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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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wirkte
massig und erdrückend, kam aber mit einer Leichtigkeit herab,
als hätte sie überhaupt kein Gewicht.
    Dies alles spielte sich lautlos ab, und der Kriminalbeamte
beobachtete den Vorgang mit angehaltenem Atem und pochendem
Herzen.
    Jetzt schwebte das Objekt nur noch einen knappen Meter über
dem Boden. Lautlos und unendlich langsam, als ob sich das Ganze in
Zeitlupe abspielte, öffnete sich die Pyramide von der Mitte her.
Es schien, als würde sie nach der Seite des Beobachters hin
aufgeklappt.
    Aus der schwarzen Tiefe glitt ein riesiges Auge direkt auf
Künzl zu…
     
    *
     
    Der Mann war außerstande, sich aus dem Bann zu
lösen.
    Er starrte auf das Auge, und es schien ihm, als würde er in
der Iris, die in allen Regenbogenfarben schillerte, in den Abgrund
eines unendlichen Kosmos’ sehen.
    Jetzt war das Auge über ihm…
    Künzl duckte sich instinktiv. Noch während das
Riesenauge über ihn glitt, wurde es durchscheinend und
löste sich in flüchtigen Nebel auf.
    Ebenso vollzog es sich mit der Pyramide und den erschreckten
Menschen. Im Laufen verschwanden sie im Nichts.
    Nur vier oder fünf Sekunden hatte die Erscheinung
gedauert.
    Künzl schluckte. Er schloß die Augen und öffnete
sie zitternd. Alles war wieder so wie zuvor.
    Was hatte das zu bedeuten? Wieso hatte er Halluzinationen?
    Oder war es gar kein Trugbild gewesen, sondern Wirklichkeit?
    Es wurde ihm nicht bewußt, daß er sich in Bewegung
setzte. Er stolperte über den Feldrand. Die Schollen knirschten
unter seinen Füßen.
    Er glaubte, nur noch wenige Schritte von der Stelle entfernt zu
sein, an der er die Erscheinung wahrgenommen hatte.
    Mit der Taschenlampe suchte er den Boden ab. Keine Spuren, keine
Eindrücke.
    Da begann die Luft um ihn plötzlich erneut zu flimmern.
    Künzl riß seinen Kopf herum.
    Die Pyramide! Sie kam erneut und war genau über ihm.
    Die ihm zugewandte Seite war noch immer weit geöffnet. Ein
kurzer, heller Schein war zu erkennen, der sein Gesicht aus dem
Schatten riß.
    Die Luft ringsum war seltsam aufgeladen, die Temperatur stieg
spürbar an.
    Nur eine Armweite entfernt setzte das geheimnisvolle Objekt auf.
Kein Geräusch entstand, der Boden vibrierte nicht.
    Unwillkürlich wurde der Kriminalist an gewisse Beobachtungen
erinnert, die Leute bei angeblichen UFO-Sichtungen gemacht
hatten.
    Von einem pyramidenförmigen UFO aber war noch nie die Rede
gewesen. Das war etwas absolut Neues…
    Künzl fühlte Angst, Verwirrung und Ratlosigkeit in sich
aufsteigen.
    Auf der einen Seite wurde er angetrieben, davonzulaufen,
andererseits reizte es ihn, herauszufinden, was hier los
war…
    Groß und dunkle gähnte die Öffnung der Pyramide
ihn an.
    »Kommen Sie«, sagte da die Stimme aus der Finsternis.
Wie unter einer eiskalten Dusche zuckte Künzl zusammen.
»Kommen Sie ruhig herein…« Eine schattenhafte Gestalt
bewegte sich in der dreieckigen Öffnung. Der Mensch, der dort
erschien, war nicht größer als der Kriminalist. Künzl
fiel ein Stein vom Herzen.
    In der Rechten hielt er noch immer die eingeschaltete
Taschenlampe. Mechanisch hob er die Hand. Der Lichtstrahl wanderte
über das gräuliche Gestein und blieb an dem Fremden
hängen, der dort stand.
    Dem Mann aus Basel fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    Bei dem geheimnisvollen Besucher aus der Pyramide – handelte
es sich um den Mann der vor etwa fünf Minuten als Ermordeter in
einem Zinksarg abtransportiert worden war!
     
    *
     
    Mit einem Aufschrei sprang Carminia zur Seite. Obwohl dies eine
ziemlich heftige Bewegung war, wirkte sie sich auf die Lage des
Bootes in dem schweren See kaum aus.
    Langsam rollte der große Tropfen über den Bootsrand und
war noch etwa zwanzig Zentimeter vom Boden entfernt. Wenn die
Flüssigkeit sie berührte – das war ihnen inzwischen
klar geworden – würde nichts mehr von ihnen übrig
bleiben.
    Ihre Körper würden sich auflösen in der
ätzenden Brühe.
    Hellmark konzentrierte sich mit aller Kraft auf seine
Fähigkeit. Sie versagte vollends.
    »Es geht nicht«, stieß er erregt hervor. »Ich
bin nicht dazu imstande…«
    »Es wird dir nie mehr gelingen!« reagierte da eine
kalte, spöttische Stimme, die er schon mal in der Mikroweit
vernommen hatte.
    Nh’or Thruu!
    »Ein einziges Mal hatte ich Kontakt mit dir – und das
hat genügt«, fuhr die Stimme des Unsichtbaren fort. Sie kam
aus den fluoreszierenden Fensterlöchern der Zyklopenburg.
»Macabros ist ausgelöscht – für immer!«
    Ak Nafuurs Prophezeiung erfüllte sich!
    Er hatte
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