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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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Macabros, daß
sich niemand mehr hinter dem gutgetarnten Blätterdach aufhielt,
das Carminia und Pepe als Schutz gedient hatte.
    Dafür registrierte er etwas anderes. Mitten in der Lichtung
gab es eine quadratische Öffnung, die so exakt ausgespart war,
als hätte hier, mit Moos und Gras bewachsen, eine Platte
gelegen, die nur jemand abgehoben hätte.
    Der Boden rund um die Schachtöffnung war zertrampelt.
    Aufmerksam blickte Macabros in die Runde. Nacht und Stille. Es war
unheimlich still… Wie es die sprichwörtliche Ruhe vor einem
großen Sturm gab, gab es auch jene nach einem großen
Sturm. Hier war etwas geschehen, wovon er noch nichts
wußte.
    Fahl leuchtete es aus dem Dunkel des Schachts.
    Es waren – Skelette. Unzählige…
    Was Macabros hörte, sah und fühlte, wurde zum
Bewußtseinsinhalt des Originalkörpers Hunderte von Meilen
entfernt.
    Björn Hellmark erschrak.
    Unter den zahllosen Skeletten, die die engen, steil nach unten
führenden Stufen’ bedeckten – befanden sich darunter
auch etwa die von Carminia und Pepe?
    Eine eisige Klauenhand schien sich in Björns Herz zu
krallen.
    Macabros stieg sofort in den gespenstischen Schacht, um
herauszufinden, was es mit ihm wohl auf sich hätte…
     
    *
     
    In der trutzigen Mauer, die jeder Burg alle Ehre gemacht
hätte, gab es mehrere Durchlässe und Tore.
    Diese Tore waren geöffnet. Keines verschlossen oder
verriegelt.
    Aus allernächster Nähe sahen Hellmark und Mahay,
daß die Mauer aus nackten, grob behauenen Felssteinen bestand,
die mit porösem Mörtel zusammengehalten wurden.
    Die Stadt lag weit vom Ufer entfernt, dennoch konnte man das
Geräusch des gegen die felsige Bucht donnernden Wassers und das
Säuseln des Windes vernehmen.
    Irgendwo in der Ferne, wo sich die gewaltigen, dunklen Wolken von
Xantilon fortsetzten über den Pazifik, lagen nun mit
Gewißheit Schiffe der US-Navy und wahrscheinlich auch das eine
oder andere Forschungsschiff mit Sonderbeauftragten der
amerikanischen Regierung, um die Vorgänge in diesem Teil der
Welt zu klären.
    Die beiden Freunde waren einzige, gespannte Aufmerksamkeit.
    Was gab es hinter den schwarzen Mauern? Was war das für eine
Stadt, die in der Vergangenheit der großen Insel eines
großen Volkes so eine besondere Rolle gespielt hatte?
    Whiss auf Mahays Schultern wurde unruhig. Er spreizte Arme und
Flügel, zog dann ein Bein an und streckte es weit von sich, als
müsse er sich recken und strecken, um seine Glieder einzeln zu
ordnen.
    Nervös blickte das koboldartige Vogelwesen in die Runde. Mit
beinahe menschlich anmutender Geste tastete er dann nach den
winzigen, gummiartigen Noppen, die seinen sonst kahlen Schädel
bedeckten.
    Es war, als ob er sie einzeln zähle, um festzustellen, ob sie
auch noch alle vorhanden seien.
    Björn und Rani blieben dicht beisammen. Die Durchlässe
und Tore waren hoch genug, daß sie beide aufrecht
hindurchschreiten konnten.
    Die Düsternis, die seltsame Ruhe und die Massigkeit der
Häuser und Mauern – dies alles zusammengenommen bildete
eine geheimnisvolle, gespenstische Atmosphäre.
    Das Mauerwerk war fast drei Meter dick. Die beiden Freunde kamen
sich vor, als ob sie durch einen Stollen gingen.
    Björn warf einen Blick um die Mauer. Vor ihm breiteten sich
keine richtigen Straßen aus. Es war mehr ein gewaltiger
Innenhof, wie der einer kolossalen Burg, und erst von hier hinten war
zu erkennen, daß alle Gebäude aneinander gebaut oder durch
Zwischenbauten miteinander verbunden waren.
    Diese Stadt war zu einer gewaltigen Burg geworden. Düster und
uneinnehmbar. Die Außenwände der Häuser waren glatt
und schwarz wie der felsige Boden und die Mauer.
    Ein geradezu grotesk-bizarres Bild stellten die Säulen dar,
die wie Stalagmiten aus dem Boden wuchsen und – ohne eine
besondere Ordnung zu bilden – überall auf den Plätzen
und im Innenhof herumstanden.
    Dieser Bezirk war nicht nur Burg, er war gleichzeitig auch Tempel
unter offenem Himmel…
    Irritiert blickten sich Rani und Björn um. So etwas
Ähnliches hatten sie noch nie gesehen.
    Vorsichtig näherten sie sich dem ersten Hauseingang. Auch
hier stand die Tür offen. Alle Räume des Gebäudes
waren leer.
    Die Zimmer erinnerten an schmale, schlauchförmige Säle,
deren Decken ebenfalls von schlanken, schmalen Säulen
gestützt wurden. Befand man sich erst in einem Raum eines
Hauses, konnte man von hier aus alle anderen Nachbargebäude
betreten. Dies war ein regelrechtes Labyrinth von Gängen,
Türen, Räumen, Sälen und
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