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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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durch die Luft zuckten und das Boot und die
Menschen umschlangen.
    Die etwas weniger als armdicken Lianen legten sich klebrig um die
Körper. Die beiden völlig Entkräfteten waren
außerstande, sich zur Wehr zu setzen. Im Nu wurden sie Opfer
dieses unheimlichen, wie von selbständigem Leben erfüllten
Planktons.
    Das kleine Rettungsboot wurde herumgerissen, kenterte, und die
beiden Menschen wurden – umschlungen von zahlreichen, klebrigen
Lianen – in die Tiefe des Ozeans gezogen.
    Die Menschen in dem Rettungsboot, die Ted Morton aufgenommen
hatten, waren wie erstarrt.
    Daraus lösten sie sich erst, als es zu spät war.
    Zischend und fauchend jagten die Planktonfäden aus dem Meer,
legten sich über die Bootswand und klatschten in die Gesichter
der entsetzten Schiffbrüchigen.
    An einem langen Tentakel glaubte Morton ein faustgroßes Auge
zu sehen, das in das grüne, klebrige Gewebe gewachsen war.
    Dann sah der Reporter überhaupt nichts mehr.
    Etwas Schmieriges legte sich über seine Augen, umschlang
seinen Kopf, und Morton riß die Arme noch empor, um dem
gürtelartigen Zugriff zu entgehen.
    Blitzschnell zuckten weitere klebrige Planktonschlangen aus der
Tiefe und wickelten sich um seinen Körper, so daß er im
nächsten Moment aussah wie eine akkurat verschnürte
Mumie.
    Ted Morton wurde aus dem Boot gerissen und in die Tiefe
gezerrt.
     
    *
     
    Björn Hellmark alias Macabros und Rani Mahay, die beiden
unzertrennlichen Freunde, hatten ihren Plan genau abgesprochen.
    Ihre Zeit war jener Teil der wieder aufgetauchten Insel Xantilon
sowie das geheimnisvolle Eiland Kh’or Shan, von dem man nur ein
winziges Stück in der dritten Dimension wahrnehmen konnte. Der
größte Teil dieser unfaßbaren und unheimlichen Welt
lag in einer andren Dimension, verborgen hinter den Schleiern, die
keiner von der anderen Seite mehr durchbrechen konnte.
    Daß es Hellmark dennoch gelungen war, wieder in die dritte
Dimension zurückzukehren, brachte er mit dem Auftauchen
Xantilons in Verbindung.
    Seit jeher hatte es in der fernen Vergangenheit eine
geheimnisvolle Verbindung zwischen Kh’or Shan, dem Land der
Feuerbestien, und Xantilon gegeben. Durch sein eigenes Erlebnis auf
dem geheimnisumwitterten Eiland war Hellmark klargeworden, warum
einst dort so viele Menschen verlorengingen. Wer mal den
Dimensionsvorhang passierte, konnte den Weg nicht mehr
zurückgehen.
    Daß er dennoch einer tödlichen Gefahr entronnen war,
schien mit besonderen Gesetzen zusammenzuhängen, die auch in
jenem Teil Xantilons einst herrschten, ehe die Schwarzen Priester
dort die Macht  übernahmen.
    Und nur dieser Bezirk war wieder aufgetaucht. So hatte es Sequus,
der König der Ursen, ihn wissen lassen. Sequus’ Ziel war es
gewesen, ihn zu töten. An eine schwimmende Säule gefesselt,
war er inmitten glutflüssiger Lava und des wild zischenden und
schäumenden Meeres herausgetragen worden aus der Bucht, von der
aus der Herr der Ursen, der selbst ein Dämon war, das
unheimliche Ereignis bis zuletzt beobachten konnte.
    Bis zuletzt?
    Gerade diese Frage beschäftigte Hellmark besonders.
    Die Begegnung mit der rätselhaften Soomyana, die sich
schließlich aufgelöst hatte wie ein Nebelstreif unter der
Sonne, war eigentlich der Grundstein zu seiner eigenen Befreiung
gewesen. Mit aller Kraft hatte er seinen Doppelkörper entstehen
lassen und war nach Marlos zurückgekehrt, wo er auf Rani Mahay
stieß, der gleich ihm ein schwieriges, gefahrvolles Abenteuer
hinter sich hatte.
    Der Zusammenstoß mit Sequus und seinen Ursen hatte ein
gewisses Ungleichgewicht zugunsten Hellmarks herbeigeführt. Bei
der letzten Auseinandersetzung mit den Feinden aus der anderen
Dimension hatte er sein Schwert eingebüßt. Das Schwert des
»Toten Gottes« war im Tempel des Sequus
zurückgeblieben.
    Hellmark mußte es unter allen Umständen wieder in
seinen Besitz bringen. Und nicht nur das! Im Tempel des Sequus gab es
einen Thron, mit dem es seine besondere Bewandtnis hatte. An ihm
hatte es sieben Siegel gegeben – von denen in der Zwischenzeit
drei erbrochen worden waren. Mit dem Bruch dieser Siegel war eine
neue Gefahr akut geworden, von der er bisher nichts wußte.
    Die Siegel gaben die körper- und seelenlosen Schwarzen Reiter
der rätselhaften Apokalypta frei.
    Wenn alle sieben Siegel erbrochen waren – so hatte er in
Erfahrung gebracht – würde Molochos, der
Dämonenfürst, zurückkehren.
    Molochos… ein dunkler, geheimnisvoller Name für eine
nicht minder dunkle,
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