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Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren
Autoren: Dan Shocker
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Auge von
›außerhalb‹ des Schiffes niemand mehr etwas
wahrnehmen konnte. Wie von einem Orkan wurde ich in die tiefsten
Regionen einer Welt geworfen, aus der es – wie es mir damals
schien – keine Rückkehr mehr geben konnte. Ich war
überzeugt davon, jeden Augenblick sterben zu müssen. Doch
ich kostete den eigenartigen Zustand, in den ich geraten war, aus.
Ich sah Welten und Landschaften, deren Aussehen und Farbe sich nicht
beschreiben lassen und die ich nie in meinem Leben vergessen
werde…
    Ich starb nicht, wie Sie sehen…«, er lächelte
gedankenversunken, als er das sagte. »Ich kam nochmal davon. Das
›Wrack der namenlosen Götter‹ brachte mich in die
tiefste Not, aber auch zum höchsten Glück und
Erkenntnisstand, den Sie sich denken können.
    Die Skelette an Bord – ich hatte sie bisher nicht
erwähnt – waren die Reste der Besatzung, die einst,
unbewußt oder gezielt, in unsere Welt verschlagen wurden. Der
Form des Knochenbaus nach zu urteilen hatte die Besatzung des
Schiffes entfernt Ähnlichkeit mit überdimensionalen
Seepferdchen… Aber das ist nur eine Vermutung von mir. Auch
Skash kann dies nicht mehr bestätigen. Die Erinnerung an diese
Tage fehlt ihm. Außer den Skeletten der Besatzungsmitglieder
gab es ein einzelnes, das an dem zuvor erwähnten Mast auf Deck
angekettet war. Es fiel dadurch auf, daß es sehr
menschenähnlich war bis auf das Flügelpaar, dessen Knochen
zwischen den Schultern des Angeketteten herausragten. Und zwar
dadurch, daß das geflügelte Skelett einen leuchtend
orangefarbenen Umhang trug, der mit unzähligen magischen Zeichen
bedeckt war. Das war Skash, wie sich wenig später herausstellte.
Sein Geist hat – infolge des magischen Umhangs – die
Jahrtausende überstanden, hat das Skelett neu belebt und ihn in
die Lage versetzt, sich wieder frei zu bewegen und die Ketten
abzustreifen…«
    »Und weshalb hatte man ihn in Ketten gelegt?«
    »Man hielt ihn als Gefangenen, von dem man sich
Aufklärung und Hinweise und Hilfe gegen den Feind erhoffte. Es
war so, daß Skash, der Magier, alles über jenes Volk
wußte, gegen das die anderen kämpften. Mit dem Volk war er
verbündet, ihm entstammte er. Nun sollte er durch seine
Fähigkeiten seine eigene Rasse verraten. Er tat es nicht, trotz
aller Fron, die man ihm antat. Er hat die Jahrtausende
überdauert, seine Widersacher sind längst dahingegangen.
Nun sinnt er auf Rache gegen jene, die das Verderben angezettelt
haben und sucht gleichzeitig Überlebende jener Rasse, zu der er
gehört. – Durch das Aktivieren des Mechanismus’ in dem
Schiff ist eine völlig neue Situation entstanden, denn
ursprünglich war es so, daß Skash seine Widersache in den.
Dschungel und an eine bestimmte Stelle verbannt hatte. Die
Nebenwirkungen ließen sich nicht mehr unter Kontrolle bringen.
Er nahm sie in Kauf und wurde selbst in jene Welt verbannt, in der
ich schließlich das Wrack entdeckte. Ich machte also die
Bekanntschaft des geflügelten Skelett-Magiers. Nach einem Irrweg
durch viele Welten und Landschaften erreichten wir schließlich
einen Ort, wo seine Pyramide noch stand – und in ihr befinden
wir uns jetzt…«
    Mit diesen Worten machte Friedrich Chancell eine umfassende
Handbewegung.
    »Die Pyramide – das ist das magische Zentrum, in dem
Skash zu Hause ist«, fuhr er fort, als Carminia ihn noch immer
fragend ansah. »Und mit der Pyramide kann er die Schranken
zwischen den Welten des Großen und Kleinen
überwinden.«
    »Ich verstehe«, murmelte die Brasilianerin. »Jetzt
begreife ich auch, wieso Sie uns gefunden haben. Es ist ein Zufall,
daß Sie nach Arnagk kamen. Oder ist Arnagk ein Ort, der im
Leben Skashs eine besondere Rolle spielt?«
    »Nicht direkt. Zumindest hat Arnagk nichts mit dem
Kampfgeschehen zu tun, von dem ich vorhin berichtet habe. Arnagk ist
gewissermaßen für ihn eine Fluchtwelt. Hier ist er sicher,
hierher können weder Geister noch Dämonen folgen. Arnagk
ist eine reine Welt – selbst im dämonenverseuchten
Mikrokosmos, der voll und ganz unter der unbarmherzigen Herrschaft
Shab-Sodds steht. Von hier aus versucht Skash, seine Fäden zu
spinnen. Bei einem Abstecher haben wir Sie beide gefunden – wie
seinerzeit jenen alten Mann und dann den Inder, von dem ich
weiß, auf welche Weise Sie in den Mikrokosmos verschlagen
wurden und welche Mission Sie und Ihre Begleiter sich vorgenommen
hatten…«
    Carminia schluckte. »Der alte Mann – das war Ak Nafuur
–, der Inder – Rani Mahay!« stieß sie
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