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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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versuchte in Gedanken das
Problem zu lösen. Aber dies war alles so widersprüchlich,
daß eine Lösung überhaupt nicht möglich war.
    Noch ein Schritt. Dann stand sie in der Bucht. Sie lag genau
zwischen zwei hochaufragenden Felsblöcken und der Weg
führte mehrere Schritte ins Landesinnere, das durch einen
dichten, wallenden Nebelvorhang ihren Blicken entzogen war.
    Susan Andrews stand etwas erhöht. Von hier aus konnte sie die
Bucht völlig überschauen.
    »Hallo, Bill! Hier bin ich. Du suchst an der verkehrten
Stelle…« Wieder die Stimme, wieder dieses fröhliche,
ausgelassene Lachen.
    Das Halbblut erschauerte. Mit flackernden Augen blickte es sich
um.
    Sie hörte ganz deutlich die Stimmen und Geräusche –
aber sie sah weder die Büsche und Bäume, von denen die Rede
war, noch die beiden Sprecher.
    Geisterspuk!
    Wie von unsichtbaren Händen nach vorn gedrückt, setzte
Susan Andrews einen Fuß vor den anderen.
    Hier waren Menschen. Aber warum konnte sie diese Menschen nicht
sehen?
    Plötzlich eine heller, überraschter Aufschrei.
    »Bill!«
    »Jetzt hab ich dich. Wenn du meinst, daß du das Spiel
so weitertreiben kannst, dann hast du dich getäuscht. Jetzt
fängt ein anderes Spiel an…«
    »Oh, Bill…«
    Dann leises Rascheln, als ob jemand die Büsche teile, um
daraus hervorzutreten.
    Das Geräusch war genau vor ihr. Susan Andrews hatte das
Gefühl, den Sprecher und die Sprecherin mit Händen greifen
zu können.
    »Bill!« hallte da die erschreckte Stimme der fremden,
unsichtbaren Frau auf. »Da ist jemand. Wir sind – nicht
mehr allein…«
    Susan Andrews hatte das Gefühl, als würde eine eisige
Klauenhand ihr Herz umklammern.
    Sie bezog die Worte auf sich und reagierte in wilder Panik.
    Sie warf sich herum und rannte auf die dichte Nebelwand zu, in
ihrer Aufregung und Furcht völlig irritiert handelnd. Der
weiße Nebel hüllte sie ein. Kr war so dicht, daß sie
meinte, einen leichten Druck auf ihrem Körper zu
spüren.
    Aber das war natürlich Unsinn…
    Innerhalb der Nebelwand nahm sie nichts mehr von ihrer Umgebung
wahr.
    Sie blieb stehen. Gehetzt blickte sie sich um und wußte
nicht mehr, aus welcher Richtung sie gekommen war. Da lief sie
einfach geradeaus weiter.
    Immer tiefer ging es in den Nebel hinein. Nein, hier war sie
falsch. Sie mußte zurück zum Felsen, hinter dem der
hilflose Mike Randok lag.
    Sie machte eine Kehrtwendung und dabei eine erschreckende
Entdeckung.
    Der Nebel vor ihr war eine feste, harte Wand. Wie ein
Marmorblock.
    Verzweifelt trommelte sie dagegen. Schluchzend warf sie sich gegen
die Wand. Die ruhte sich keinen Millimeter vom Fleck.
    Susan Andrews konnte sich nur noch in einer Richtung bewegen.
Hinein in den Nebel, der sich langsam zu lichten begann, je tiefer
sie eindrang.
    Und dann sah sie eine endlose Weite vor sich, die so gewaltig, so
riesig war, daß sie sich unmöglich hier auf diesem
winzigen Eiland befinden konnte!
     
    *
     
    Hier war niemals eine Insel gewesen.
    Erst vor Stunden mußte dieses neue Eiland, aus
glühender Lava geboren, dem Meer entstiegen sein.
    Die Insel war nur wenige hundert Meter groß, wirkte bizarr
und unheimlich. Das kleine Eiland war in Rauch und Qualm
gehüllt, und die schwarzen Wolken zogen träge davon.
    Unter Macabros, dem ätherischen Doppelkörper Björn
Hellmarks, der wie ein Geist über dieser Urwelt schwebte, liefen
gurgelnd und grollend breite Lavaströme den Krater herab, dessen
Tätigkeit sich in der Zwischenzeit beruhigt hatte.
    Hellmarks Zweitkörper unterschied sich in nichts von seinem
Leib aus Fleisch und Blut.
    Hätte es einen geheimen Beobachter der Szene gegeben,
derjenige wäre aufs höchste entsetzt gewesen zu sehen, wie
hier eine Gestalt aus dem Himmel herabkam, die heiße, fauchende
Luft und die sich auftürmenden, schwarzen Wolkenmassen
durchbrach und auf dem Kraterrand aufsaß.
    Diesem Körper setzte weder Hitze noch Kälte zu. Er
bestand aus einer feinstofflichen Substanz, der irdische und
außerirdische Elemente nichts anhaben konnten.
    Macabros war ein Geistgeschöpf Hellmarks, eine genaue Kopie
jedes einzelnen Moleküls seines Körpers. Was Hellmarks
Doppelkörper hier aufnahm – was er sah und hörte
– wurde gleichzeitig Bewußtseinsinhalt des
Hauptkörpers auf dem knapp hundert Seemeilen entfernten,
unsichtbaren Marlos…
    Ging diese Insel auf eine natürliche Aktivität der Erde
zurück – oder steckten dämonische Kräfte
dahinter?
    Für Björn Hellmark und Macabros stellte sich diese Frage
allen
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