor.
    Palmen, weißer Strand, blaues Meer… eine paradiesische
Welt. Hinter dem Ufergelände stieg die Landschaft sanft an und
teilte sich auf in weite Ebenen zwischen flachen Hügeln, auf
denen Palmenhaine wuchsen. Zwischen den Hügeln waren Felder
bestellt. Jenseits der Hügel lagen Schuppen und Ställe
für die Tiere, die die Marlos-Bewohner hielten, um von ihnen
oder deren Produkten Milch und Eier zu leben.
    Rustikale Blockhütten standen in
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