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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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Widerschein.
Sie schätzte, daß die Glut, die aus einem Spalt in der
Insel zu kommen schien, etwa drei- bis vierhundert Meter von ihr
entfernt lag.
    Die Insel stieg wellenförmig an und schien hinter dem Glimmen
einen steil aufragenden Felsen aufzuweisen.
    Dies jedoch war mehr Vermutung. Die schwarze Qualmwand und der
Wasserdampf rundum machten es unmöglich, daß sie sich
über ihre nähere Umgebung genau informieren konnte.
    Sie tastete den Felsboden rings um sich ab. Da machte sie eine
weitere erstaunliche und völlig unlogische Entdeckung.
    Diese Entdeckung widersprach allem, was sie eben erlebt hatte.
    Der Fels war gar nicht nackt, wie sie zunächst angenommen
hatte. Er wai von einer dichten, grünblauen Moos Schicht
überwuchert…
     
    *
     
    Ihr Hirn fieberte.
    Wie war so etwas nur möglich?
    Sie fand dafür nur eine einzige Erklärung. Dieser
Inselteil mußte schon lange Zeit existieren. Zu dem winzigen
Eiland hatte sich in diesen Minuten jedoch ein weiterer Teil
hinzugesellt, geboren aus der glühenden Lava eines
unterseeischen Vulkans. Das war hier in diesen Breiten keine
Seltenheit. In diesem Winkel der Welt entstanden immer wieder winzige
Vulkaninseln und verschwanden ebenso schnell auch wieder, ehe sie
irgendwelche Flora oder Fauna tragen konnten.
    Inseln, die auf keiner Karte der Welt verzeichnet waren, weil sie
so schnell kamen und gingen, daß Wissenschaftler und Geologen
keine Zeit fanden, sie zu untersuchen und Karten davon anzulegen.
    Auf allen vieren kroch Susan Andrews in die Richtung, wo sie Mike
Randok vermutete.
    Dampfschleier hüllten sie ein. Immer wieder rief sie den
Namen des Freundes. Doch von dem erfolgte keine Antwort.
    Eine eisige Hand umkrallte das Herz des jungen Halbbluts. Der
Gedanke, daß Mike etwas zugestoßen sein könnte,
ließ neue Furcht in ihr aufflackern.
    Sich immer am Rand des Ufers haltend, schob sie sich Meter
für Meter nach vorn.
    Mike konnte – ebenso wie sie – nur in Ufernähe auf
dem Boden aufgekommen sein.
    Schließlich fand sie ihn.
    Er lag in einer steinigen Bucht. Ein Teil des zerfetzten Korbs
hing noch an seinem verdrehten Fuß.
    »Mike!« entrann es ihren zitternden Lippen.
    Eilends kroch sie auf ihn zu.
    Er lag mit dem Gesicht zum Boden. Vorsichtig drehte sie den
reglosen Körper herum. Randoks Antlitz war zerkratzt und blutig.
Sein Hemd war quer über der Brust vom Hals bis zur Hüfte
aufgerissen. Ein breiter, blutiger Kratzer zog sich vom Oberarm bis
zum Handgelenk.
    Eine größere Verletzung konnte sie zu ihrer
Erleichterung nicht feststellen. Sie tastete Mikes Puls und horchte
sein Herz ab. Es schlug schwach und unregelmäßig. Aber er
lebte. Das war die Hauptsache. Hoffentlich hatte er sich nichts
gebrochen.
    Es mußte ihr gelingen, ihn aus der Bewußtlosigkeit
zurückzuholen.
    Sie waren hier auf diesem Eiland gefangen. Aber die Einsamkeit war
weniger schlimm gemeinsam zu ertragen.
    Susan schlug Mike Randok mehrere Male mit der flachen Hand gegen
die Wangen.
    Randok begann nach einer Weile zu stöhnen. Er bewegte die
Lippen und versuchte etwas zu sagen.
    Aber es kamen nur ein paar unartikulierte Laute aus seiner
Kehle.
    Susan packte den Freund unter den Achseln und zerrte ihn vom
ufernahen Rand hinüber zu einem flachen Fels, gegen den sie ihn
lehnte.
    So saß Mike Randok wenigstens aufrecht. »Mike.
Komm’ endlich zu dir! Hallo Mike, kannst du mich
hören?«
    Unablässig rief sie ihn, schüttelte ihn dabei an den
Schultern und schlug ihm gegen die Wangen.
    »Du mußt zu dir kommen, Mike! Wir hatten noch mal
Glück, verdammtes Glück sogar. Ich weiß nicht, wie es
geschehen ist, aber wir sind tatsächlich an einer Stelle
heruntergekommen, wo es keine Lava gibt. Und wo der Lavastrom uns
offenbar auch nicht erreichen kann. Dies ist vermutlich ein
älterer Teil der Insel…«
    Sie war sich nicht sicher, ob er sie verstehen konnte. Aber das
spielte auch keine Rolle. Sie mußte einfach reden, um sich
selbst Mut zu machen und um das Gefühl zu haben, mit jemand zu
sprechen…
    »Wir werden’s schaffen, Mike. Sie werden uns finden.
Dieser Vulkanausbruch kann einfach nicht unbemerkt geblieben sein.
Außerdem…«
    Abrupt unterbrach sie sich.
    Sie hielt den Atem an, und ihr Herzschlag stockte.
    Da war ein Geräusch. Ein Geräusch, das eigentlich nicht
sein konnte, nicht sein durfte…
    Hinter dem Felsen, gegen den Mike Randok gelehnt saß,
vernahm sie eine klare, silberhelle Stimme. Es war eine Frauenstimme.
Die Frau lachte fröhlich, und sie konnte jedes
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