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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada
Autoren: Dan Shocker
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Waffe, im Moment nicht größer als eine
Männerhand, stammte von einer der zahlreichen Welten, auf denen
Hellmark und er schon gekämpft und sich tapfer geschlagen
hatten. In dem Waffenarsenal, das durch ihre Kontakte mit Feinden
inzwischen auf der Insel Marlos notgedrungen entstanden war, hatte
Rani auch diesen kostbaren Dolch entdeckt, der ihm für seine
Zwecke geeignet schien.
    Nur mit einem Dolch bewaffnet aufzubrechen, wäre purer
Leichtsinn gewesen. Rani hatte an Hellmarks Seite gelernt, mit dem
Schwert umzugehen, es zu gebrauchen. Was aussah wie ein Dolch, war in
Wirklichkeit ein Schwert, blank und zart wie ein Degen, teleskopartig
ausfahrbar. Wie eine Feder lag es in der Hand, und Mahay vertraute
auf die Stärke des Stahls, wenn es darauf ankommen sollte,
daß er sein Leben verteidigen mußte.
    »Björn? Bjööörrrnnn?« Laut hallte
seine Stimme über die unwirkliche Landschaft.
    Es erfolgte jedoch keine Antwort.
    Auf seinem Weg zum Horizont wich der Inder den großen
Löchern aus. Die ganze Oberfläche der Welt, auf der er
angekommen war, war durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Einige Löcher hatten einen Durchmesser von nur wenigen
Zentimetern, andere waren wahrhaftig Krater, in denen ein Mensch
verschwinden konnte, wenn er nicht aufpaßte.
    Mahay kam es vor, als hätten die dienenden Geister der grauen
Riesen ihn auf einen fernen Mond versetzt.
    Da öffnete sich der Boden unter ihm!
    Mahay warf sich noch instinktiv nach vorn, um nicht in das Loch zu
stürzen, das wie durch Zauberei plötzlich unter seinen
Füßen entstanden war.
    Zu spät!
    Vielleicht hätte er es aus eigener Kraft geschafft. Aber da
war etwas, jemand, der nachhalf.
    Zwei Hände umklammerte wie eiserne Ringe seine
Fußgelenke und rissen ihn mit einem einzigen, kraftvollen Ruck
in die Tiefe.
    Der Inder verschwand in der Öffnung, die sich wie ein Maul
schnell und hermetisch über ihm schloß.
     
    *
     
    Er glaubte nicht, was seine Augen sahen.
    Der Mann, den er Unendlichkeiten, Ewigkeiten entfernt glaubte, war
wieder auf der Erde? Der Mann, dem er mit ›Ramos‹ und den
dienenden Geistern zu helfen versucht hatte, war zum Mörder
geworden?!
    Diese und zahllose andere Gedanken strömten blitzschnell
durch sein Hirn.
    Baktar sprang in ohnmächtiger Wut und voller Entsetzen auf
die Beine und vergaß alle Vorsicht.
    »Mörder!« schrie er wie von Sinnen, warf sich nach
vorn auf das zerstörte Fenster und streckte blitzschnell die
Arme aus, um in das weggeduckte Gesicht zu schlagen.
    Er vergaß in diesen Sekunden völlig die tödliche
Gefahr für sich selbst. Ein einziger Schuß genügte,
um auch ihn zu fällen.
    Doch daran hatte dieser Ak Nafuur offensichtlich kein Interesse.
Hätte er es beabsichtigt, wäre es ihm bereits vorhin ein
leichtes gewesen, zuerst auf ihn zu schießen…
    Baktar griff ins Leere.
    Der Mordschütze ergriff die Flucht.
    Mit langen Sätzen hastete er in die Dunkelheit zwischen den
Wohnwagen. Nur eine Steinwurfseite von Baktars Standort entfernt
befanden sich die Käfige der Raubkatzen. Aufgeregtes Fauchen und
heiseres Brüllen von dort klang durch die Nacht. Aus dem Zelt
ertönten Lachen und Klatschen. Dort hatte die zweite Vorstellung
des Tages gerade begonnen.
    Baktar warf sich herum und stürzte aus dem Wagen. Der
Zigeuner nahm die Verfolgung auf und sah den Schatten des
Mörders hinter den dicht stehenden Wohnwagen verschwinden.
    In Baktars unmittelbarer Nachbarschaft wurde eine Tür
aufgerissen.
    Eine strohblonde Artistin, nur mit einem knapp sitzenden
Flitter-BH und einem nicht minder knappen Slip bekleidet, erschien
auf der Schwelle.
    »Hey, Baktar?!« sagte die Kollegin verwundert. »Was
ist denn los? Hat es bei dir drüben eben nicht geknallt? Hat
sich angehört, als ob jemand Schüsse abgefeuert
hätte…«
    Der Angesprochene blieb stehen. »Nein, nein, es ist
nichts«, sagte er schnell und aufgeregt. »Da ist so ein.
Kerl gewesen, der hat mir das Fenster eingeschlagen.«
    »Das ist ja unerhört!«
    Die Artistin kam die Stufen herab, wollte ein Gespräch
anknüpfen und war neugierig.
    »Wer war der Kerl? Warum hat er das getan?«
    Baktar zuckte die Achseln. »Keine Ahnung… ich bin ihm
gleich nachgelaufen, aber er ist mir entkommen…«
    Es hatte in der Tat keinen Sinn, die Verfolgung fortzusetzen,
obwohl es das einzig Richtige gewesen wäre. Aber etwas anderes
war für Baktar wichtiger.
    Er mußte sich um ›Ramos‹ kümmern, und keiner
seiner Kollegen durfte herausfinden, was es mit dem grauen Riesen
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