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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada
Autoren: Dan Shocker
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und schnellten vollends hinaus.
    Wie der Geist aus der Flasche entwickelten sich die Dienenden der
grauen Riesen und waren jetzt so groß wie Baktar. Geisterhafte
Gestalten füllten das Innere des Wohnwagens. Sie sahen aus wie
Feen und waren völlig nackt und unterschiedlich in ihrer
Farbe.
    Baktar atmete tief und ruhig und hatte im Gegensatz zu Rani Mahay
die Augen geschlossen.
    »Denken Sie an Ihr Reiseziel... und halten Sie die Augen
zu«, murmelte der Zigeuner konzentriert.
    Es fiel dem Inder schwer, die Lider nicht zu öffnen. Die
Neugier reizte ihn, zu gern hätte er gewußt, was sich um
ihn herum abspielte.
    Doch er blieb eisern und zwang sich, nicht hinzusehen. Blindes
Vertrauen – im wahrsten Sinn des Wortes – war notwendig, um
den Erfolg nicht vollends in Frage zu stellen.
    »Sie dürfen die Augen erst öffnen, wenn Sie das
Gefühl des Schwebens haben, wenn Sie glauben zu fliegen wie ein
Vogel und frei und ungebunden zu sein…«
    Das Gefühl aber hatte er noch nicht.
    Im Gegenteil! Er meinte, Zentnergewichte würden auf seinen
Schultern lasten.
    Er hörte Atmen.
    War er es selbst?
    Es war laut und deutlich zu hören, kraftvoll und tief. Es kam
aus dem angrenzenden, großen Wohnwagen.
    ›Ramos‹?!
    Er mußte es sein! So lange und tief konnte kein Mensch
atmen.
    Rani mußte an sich halten, um die Augen nicht zu öffnen
oder den Kopf zu drehen. Baktar hatte ihn gewarnt, sich durch nichts
ablenken zu lassen. Wie schwer dies sein konnte, wurde ihm jetzt
richtig bewußt.
    »Denken Sie an Ihr Ziel«, drang Baktars Stimme wie aus
weiter Ferne an sein Ohr.
    Zoor… hämmerte es in Mahays Bewußtsein… ich
muß nach Zoor… zu Carminia… Arson… zu meinem
Freund Björn… und möglicherweise zu Ak Nafuur, der
nach ›drüben‹ wollte… tragt mich in die Nähe
dieser Menschen, die ich liebe, die meine Hilfe brauchen!
    »Leben Sie wohl! Ich wünsche Ihnen alles
Glück… die guten Geister und ›Ramos’‹ Wille
werden Sie begleiten… ich hoffe, Sie werden diejenigen finden,
die Sie suchen…«
    Baktars Stimme war kaum noch zu vernehmen.
    Stärker als zuvor fühlte Rani sich veranlaßt, die
Augen zu öffnen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Seine Lider zuckten… er biß die Zähne
zusammen… nur nicht nachsehen! Nicht irritieren Jassen,
fieberten seine Gedanken.
    Da ging ein Ruck durch seinen Körper, als würde er von
einem Katapult geschleudert.
    Sein Körper war schwer, als würde Blei statt Blut durch
die Adern fließen. Sein Nacken schmerzte, und das Unbehagen
setzte sich bis in den Rücken hinunter fort.
    »Halten Sie durch… nicht aufgeben… begehen Sie
keinen Fehler…«, wehte die verklingende Ermahnung Baktars
ihm nach.
    Zoor… Zoor… ich darf an nichts anderes denken,
bemühte sich Rani verzweifelt.
    »Leben Sie wohl… ich wünsche Ihnen vollen
Erfolg… es sieht gut aus… ›Ramos‹ scheint zu
begreifen, worum es geht… er ist halbwach, spricht auf geistigem
Weg mit den Dienern, die auch für Sie da sind… Ich
würde mich freuen, wenn Sie die Menschen, die Sie suchen,
wohlbehalten und unversehrt wiederfinden würden… und auch
zurückkehren könnten in diese Welt, die Ihre Heimat ist,
daß nichts und niemand Sie festhalten kann…«
    Die Stimme verhallte. Die nachfolgenden Worte Baktars erreichten
Mahay schon nicht mehr.
    Das Gefühl der Schwere verging und wich einem des Schwebens,
der Leichtigkeit…
    Er schlug die Augen auf und wartete keine Sekunde länger.
    Er glaubte zu träumen.
    Er fand sich wieder inmitten der feenhaften, zarten
Geistergeschöpfe, die ihn in den Farben Rot, Grün, Orange,
Violett, Gelb und Blau umgaben.
    Er schwebte, lag längs in der Luft und sah in die zarten,
klar erkennbaren Gesichter.
    Er war nicht mehr in Baktars Wohnwagen!
    Er hatte die Welt verlassen und durcheilte in sanftem Flug eine
Sphäre, die er nicht beschreiben konnte.
    Er fühlte sich, als wäre er in Watte eingepackt. Eine
Bewegung war nicht zu spüren, und doch wußte er, daß
sein Zustand nicht mehr konstant war. Er meinte, sich langsam
aufzulösen und Teil zu werden jener schimmernden Farbenmenschen,
die ihn trugen und an ihm hingen wie die Kletten.
    Er hatte kein Gefühl mehr für Raum und Zeit. Es gab
beides nicht mehr.
    Sein Körper war umschlossen von gewaltigen Farbenspielen, so
daß er sich vorkam wie in einer schillernden Seifenblase, die
regungslos in einem unfaßbaren Universum hing.
    Mahay ließ seine Blicke in die Umgebung schweifen, in der
Hoffnung, doch mal mehr
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