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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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appetitlich nach
Gegrilltem.
    Mitten in der Runde saß Pepe, Björn Hellmarks
Adoptivsohn.
    Der schwarzgelockte, sympathische Mexikanerjunge war in einem
abseits gelegenen, mexikanischen Dorf in den Urwäldern Yukatans
groß geworden. Schon früh hatte er sich gegen falsche
Behauptungen und Verfolgungen zur Wehr setzen müssen, die ihn
schließlich zum Ausgestoßenen machten. Halb verwildert
hatte Björn Hellmark diesen Jungen in einem von Dschungel
überwachsenen Flugzeugwrack entdeckt und schließlich sein
Vertrauen gewonnen.
    Er kümmerte sich um die Bildung und Erziehung des Jungen. Als
es ihm noch auf Grund seiner gesellschaftlichen Stellung möglich
gewesen war, hatte Pepe bei den besten Lehrern in der Schweiz
Unterricht genommen. Pepe erwies sich als klug und aufgeweckt. Er
lernte schnell und viel. Er beherrschte mehrere Sprachen und war auch
handwerklich geschickt. Beim Bau der Unterkünfte auf Marlos und
dem Bestellen der Felder hatte er sich als hervorragende Hilfe
erwiesen.
    Der braunhäutige Junge war wegen seiner parapsychologischen
Anlagen aus dem Eingeborenendorf vertrieben worden. In Pepes
Gegenwart gab es stets merkwürdige Ereignisse. Messer und Speere
hatten sich verbogen oder Blechnäpfe sahen zerdrückt und
eingedellt aus, als ob jemand einen riesigen Stein hätte fallen
lassen. All diese Dinge hatte man richtigerweise mit dem Jungen in
Verbindung gebracht – ohne allerdings sein wahres Talent
würdigen zu können. Man hatte die Kräfte, die in ihm
steckten, bösen Geistern zugeschrieben, die in ihm tobten.
    Die Verfolgungen und Aufregungen, denen die Mutter und der Junge
ausgesetzt waren, aber hatten dazu geführt, daß alles nur
noch viel schlimmer gekommen war. Immer dann, wenn Pepe sich
besonders aufregte, wurden diese unsichtbaren Kräfte in ihm erst
recht frei und wirkten sich aus. Es lag noch gar nicht so lange Zeit
zurück, da Pepe gelernt hatte, mit diesen Kräften
kontrolliert und bewußt umzugehen.
    Erst wenn er sich auf eine bestimmte Sache konzentrierte, dann
konnte er wie Uri Geller – Messer und Gabeln verbiegen,
verschlossene Schlösser auf springen lassen, in den Städten
elektrische Rolltreppen zum Stehen bringen…
    Pepe saß mitten in der Runde unter ihnen. Er spielte
Gitarre.
    Voll und wohlklingend kamen die Akkorde. Pepe spielte bekannte
Lieder und sang dazu. Bengalisch war die Sprache, die er von dem
Koloß aus Bhutan, Rani Mahay, gelernt hatte. Er sang deutsch
– Björn Hellmarks Muttersprache. Er sang seine Lieder aber
auch in Englisch und Portugiesisch. Die letztere Sprache hatte er
durch Carminia Brado kennengelernt, die aus Rio de Janeiro
stammte.
    Es waren bekannte Lieder, die alle mitsingen konnten.
    Sie klangen durch die weiße, palmenumsäumte Bucht.
    In der Runde befanden sich alle, die zur Zeit auf Marlos ›zu
Hause‹ waren.
    Dazu gehörte Rani Mahay, der muskelbepackte Inder, der lange
Jahre in einem Zirkus aufgetreten war und unter dem Beinamen
Koloß von Bhutan bekannt wurde. In der Manege war er mit
mehreren ungezähmten Raubkatzen aufgetreten, die er mit
bloßem Willen und ohne den Aufbau eines Schutzgitters unter
Kontrolle gehalten hatte.
    Dazu gehörten Carminia Brado, die Frau, die Björn
Hellmark liebte. Zu Marlos-Bürgern waren Alan Kennan und Camilla
Davies geworden, ebenso Tina Marino und Anke Sörgensen. Der
letzte im Bund war Jim. Er war kein Mensch. Er war ein Guuf. Hirn war
der Sohn einer irdischen Frau und eines Kugelkopfes, die in der
Vergangenheit Xantilons – und besonders im Zusammenhang mit dem
Schattenfürsten Haophylkontromtetcoilak – eine besondere
und bisher noch nicht ganz geklärte Rolle spielten.
    Jims Mutter war in ein jenseitiges, anders dimensioniertes Reich
entführt worden und hatte dort lange Zeit unter dem Volk der
Kugelköpfe gelebt. Nach ihrer Rückkehr in die Welt der
Menschen mußte sie erkennen, daß ihr Aufenthalt unter den
halbdämonischen Wesen nicht ohne Folgen geblieben war. In
Abgeschiedenheit schenkte sie einem Kind das Leben – das nichts
Menschliches an sich hatte, das aussah wie ein Dämon und doch
wie ein Mensch dachte und fühlte. Dieser Unterschied machte Jim
das Leben unter den »normalen Menschen« zur Hölle. Man
sah in ihm das Monster – man konnte nicht sehen, daß er
ein Herz hatte. Jim hatte das Äußere seines unbekannten
Vaters geerbt – aber die Seele, den Geist und den Charakter
seiner irdischen Mutter.
    Hier auf Marlos hatte Hellmark ihm eine neue Heimat geschenkt.
Hier konnte Jim
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