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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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zähe, schwarze Brei war während der Überfahrt
merklich höher geworden. Nur noch eine Handbreit trennte ihn vom
Bootsrand!
    Unwillkürlich ging Hellmarks Blick auf den Boden. Nein, da
gab es kein Leck, durch das die ätzende, verderbliche
Flüssigkeit ins Bootesinnere hätte dringen können.
    Und doch sank das Boot weiter in die Tiefe. Dann war das
tödliche Wasser nur noch drei Finger breit vom Rand entfernt,
wenig später nur noch zwei…
    Unsichtbare Hände schienen den Nachen in die Tiefe zu
ziehen!
    Da gab es für Björn keine Alternative mehr. Er war
bereit, sich im offenen Kampf Nh’or Thruu zu stellen, aber
kampflos wollte er dem wahnsinnigen Dämon das Feld nicht
überlassen.
    Leichtes Spiel sollte er nicht haben.
    Björn konzentrierte sich auf Macabros. Er brauchte seinen
Zweitkörper mehr denn je, um dem sicheren Tod zu entgehen. Nur
mit Macabros konnten sie noch der Misere entkommen.
    Macabros entstand.
    Doch was war das? Die Gestalt war halb durchsichtig und nahm keine
scharfen Konturen an.
    Wie ein Schemen verging Hellmarks Zweitkörper.
    Björn versuchte es ein zweites Mal.
    Diesmal – ohne Erfolg.
    Er stöhnte leise. Er war nicht imstande, seinen
Doppelkörper entstehen zu lassen!
    Voller Entsetzen starrten die drei Menschen auf den ersten
großen Tropfen, der dick und schwer über den Bootsrand
rollte…
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später schon wimmelte es von
Polizisten.
    Die beiden Beamten hatten Verstärkung angefordert.
Hauptwachtmeister Künzl war mit von der Partie. Der
großgewachsene Mann war Leiter der Mordkommission. Mit seinen
Begleitern begann er sofort mit der Spurensicherung und der
Durchsuchung des ganzen Hauses. Dann führte er ein erstes,
ausführliches Gespräch mit Jean Rogg.
    »Da muß jemand sein«, beharrte der Einbrecher auf
seinem Standpunkt.
    »Wir haben jeden Winkel des Hauses unter die Lupe
genommen«, erwiderte Künzl.
    »Dann haben Ihre Leute eben nicht genau nachgesehen«,
sagte Rogg wütend.
    »Erzählen Sie uns doch mal den Hergang, Rogg«,
unternahm Künzl aus dieser Richtung einen Vorstoß, ohne
auf die letzten Worte seines Gegenüber einzugehen.
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen… Ich war
gerade dabei, die ersten Sachen zusammenzupacken, als ich ein
Geräusch hörte. Ich wirbelte herum – und sah in der
Dunkelheit des Raumes einen Mann vor mir. Noch ehe ich etwas
unternehmen konnte, brach er plötzlich zusammen. Als ich den
Lichtstrahl meiner Taschenlampe auf ihn richtete, sah ich die
Bescherung. Jemand hatte ihm den Schädel eingeschlagen… Das
ist alles.«
    »Hm, uns genügt das aber nicht, Rogg. Sie bleiben also
bei Ihrer Behauptung, daß Sie den Mann überhaupt nicht
berührten.«
    »Ich schwör’s Ihnen.«
    »Auf Schwüre Ihrerseits bin ich nicht versessen«,
winkte Künzl ab. »Bisher sind wir von Ihnen gewohnt,
daß zwei von drei Worten gelogen sind. Daran wird sich seit
Ihrer letzten Bekanntschaft mit meinen Kollegen von der Abteilung
Betrug und Diebstahl nicht viel geändert haben. Sie waren also
gerade dabei, einen Kerzenständer zu kassieren, als Sie das
Geräusch hörten?«
    Roggs Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Wie kommen Sie
denn darauf? Was für einen Kerzenständer?«
    »Den wir neben dem Toten gefunden haben und der eindeutig die
Tatwaffe ist.«
    »Ich habe keinen Kerzenständer in der Hand gehabt. Ich
rollte gerade einen Teppich zusammen.«
    »Erzählen Sie uns keine Märchen, Rogg. Außer
Ihnen war niemand im Haus. Der Besitzer hat Sie überrascht.
Damit hatten Sie nicht gerechnet. Sie haben im Affekt gehandelt. Es
ging al les so schnell, daß Sie erst nachher begriffen, was Sie
taten…«
    »Ich habe nichts getan!«
    »Man hat sogar einen Schrei gehört Ihr Kumpan hat es uns
bestätigt. Auch der Streifenbeamte, der gleich in das Haus lief,
hat den Schrei vernommen. Es war Ihre Stimme gewesen…«
    Rogg zuckte die Achseln. »Möglich… ich hab’
wahrscheinlich gar nicht gemerkt, daß ich geschrien
habe…«
    »Und Sie haben auch nicht gemerkt, als Sie
zuschlugen…«
    »Das ist eine Unterstellung! Mord ist bei mir nicht
drin!«
    »Vielleicht nicht vorsätzlich, Rogg. Aber die Situation
hat Sie zum Mörder gemacht. Der Richter wird ein Einsehen haben.
Machen Sie uns die Arbeit nicht zusätzlich
schwer…«
    »Wie oft soll ich noch sagen, daß es nicht so gewesen
ist?« Jean Rogg wurde zusehends nervöser. Die Art, wie
Künzl vorging, hatte schon oft Wirkung gezeigt. Doch in diesem
Fall nicht, Rogg blieb stur. »Ich weiß
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