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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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plötzlich alles
durcheinander zu wirbeln.
    »Um Himmels willen«, hörte sie wie durch Watte die
Stimme der Obstverkäuferin. »Was ist denn los mit
Ihnen…? Sie sind mit einem Mal ja schneeweiß im
Gesicht?!«
    Cynthia schluckte trocken. Ihr Atem ging schnell. Sie hatte das
Gefühl, ein Zentnergewicht würde sich langsam auf ihr Herz
legen.
    Sie torkelte und griff nach einem Halt… da war eine Hand, die
faßte ihren Arm.
    »Ist Ihnen schlecht?«
    Cynthia Moreen nickte mechanisch.
    Ein Stuhl wurde herbeigerückt. Sie mußte sich setzen.
Sie hörte, wie die Obstverkäuferin erschreckt ihren Sohn
aufforderte, schnell ein Glas Wasser zu holen.
    Vor Cynthia drehte sich alles im Kreis. Sie sah schemenhaft
verzerrte Gesichter vor sich.
    »Sind Sie krank? Soll ich einen Arzt rufen?« Die Stimme
der Obstverkäuferin klang gütig.
    »Nein, danke… es geht schon wieder…«,
hörte Cynthia sich sagen.
    Ihr Atem war ruhiger geworden. Sie nahm mit zitternden Fingern das
Glas Wasser entgegen, das man ihr reichte und nahm zwei kleine
Schlucke. Sie fühlte die kühle Flüssigkeit ihre
ausgedörrte Kehle hinabrinnen.
    Es fing alles wieder an…
    Die Frau ahnte nicht, was sie ihr da mitgeteilt hatte.
    Cynthia war überzeugt davon, daß die geheimnisvollen
Fremden aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit auf eine noch
unerklärliche Art und Weise hier in diese Dimension eingedrungen
waren.
    Sie waren in Memphis! Wo auch sie sich aufhielt!
    Es gab nur eine Erklärung: sie waren gekommen, um sie
zurückzuholen in das Land, in das sie entführt worden war
und in dem sie dem Schattenfürsten im letzten Augenblick alle
Hoffnung auf Wiederkehr geraubt hatte.
    Die Rächer waren gekommen!
     
    *
     
    Im »Excelsior« ahnte man nicht, wer da die Tür
hereinkam, als Rani Mahay und Björn Hellmark das Hotel
betraten.
    Einer der Boys eilte sofort diensteifrig herbei, um das
Gepäck der beiden Reisenden in Empfang zu nehmen.
    Außer dem Behälter, der an einen Geigenkasten
erinnerte, hatte Björn nichts dabei.
    »Wir sind nur Gäste für einige Stunden«,
mußte sich der Portier sagen lassen. »Wir werden
erwartet«, fügte Mahay hinzu. »Miss Marino und Miss
Sörgensen…«
    »Zimmer siebenhundertacht«, kam die Antwort wie aus der
Pistole geschossen. Der Mann vergewisserte sich mit raschem Blick zum
Schlüsselbrett, ob die Schlüssel vorhanden waren. »Die
Damen sind im Haus«, sagte er knapp.
    Mit dem Lift fuhren sie nach oben. Lautlos glitt der Aufzug in die
Höhe.
    Drei Minuten später klopfte Mahay an.
    »Ja, bitte?« ertönte von innen eine leise
Stimme.
    »Das ist Tina«, erklärte Mahay.
    Er drückte die Klinke herab und trat ein.
    Björn folgte ihm auf dem Fuß. Das Apartment war
gemütlich eingerichtet. Alte Möbel und Teppiche verliehen
dem Raum eine behagliche Atmosphäre.
    Die Vorhänge waren zugezogen. In dem Apartment, das die
beiden jungen Frauen bewohnten, herrschte Dämmerlicht.
    Tina Marino und Anka Sörgensen empfingen die Besucher in dem
kleinen Vorraum und führten sie in das zweite Zimmer, in dem ein
Couchtisch, eine Liege und vier Sessel standen.
    »Bitte, nehmen Sie Platz«, sagte Anka Sörgensen,
nachdem Mahay seinen Freund vorgestellt hatte.
    »Ich hab das Geld mitgebracht«, sagte Björn
lächelnd und legte die Banknoten noch mit Banderole versehen auf
den Tisch. »Sie haben meinem Freund einen großen Dienst
erwiesen. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.«
    »Das war selbstverständlich. Seine prekäre Lage war
nicht anders zu meistern. Wir wußten uns keinen anderen
Rat.«
    Sie kamen dann ohne Umschweife zum Wesentlichen.
    Und es war erstaunlich, wie offen man miteinander sprach. Hier
waren Gleichgesinnte unter sich, da nahm niemand ein Blatt vor den
Mund, da hatte keiner Furcht davor, vom anderen ausgelacht zu
werden.
    Menschen mit besonderen Fähigkeiten unter sich!
    Hellmark wußte die Entdeckung Mahays dankbar zu
schätzen. Tina und Anka erfuhren durch Hellmark nun von Dingen,
von denen sie nie zuvor gehört hatten.
    Da war die Rede von den Feinden der Menschen, den Geistern und
Dämonen, die teilweise organisiert waren unter Rha-Ta-N’my,
der Dämonengöttin, und Molochos, dem
Dämonenfürsten. Es gab darüber hinaus
Einzelgänger aller Rangordnungen, die man nicht richtig
einstufen konnte.
    Die Welt und das Leben der Menschen waren bedroht.
    Tina und Anka hatten inzwischen einige Erfahrungen gemacht, die
durch Hellmarks Ausführungen ergänzt wurden.
    Ihr eigenes Interesse und Einfühlungsvermögen
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